Titel: Re: april, april??
Beitrag von uwe am 02. April 2005 um 10:25
ich denke, er kommt sich als toller hecht vor. kein cubanischer ehemann und eigentlich auch kein einigermassen durchblickender yuma kaeme auch nur annaehernd auf solche ideen. warum sie das mitmacht, duerfte ja klar sein. schliesslich hat sie etwas zu verlieren. hoffentlich sagt jetzt niemand aus liebe LOL. aus einem weichei, das sich von seiner frau bequatschen laesst, nach 10 stunden flug durch die cubanische nacht zu irren, statt gemuetlich in einem hotel einen drink zu schluerfen, wurde also ein echter kerl, der mit huren um die haeuser zieht ;-). Zitat:Kuba Teil 3 – chicas und andere Kosten
Freitag 04.03.05 Auf nach Freyre, um die verschmutze Wäsche der vergangenen Tage waschen zu lassen. Mit den Kindern habe ich den halben Tag auf dem Sportgelände mit Fußballspielen und dem Zusehen beim Baseball verbracht, na ja, das Niveau war höchstens Kreisklasse. Am Abend ging es nach Guardalavaca in die Disco „La Roca“ – Eintritt 5,- CUC je Person, sämtliche Getränke inklusive. Was mich hier störte war, dass die cubanos die Getränke horten, was mir bisher so noch nie aufgefallen war. Der erste rennt zum Tresen, bestellt Bier, Mojitos oder anderes Gesöff und stellt 10 Becher für 6 Leute auf den Tisch. Fünf Minuten später rennt der nächste, obwohl alle noch zu trinken haben und positioniert 12 weitere Becher, der Tisch ist schon halb mit Bechern zugestellt, da kommt ein amigo oder primo und gibt noch seine Runde aus, usw. Nach kurzer Zeit kann man seine Zigaretten auf dem Tisch nicht mehr finden geschweige denn seine Arme darauf ablegen, weil der komplette Tisch mit leeren, halbvollen, vollen Bechern mit warmen oder noch frischen Bier zugestellt ist und ab und zu die Becher hin und her geschoben werden, um noch mehr zu platzieren. Ein lustiges Spiel, das richtige Getränk zu erwischen. Der anschließende Absacker im Frambojanes und etwas für die Mädels zum Essen ist schon obligatorisch. Geschlafen haben wir bei der Familie und erst am nächsten Tag gegen Mittag fuhren wir zurück ins Pernik, um den restlichen Tag am Pool auszuruhen. Am Abend zum Essen ins „1720“, wohl mit das beste Restaurant in Holguin. Dort trafen wir eine Deutsche, vielleicht Mitte 40, absolut unattraktiv. Sie war mit einem Rasta unterwegs auf Kubarundreise, das Gespräch mit den Beiden war dennoch ganz unterhaltsam.
Am Sonntagmorgen im Pernik auschecken und in ein Casa Particular wechseln. Meine Frau meinte, sie wolle heute Abend mit ihrer Freundin ausgehen – kein Problem, warum nicht – und ich gehe auch alleine auf Achse. So gegen 3 Uhr kam ich von meinem Rundgang zurück, rein in die Casa, aber das Zimmer war von innen zugesperrt. Anwesend war sie, hat mir unser Autowächter versichert. Habe bestimmt eine Viertelstunde geklopft und auch gerufen, keine Reaktion, sie hat so fest geschlafen, dass sie mich nicht hörte. So ein Mist, also wieder ins Pernik und alleine schlafen, jedoch nicht im Hotel, sondern vorm Hotel im Auto, weil im Elantra schläft es sich so gut!
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Die Schwester sollte langsam und nicht nur durch Kleiderspenden oder andere Zuwendungen bemerken, dass ihre Schwester mittlerweile nicht mehr in Cuba sondern in Deutschland lebt. Der Lebensstandard sollte durch den Kauf einer Waschmaschine auf ein neues Level gebracht werden. Also rein in einen Laden, ist sowieso egal in welchen da die Preise überall gleich sind und eine Waschmaschine für 200,- CUC gekauft. Das Gerät versprüht den Hauch von Luxus, schließlich ist nicht nur eine Schleudertrommel integriert, sondern zum vorhandenen externen Wasseranschluss kann man auch die Wasserhärte einstellen. Ob die in Cuba jemand weiß bzw. interessiert bezweifle ich allerdings. Der linke Teil das man als Waschmaschine bezeichnet ist eigentlich mehr ein Rührwerk, das die Wäsche von links nach rechts und wieder zurück schwenkt – immerhin kann man die Wäsche per Zeitschaltuhr bis zu 15 Minuten so umherschwenken lassen. Bin mal gespannt, wie lange das Teil halten wird.
Die Preise sind allgemein enorm gestiegen seit meinem letzten Besuch: 1 Liter Milch 1,75,- / 1 Büchse Würstchen 5,- / Bier mind. 1,- / 1 Glas Majonaise 2,50 / Hollywood-Zigaretten 1,20. Das sind Preissteigerungen von etwa 20%, jedenfalls hatte ich für 20,- CUC eingekauft und kaum etwas in den Tüten!
Nach Übergabe der lavadora fuhren wir zu Emilio dem primo meiner Frau, er wohnt mit seiner Familie auf dem campo ca. 30 km im Landesinneren, weit abseits von normalen Straßen, dort wo die ältere Generation nicht mal weiß wie eine Dollarnote aussieht und sie chavitos nur vom Hörensagen kennen. Die Familie versorgt sich selbst mit dem Anbau von Bohnen, Yucca, Malanga und Mais, was meist gegen andere Dinge des täglichen Lebens getauscht wird. Die Anreise dauerte etwas mehr als eine Stunde, da wir öfters aufgrund der Unpassierbarkeit einiger Panzerstraßen Umwege fahren mussten. Die gekauften Getränke waren vorher in großen Plastikeimern mit Eis verstaut worden und so konnte ich mich auf ein gut gekühltes Bucanero auch im campo freuen. Die Wiedersehensfreude war groß und Emilio hat sich riesig über die mitgebrachten Gummistiefel und paar Hemden gefreut. Ich habe ihm auch Samen für Salat, Rote Beete, Gurken, Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln u.a. mitgebracht und bin mal gespannt, ob daraus was werden wird - jedenfalls hat er zur Bewässerung eine Pumpe, das ist doch schon was. Das Schwein das gegrillt wurde war recht mager und der Angolakämpfer, der erklärte, dass er schließlich auch schon mal eine Ziege auf dem Rücken eines Schweins gegrillt hätte, hatte anscheinend nicht seinen besten Tag, oder der Ron hatte ihm schon reichlich zugesetzt. Jedenfalls war das Fleisch der Sau überwiegend zäh, was mich aber weniger störte, denn ich hielt mich dann eben an das Kopffleisch und als Beilage gab´s Yucca. Reicht mir vollkommen.
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Schon sehr bald ging es zurück, die Familie in Freyre absetzen und gegen 21 Uhr waren wir wieder in Holguin angelangt. Komm Schatz, noch eine Runde im centro drehen, noch ein oder zwei cervezas und danach ins CP, doch meine esposa hatte keine Lust, weshalb ich wieder einmal alleine auf Achse ging. Mann, um diese Zeit fängt der Abend erst an! Ich hatte eine sehr angenehme Unterhaltung mit einer reizenden jungen Frau! Man unterhält sich, hat einen netten Zeitvertreib und man verliert sich wieder. Es war schon spät als ich nach Hause kam und einige Bucanero hatte ich auch vernichtet.
Am nächsten morgen gegen 8 Uhr stand meine Frau auf dem Plan, sie hat jetzt Hunger und will frühstücken. OK Schatz, lass mich noch eine Stunde dösen und dann gehen wir. Nein, ich habe jetzt Hunger und gehe jetzt frühstücken. OK auch gut dachte ich mir, dann kann ich ja noch etwas länger schlafen. Etwa zwei Stunden später stand ich unter der Dusche und machte mich zurecht. Meine Frau war bisher nicht zurück, also schau ich mal im centro wo ich sie finde – keine Ahnung, wo sie sich herumtreibt. Na gut, dann mach ich eben einen Tagesausflug, mal schauen welche playas und pueblos es nordwestlich von Holguin so gibt und so kam ich wenigstens auch einmal in das Nest Puerto Padre. Gegen 18 Uhr war ich wieder zurück im CP und, nachdem meine Frau noch immer nicht da war, fasste ich den Entschluss, dass wir den Urlaub getrennt verbringen könnten, was wir ja bisher bis auf einige wenige Tage schon praktiziert hatten. Koffer gepackt, die habitación bezahlt und im nächsten Moment trat meine esposa ein, Situation verklickert und ab nach Freyre, um sie bei ihrer Familie abzuliefern.
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Zurück in Holguin und eine Casa suchen, nee, erstmal sehen was in der City los ist. In der Casa de la Trova habe ich Siegfried getroffen, einen verheirateten Österreicher im zarten Alter von 56 Jahren der zweimal im Jahr jeweils drei Wochen in Holguin eine sehr abwechslungsreiche Zeit verbringt. An diesem Abend hatte er eine Grundschullehrerin an seiner Seite. Im CdlT braucht man nicht lange zu warten, bis eindeutige Ansagen kommen, nur hatte ich absolut keinen Bock auf so was. Kurz vor Schließung lief mir dann die nette junge chica, So., von gestern wieder über den Weg und weil wir uns viel zu sagen hatten sind wir zusammen mit Siegfried und seiner Begleitung noch an den lago raus gefahren um den angebrochenen Abend ausklingen zu lassen.
Nach einem gemeinsamen Frühstück habe ich So. nach Hause gebracht und wir haben uns für den nächsten Abend verabredet. Nachdem ich vom Schlafen im Auto vorläufig die Schnauze voll hatte – obwohl der Elantra vollauf sein Geld verdient hatte – habe ich mich nach einer netten Unterkunft umgesehen. Die Casavermieter in Holguin verlangen alle schon 25,- CUC/Tag ohne Frühstück und für 36,- CUC/Tag inkl. Frühstück bekommt man ein schönes chalet im Mirador, wo ich für die nächsten vier Tage eincheckte. Das Mirador liegt außerhalb und oberhalb von Holguin mit toller Aussicht, einem Pool, normalen Getränkepreisen und super ausgestatten Bungalows mit Klima, TV, Telefon und Kühlschrank und insbesondere klasse Betten, was in CP´s oftmals eine Katastrophe für mich ist – absolut zu empfehlen. Vor allem können auch cubanos dieses Hotel tagsüber betreten, jedoch dürfen sie nicht mit in die Bungalows und nicht über Nacht bleiben. Das nächste Mal werde ich das Mirador gleich von hier aus buchen, dann sollte es noch günstiger sein. Im Bosque hat Siegfried 24,- EUR/Tag bezahlt, von Österreich aus gebucht.
Zuerst habe ich einige Zeit im Pool des Mirador verbracht, am Nachmittag den versäumten Schlaf nachgeholt und bis 21 Uhr abends gepennt. Jetzt aber hurtig, um 22 Uhr bist du mit So. verabredet und ich kam doch einige Minuten zu spät – aber, was sind schon einige Minuten Verspätung auf Cuba. Der Abend war sehr kurz, So. konnte tagsüber nicht schlafen so wie ich, aber die Unterhaltung mit ihr war wieder äußerst kurzweilig, dennoch habe ich mich erstmal nicht weiter mit ihr verabredet, man läuft sich sowieso wieder über den Weg.
Am heutigen Tage hatte mein amigo Ramiro seinen 55.Geburtstag, das Alter sieht man dem 1,90 Meter großen sehnig bulligen negrito überhaupt nicht an, man schätzt ihn mindestens um 10 Jahre jünger. Zur Feier des Tages habe ich ihm im „encanto“ ein Hemd in guter Qualität für knapp über 5,- CUC gekauft und einige cervezas sowie zwei Flaschen Mulata nach Freyre mitgebracht. Mann hat der sich gefreut, er dachte schon ich hätte seinen Ehrentag vergessen. Trinken konnte ich kaum was, weil ich ja wieder zurück ins Mirador musste und zudem wollte ich die Gelegenheit nutzen, um meine Frau mit ins Hotel zu nehmen, sie hatte jedoch keinen Bock mit zu kommen. OK, klasse, dann fahr ich eben alleine zurück und die Abendroutine kehrte zurück. Am nächsten Tag war abhängen und relaxen im Mirador angesagt, bis zum Abend, der nach dem Motto „und täglich grüßt das Murmeltier“ ablief. |
| Zitat:Sicher ist meine Frau nicht gerade erfreut, wenn ich mit anderen cubanas meine Zeit verbringe, eben aus dem von Dir beschriebenen Grund. Aber da habe ich etwas "weibliches" an bzw. in mir, da muß ein Draht vorhanden sein zu der anderen Person (wie Intellekt, Verständnis, Komik, das gegenseitige Mögen, evtl. Liebe) und dann bin ich vielleicht dennoch nicht bereit. Wie mit So. - unglaublich diese Frau - aber leider wird´s nur Brief-/Mailkontakt geben und der wird mit der Zeit einschlafen. Ich bin grundsätzlich ein sachlicher Mensch und überlege sehr gut, was die Konsequenzen meines Handelns sein können - nur wenn ich schon reichlich getrunken habe, kann es sein, dass ich anfällig werde. Sonst, ausgeschlossen! Außerdem bin ich mit meiner Frau und mit dem Leben mit ihr glücklich und zufrieden, auch wenn es für manchen nicht danach aussieht. Wir verstehen uns sehr gut und streiten kaum, nur manchmal gibt es Reibungspunkte, wenn sie kein Engagement zeigt um Deutsch zu lernen und wenn die beiden Kinder zusammen sind, dann ist immer Terror in der casa. Aber das wird auch noch werden - die stecken momentan ihre Reviere ab! Ich habe Geduld mit ihr und sie ist auch verständnisvoll und tolerant mir ggü., wie z.B. im Urlaub - man muß nur miteinander reden, asi es! |
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