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Ueli: Ein Schweizer in Havanna (Gelesen: 1807 mal)
16. Januar 2006 um 21:14
alina   Ex-Mitglied

 

http://www.blogigo.de/uelisreisenotizen


Ueli: Ein Schweizer in Havanna

Die ersten drei Wochen, die ich hier in Havanna bei „meiner“ kubanischen Familie unweit der Altstadt verbracht habe, waren gekennzeichnet durch freudiges Wiedersehen mit meinen Freunden hier, dem erneuten Eintauchen in den kubanischen Alltag, vielerlei Einrichtungsarbeiten in der Wohnung, einer Geburtstagsfeier und dem erneuten Durchstreifen der fuer mich so reizvollen Stadt.



War schon der Hinflug unter angenehmen Begleitumstaenden erfolgt – sowohl in Zuerich wie auch in Varadero ging man gnaedig mit meinem Uebergepaeck um, denn ich hatte lediglich fuer den teuren Bohrhammer 50$ Zoll fuer die Einfuhr in Kuba bezahlen muessen.



Die Umbauarbeiten in der Wohnung von Jaqueline, zu denen ich beigetragen hatte, waren zu einem guten Abschluss gebracht worden. Die Familie zeigte sich stolz und dankbar ueber das neue Bad, den Patio und die Kueche. Obwohl noch einige Details fehlten, wie in Kuba ueblich, hatte sich die Schufterei gelohnt, und Jacqueline durfte zu Recht stolz sein, hatte sie dies doch alles neben ihrer Arbeit und dem Besuch des einjaehrigen Kochlehrgangs sowie der Fuersorge fuer Sohn, Bruder und Hund Dian geschafft. Heute ist sie stolzes Mitglied der Federaciףn de asociaciones culinarias de la Repתblica Cubana.



Die Einholung der Bewilligung zum Wohnen mit der Familia gestaltete sich dieses Jahr  ebenfalls problemloser, da wir eine Kopie der letzten Bewilligung mitbrachten. So brauchten wir dafuer nur einen halben Tag. Ein paar neue Moebel haben die Wohnung auf einen europaeischen Stand gebracht.



Den Geburtstag – Jacqueline und ich feiern am gleichen Tag – fuehrten wir in etwas festlicherem Rahmen durch als ueblich. Wir luden 30 Personen, Verwandte, Freunde, Kollegen und Bekannte ins Dachrestaurant des Hotels „Ambos Mundos“ ein, wo einst Ernest Hemingway jahrelang gewohnt hatte, und wir verbrachten einen wunderschoenen, stimmungsvollen Abend mit Musik, Gespraechen, Essen und Trinken, und dem Ueberraschungsgast des Abends, Victor Mesa, dem wohl besten Baseballspieler Kubas aller Zeiten.



Das Streifen durch Havanna eroeffnet immer noch und immer wieder neue Gesichtswinkel dieser berueckenden Stadt. Man stellt Veraenderungen wie auch Gleichgebliebnes fest. Die Auswahl in den Geschaeften scheint reichhaltiger zu sein, und es gibt immer mehr Kubaner, die in Dollar-geschaeften einkaufen koennen. Gleichzeitig hat aber der Vorsitzende persoenlich einen scharfen Angriff auf „Profiteure“, wie etwa Taxifahrer, Tankwarte und Besitzer von Paladares (kleine private Familienrestaurants) geritten. Die Preise fuer Energie, Strom, Gas, Wasser, sind massiv erhoeht worden. Und so erstaunt es nicht, dass viele Einwohner Havannas eine rabiate Zunahme der Gewalt auf den Strassen feststellen und beklagen. Besonders die Strassenzuege neben den Einkaufsstrassen in Centro Habana sind fuer Touristen, die sich dorthin verirren, aber auch fuer Einwohner nachts gefaehrlich geworden. Zur Zeit sollte man als Individualtourist ohne besondere Kenntnisse und ohne kubanische Begleitung Strassen abseits der Touristenstroeme und besonders nachts vermeiden. Ich habe selbst auch Zusammenrottungen von Jugendlichen gesehen. Sich als Auslaender darunter zu mischen kann lebensgefaehrlich sein. Einige meinen, dass sich hierin Zeichen kommender Veraenderungen abzuzeichnen beginnen, was ich persoenlich bezweifle.


Doch es ist einfach bewundernswert, wie die Kubaner hier ihr Leben meistern, und jeder Europaeer koennte hier sehr viel lernen, was den Umgang mit widrigen Umstaenden angeht. Daneben ist die Freundlichkeit, Herzlichkeit, die Musikalitaet und Lebensfreude hier einfach umwerfend. Meine Bedenken zur mangelhaften (?) Vorbereitung des Geburtstagsfests hat man einfach mit zwei Worten uebergangen: „¡tu tranquilo!“, und es wurde eine wunderschoene fiesta א la cubana.



„Tu tranquilo“, das wünsche ich euch allen fuer die kommenden Festtage und das neue Jahr. Auf <[url=www. blogigo.ch/uelisreisenotizen>]www. blogigo.ch/uelisreisenotizen>[/url]; koennt ihr gelegentlich mehr ueber meine Reise durch Mittelamerika erfahren, wenn ihr wollt.
 
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