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Mit Kubaner im Osten unterwegs Jan. 06 (Gelesen: 7487 mal)
03. April 2006 um 15:19

tristessa   Offline
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Nach dem ca. 14 stündigen 'Flug'erlebnis von Havana nach Sandiago, kamen ich und mein kubanischer Novio entsprechend erledigt in Santiago an, ca. 23.00Uhr.
Leider konnten wir das ihm bekannte Casa nicht finden und nahmen das nästbeste, das sich als das schlechteste aller unserer Casas entpuppen sollte. Über Sandiago möchte ich mich nicht zulange aufhalten, die Meisten von euch kennen es ja. Nur soviel: für mich waren die Eintrittspreise zu Musikveranstaltungen zu hoch - musste ja schliesslich für 2 zahlen und da gibts scheinbar auch für Cubaner keine Ermässigung  ??? Das Essen ist teuer, schwer erhältlich und auch ein plato fuerte konnte meinen Canivoro nicht nachhaltig befriedigen. Dafür haben wir dann beim Taxi gespart. Auf anraten eines Socios konnten wir in der Stadt Motorräder stoppen die uns dann jeweils für 1 $(beispielsweise vom Casa de Caribe in die Stadt ) transportierten - natürlich alles illegal. Es sind auch nicht alle für solche Spässchen zu haben. Auch fühlte ich mich bei diesen (und anderen)  illegalen Aktivitäten irgenwie unwohl, bringt man damit als Touristin die Kubaner in grosse Schwierigkeiten, wie z.b. bezahlen einer Multa, eine Nacht Gefängnis, bei Wiederholung eine Verwarnung, etc. Mein Novio hats aber sehr genossen, fühlte sich dann mehr 'zu Hause', denke ich.
In Santiago habe ich denn auch bei Cubatur das Busticket nach Baracoa gekauft um mir einen zusätzlichen Gang zum Busbahnhof zu ersparen. Die ausnahmsweise sehr nette Bedienung, empfahl uns - mein kubanischer Begleiter war auch anwesend - dann auch gleich ein super Casa, mit Meer sicht, Terasse, Nähe Strand für 15 $, wir würden abgeholt. Das klang alles sehr vielversprechend und praktisch - keine unnötige Sucherei, keine unnötige Belästigung und endlose Diskussionen... - während ihr ca 10 jähriger Sohn auf dem Computer im Hintergrund Weihnachtslieder runterlud und sich grässliche Bilder über eine unheilbare Krankheit (ich glaube Elefantiasis) in Brasilien ansah.

Die Busfahrt nach Baracoa ist übrigens viel angenehmer und weniger abendteurlich als in den Reiseführern beschrieben. El farrol ist einfach eine Kurvenreiche Strecke. Auf dem Weg werden wir von einem sommersprossigen Mulatten mit weisser Frau (Touristin?) gewarnt: In Baracoa sei es viel schwieriger für binationale Paare, als beispielsweise in Santiago, in der Disco werden regelmässig Razzien gemacht, wir sollen aufpassen....
Nelida holt uns ab und bringt uns dann zum Casa ihrer Tochter - ohne Meerblick, weit vom Strand, aber dafür einen super nette Familie, guter Service und bestes Essen in ganz Kuba!

Baracoa haben wir zu Beginn als 'Ende der Welt' empfunden, zum Schluss als 'Arsch der Welt' bezeichnet - zugegeben: eine sehr subjektive Beurteilung!

Nach einem extrem schönen Ausflug zu der Cueva in der Nähe des Städchens am ersten Tag, kam am zweiten Tag schriftlich bereits dicke Post in Form einer Vorladung (cita) bei der Polizei. Am nächsten Tag erschienen wir pünktlich auf dem Posten, nach der üblichen Wartezeit - unverständlich, da ca. 20 uniformierte und kompetent wirkende Beamte auf dem Gelände herumlungerten und angeregte (private?) Gespräche führten - durfte mein Novio zum Verhör - ich musste draussen warten. Ich gesellte mich also zu den ca.20 auf mehr Information und Aufmerksamkeit Wartenden. Angstschweiss stand mir auf der Stirne, Horrorszenarien machten sich in meinen Gedanken breit. Schliesslich musste damit gerechnet werden, dass sie ihn - mindestens für eine Nacht - hierbehalten, oder ihn durch eine Hintertür direkt abschieben und in die Heimat überführen. Wer weiss in einem Land, in dem täglich an den bestehenden Regeln rumrevolutioniert wird, was heute gerade Sache ist?
Ab und zu frage ich einen der freudlichen Beamten was geht, wie lange das noch dauert, wo das Problem eigentlich liegt. Kein Problem, reine Formsache, in Baracoa werden alle KubanerInnen, die mit TouristInnen unterwegs sind überprüft, etc. Endlich kommt er raus, wir dürfen aber nicht gehen wie die anderen internationalen Paare. Das Carnet bleibt in den Händen der netten Beamten (mittlerweile nennen wir sie perros olfateandos), er würde nicht abgeschoben, aber es gäbe eine 'albertencia' (advertencia = Verwarnung - bis ich das im Wörterbuch gefunden habe!!!), dazu braucht es jedoch 'Zeugen'  ??? und auf diese müssen wir halt noch warten. Der Morgen vergeht, unsere Geduld wird aufs äusserste strapaziert. Ich frage nochmals nach, wo das Problem denn liege. Es habe nichts mit mir zu tun, gar nichts!!! Falls ich Fragen habe solle ich mich an die Inmigration wenden, dort könne ich mich auch beschweren. Ungern lasse ich meinen Novio allein bei den perros zurück, er besteht allerdings darauf, dass ich es bei der Inmigration versuche. Dort erkläre ich die Sachlage einem Capitan, er informiert sich auf der Polizei. Es gehe also tatsächlich nicht um mich, sondern um seine früheren Delikte. Diese liegen doch schon 10 Jahre zurück und er hat die Strafe ja abgesessen, werfe ich ein. Nein es hadle sich um 6 Delikte, die - ich nehme an aus Datenschutzgründen - nicht genannt werden dürfen. Ich glaube dem Beamten nichts - obschon sich bei mir der Gendanke an weitere Lügen seitens meines Begleiters aufdrängen möchten - das sei alles gelogen! verteidige ich ihn. Ausserdem führe ich ins Feld, dass wir das Casa bei Cubatur gebucht haben. Das könne ja nicht illegal sein, sonst würde sich die staatliche Cubatur ja der Prostitutionsunterstützung strafbar machen. Nein, nein, das habe alles nichts mit Cubatur zu tun, und mit mir ja auch nicht. Alles kein Problem, er bekommt einen Verwarnung und dann können wir wieder gehen. So einfach.
Ich gehe zurück zum Posten. Nach weiterm Warten und Reklamieren kommen die 'Zeugen', noch nie gesehen, was sollten die bloss bezeugen. Auf einer Stiege  im Hof, neben den beschlagnahmten bicitaxis, wird die 'albertencia' ausgefüllt, die Zeugen unterschreiben. Das Delikt:  Prostitution. Kann doch nicht sein, sage ich, es habe doch angeblich nichts mit mir zu tun und sei schliesslich von Cubatur eingefädelt worden, er habe sich sonst nichts zu Schulden kommen lassen in Baracoa. Wir sind nicht einverstanden, er unterschreibt nicht, was vom perro auf dem Scheisspapier schriftlich festgehalten wird. Danach können wir gehen. Gemeinsam beschweren wir uns nochmals auf der Inmigration - von der Empfangsdame, über den capitan delfin bis zum Mayor - über die miese Behandlung - mein Novio, den ich oft zärtlich 'animal' nenne (übrigens seine Schwester nennt ihn auch ab und zu so, meint es aber wesentlich weniger zärtlich!) gibt alles, kämpft wie ein Tier, wir werden zynisch und ausfällig. Die Beamten scheinen gut geschult und bleiben ruhig.
Unser Tag ist vermiest, die Ereignisse werfen lange Schatten auf unsere Beziehung.  Ärgerlich
Auf der einen Seite schweisst es uns zusammen, das gemeinsame Feindbild perros olfateandos beschert uns viele heiter Stunden in denen ich das Fluchen und über andere Herziehen auf kubanische eingehend studieren und üben kann. Auf der anderen Seite bin ich natürlich Schuld an der Misere, auch wenn ich offiziell nichts damit zu tun habe - wie soll das bloss gehen, da kommen auch kubanische, das Surrealistische kennende Gehirnzellen in Bedrängnis.
An den Strand wagen wir uns nicht mehr und konzentrieren uns deshalb mehr aufs Hinterland, was ja in Baracoa einiges hergibt. Mein Novio hat aber Kopfschmerzen, Schwindel und allgemein Schmerzen, der Tag ist dahin. Das macht kurzfristig der Wasserfall,  eine Fahrt mit einem Bananentransport und der Genuss von cucurucho wett. Was bleibt, ist dieses ungute Gefühl einen Kubano in eine derart missliche Lage gebracht zu haben. Nach der dritten 'albertencia' droht eine Gefängnisstrafe. In den Casas Kubas darf er sich nur noch mit mir zeigen lassen, sonst wird das eh schon bestehende Delikt der Prostitution geradezu zementiert. Der Mann ist jung, hat sein Leben noch vor sich, noch mehr Touristinnen werden kommen... er ist dank mir dazu verdammt, es ewig an den Gestaden der schönen Flüsse zu treiben. Gibt es eine zweite Chance für Kubaner? Nein! Dank seiner vorherigen (6?) Delikte ist er doppelt geplagt. Man kann ihm alles vorwerfen, wiederaufrollen, nichts verjährt. Kein Argument zählt und der Staat streicht seinen Anteil an der Prostitution freudig ein.
Ansonsten gibt Baracoa viel her, wir wurden irgendwie hemmungslos, tanzten nur noch auf der Strasse (inzwischen hat er ein wenig tanzen gelernt - wegen mir!, davon bin ich überzeugt), grüssten sarkastisch jeden perro, provozierten ängstlich agressiv.
Noch eine Anektote aus Baracoa:
Sitzen zwei alte Herren - 60 bis 65 Jahre würde ich mal schätzen - auf einer Bank (plaza bei der Kirche):
'Me hace falta und dolar' dice el viejo.
Responde el otro: '?Para que?'
'Por que anoche cingé una gallina y le prometi un dolar. Y no tengo na' compay'
El otro: 'Si quieres un dolar da tu culo'  Schockiert/Erstaunt Laut lachend Zunge Laut lachend Augenrollen
« Zuletzt geändert: 17. April 2006 um 11:25 von tristessa »  
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Antwort #1 - 03. April 2006 um 16:10

Elisabeth   Offline
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Zitat:
für mich waren die Eintrittspreise zu Musikveranstaltungen zu hoch - musste ja schliesslich für 2 zahlen und da gibts scheinbar auch für Cubaner keine Ermässigung


Ich nehme an, dass du nur in der Casa de la Trova warst.

Es gibt in Santiago schon ein paar andere Möglichkeiten, die um Einiges günstiger sind, z.B. die Casa de las Tradiciones, die Piano Bar auf dem Weg nach El Caney oder die Casa de la Música am Sonntag-Nachmittag. In allen diesen Lokalen bezahlen Cubaner in nationaler Währung.

Was das Essen anbelangt: wenn man nicht selbst kocht ist es tatsächlich nicht so einfach. Dennoch gibt es ein paar Paladare die gut sind, in Sueño z.B. Da gibt es einen ausgezeichneten calle 8 y B (oder C). Wunderbares Essen und grosse Portionen. Man soll sich durchfragen, weil nur nationaler Lizenz.
 

Elisabeth
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Antwort #2 - 03. April 2006 um 16:18

Elisabeth   Offline
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Ich kann deine Erfahrungen in Baracoa nicht bestätigen.

Wir waren einmal 5 Tage noch unverheiratet dort, haben allerdings im Hotel übernachtet, etwas ausserhalb vom Städtchen, neben dem Flughafen. Das war gar kein Problem. Allerdings muss ich sagen, dass wir damals beide schon um die 50 waren.

Wir sind auf den Yunque gestiegen, haben nackt im Fluss gebadet, waren mit einem Cacaobauer unterwegs und waren doch auch ein paar Mal im Städtchen, sowohl am Tag als auch am Abend. Mein heutiger Mann wurde nie kontrolliert.

Die Einzige die belästigt wurde, war ich! Durch Coyotes auf Fahrrädern, die mir unbedingt eine CP, Essen oder Zigarren andrehen wollten. Auf denen ist er zuerst mit einem Messer losgegangen und hat irgendwann einen Polizisten dazugeholt. Erst dann waren sie wie der Blitz verschwunden. Das Messer beeindruckte kaum.

 

Elisabeth
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Antwort #3 - 03. April 2006 um 18:02

tristessa   Offline
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wir waren im Trova, das war noch das billigste von allen: 1$/Person. Das casa de la musica 5$! und noch wo anders, weiss nicht mehr wie das hiess. Ansonsten sind wir mit durchfragen nicht viel weiter gekommen.
An den anderen Tagen habe wir jeweils im (neuen) Casa gegessen, nicht besonders gut, der Fisch war noch halb roh und musste nochmals gebraten werden - aber zumindest genug.
Was deine Erfahrungen in Baracoa betrifft, ist das wohl schon eine Weile her. Davon hat man uns auch erzählt. In den letzten Jahre hat sich einiges geändert, es kommen nicht mehr so viele Touristen  und die perros olfateandos haben einfach nichts zu tun, als überall rumzuschnüffeln und Arbeit zu suchen.
 
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Antwort #4 - 03. April 2006 um 20:44

Moskito   Offline
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Ich kann deine Erfahrungen in Baracoa nicht bestätigen. 
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Baracoa hat sich in den letzten drei Jahren stark verändert. Im Vergleich zu früher ist dort heute tote Hose, kaum noch Individualtouristen, die länger als eine oder zwei Nächte bleiben. Die casas sind leer, letzten Dezember wurden mir Casas für 8 - 10 CUC inkl. Frühstück angeboten. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Bevölkerung den Kontakt zu Ausländern meidet, man wird kaum auf der Strasse oder in den Parks angesprochen. Wer noch das alte Baracoa von vor 2003 kennt, wird ziemlich enttäuscht.
 

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Antwort #5 - 03. April 2006 um 22:56
el_maquinista   Ex-Mitglied

 
"'albertencia'"  Laut lachend

spitze, ist ja auch wirklich albern mit den Dingern. Interessanter Bericht, tristessa. Danke!

 
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Antwort #6 - 03. April 2006 um 23:01

Elisabeth   Offline
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Zitat:
Was deine Erfahrungen in Baracoa betrifft, ist das wohl schon eine Weile her


Das ist richtig, im Dezember 1998, aber Touristen waren damals auch kaum welche da. In unserem Hotel waren Cubaner und gemischte Pärchen wie wir. Einmal kam ein Bus mit Touristen die eine Nacht im Hotel El Castillo übernachteten.

Am Abend waren wir in einem Lokal mit Live-Musik, auch da war nur die lokale Jugend und vielleicht 3-4 Touristen.

Ich kenne Baracoa als stiller Ort am Ende der Welt mit einer überwältigenden Natur. Ich nehme an, dass wenigstens die noch grösstenteils gleich unberührt ist.

Wir haben beschlossen, Ende Jahr mal wieder dorthin zu fahren.

 

Elisabeth
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Antwort #7 - 03. April 2006 um 23:07

Elisabeth   Offline
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Na ja, die cartas de advertencia gehören zum System.

Wäre ja allzu dumm, wenn ein Teil der Bevölkerung durch allzu intensiven Kontakten mit Ausländern
1. auf subversiven Ideen
2. zum 100fachen Lohn eines Arztes
kommen würde.



 

Elisabeth
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Antwort #8 - 04. April 2006 um 08:50

Quesito   Offline
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"die Piano Bar auf dem Weg nach El Caney oder die Casa de la Música am Sonntag-Nachmittag. In allen diesen Lokalen bezahlen Cubaner in nationaler Währung."

Irrtum! Wir standen bei der Pianobar  dreimal vor der Tür. Wir wollten unbedingt mal wieder in die Pianobar, weil mir VC den Gitarristen der "los quienis" zeigen wollte, den VC immer als den reinen Hippie, der aus den 60ern übrig geblieben ist,  beschrieb. Daher nach ihrer Meinung absolut etwas für meinen Geschmack.

Beim ersten mal sollte VC den Eintritt in MN bezahlen und ich die gleiche Summe in Monopolygeld!!! Ich glaube das wären 10 STeine gewesen, oder kaum weniger! Für ein Programm, das nun wirklich nur MN wert wäre.

Dann hat uns irgendein Scharlatan erzählt, diese Reglung gäbe es jetzt nicht mehr. Wir also wieder hin. Leider war eine geschlossene Betriebsveranstaltung.

Wir also nochmal hin. Und jetzt kommt die Krönung,  jetzt sollte nicht nur ich Buntgeld bezahlen, nein, sondern auch noch VC. Begründung - sie soll ja mit mir an einem Tisch sitzen und wäre dann auch sowas wie eine Touristin. Wenn sie in MN rein wolle, dürfte sie nicht mit mir an einem Tisch sitzen.

Klar waren das Abzockversuche vom Personal - aber es nervt. Vor allem weil der Laden soweit weg von Schuß ist. Gott sei Dank kann ich jetzt mit Gendi mal schnell ein Taxi ranrufen. Erinnere mich daran, das beim ersten Mal in der Klinik schräg gegenüber das Telefon kaputt war und wir - VC mit Stöckeln - ewig zu Fuß latschen mußten, bis sich was ergab.
 

Scheine, kleine Sonne! Scheine!
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Antwort #9 - 04. April 2006 um 08:55

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Tristeza, Du hast wirklich eine gute Beobachtungsgabe und viel Humor. Deine berichte machen mir eine echte Freude. Danke!

Ja, mit dem Essen in Sandiago. Das ist für einen Gloton wie mich wahrlich ein Problem. Empfehlen kann ich nur die Parillada im Salon tropical. Das ist aber nur einmal die Woche, ich glaube Samstags. Und man muß schon ein paar Steinchen mitbringen. Obwohl der Salon tropical tatsächlich die Preise gesenkt hat! Kein  Scherz!
 

Scheine, kleine Sonne! Scheine!
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Antwort #10 - 04. April 2006 um 11:47

tristessa   Offline
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Zitat:
Na ja, die cartas de advertencia gehören zum System.

Wäre ja allzu dumm, wenn ein Teil der Bevölkerung durch allzu intensiven Kontakten mit Ausländern
1. auf subversiven Ideen
2. zum 100fachen Lohn eines Arztes
kommen würde.


Also auf subversive Ideen kommen sie auch sonst!
Und in unserem Fall ist so eine Advertencia nicht angebracht gewesen, da er mit mir nicht das 100fache eines Arztes verdiente. Er hatte lediglich während 4 Wochen die Möglichkeit warm zu duschen, sein Land etwas näher kennen zu lernen und sich seinen carnivorischen Vorstellungen entsprechend zu ernähren. Das auch nur, weil ich mich vorwiegend vegetarischer verpflegte. Ich liebe einfach Boniato, Yuka, Kochbananen und tropische Früchte. In Kombination mit arroz und frijoles ist das eine ausgewogene Ernährung. Ich habe mir damit allgemeines Unverständnis und den Übernamen 'Campesina' eingehandelt.

Und was heisst schon subversiv? Ich denke die Ideen entspringen einem natürliche Verhalten des ser humano, sozusagen einem Grundbedürfnis, sich irgendwie aus einer misslichen Versorgungslage zu befreien (das sie subversiv sind, liegt am System, das keine persönliche Vision zulässt). Da ist der Mensch schon seit 10.000 Jahren auf die verrücktesten Ideen gekommen. Ich find's irgendwie GESUND. Diejenigen die sich in der Ausweglosigkeit suhlen sind oftmals depressiv, neurotisch, letargisch, motivationslos - man findet sie unter den ewig Wartenden - und nehmen sich ab und zu auch schon mal das Leben. Das ist ja auch hier so. In Kuba - so meine Einschätzung/Erfahrung - wird einfach jegliche individuelle Phantasie, Initiative und Motivation im Keim erstickt. Ausser vielleicht in der Kunst, aber da wird ja auch am liebsten das Che Guevara Lied zelebriert... Augenrollen

 
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