Die Reportage ist schon über 6 Jahre alt, aber trotzdem noch beklemmend aktuell.
Schere im Kopf Kubas Medien und die Meinungsfreiheit
Von Susanne Babila
Kubaner wissen, was sie sagen dürfen und was nicht. Das sind ungeschriebene Gesetze. So beschreibt ein unabhängiger Journalist die Situation in Kuba. Zensur ist alltäglich, im Radio, Fernsehen oder in der Zeitung. Frechen Mäulern, die "fundamentale Interessen des Staates gefährden", drohen Haftstrafen. Medien sind Staatseigentum und unterliegen der Regierungs- und Parteikontrolle. Doch jetzt öffnet sich Kuba für ausländische Investoren und den Tourismus. Das macht sich auch in den Medien bemerkbar. Dort entstehen Freiräume, über die
Missstände im Land zu sprechen: Prostitution, Drogenkonsum, Aids oder wachsende Kriminalität werden zum Beispiel in der Sendung "Francamente!" - "Offen gesagt!" - behandelt. Aber vor allem verfolgen die Hörer täglich die sogenannten Radionovelas, herzzerreißende Liebesgeschichten, in denen der kubanische Macho meist schlecht
abschneidet. Und: Der Frauenanteil in den Medien ist beträchtlich hoch. Mehr als die Hälfte am Pressehimmel sind engagierte und selbstbewußte Journalistinnen.
Hier ist das Manuskript:
http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/wissen/378.rtf