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Geplant und doch ganz anders (Gelesen: 19279 mal)
04. September 2016 um 04:24

Berliner   Offline
Junior Member
Cubalibre

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Beiträge: 94
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Nach der Entspannung der ersten Nacht daheim hier mal ein paar Zeilen zu unserem Aufenthalt in Kuba.

Dank der Recherchemöglichkeiten im Internet, diesem Forum hier und einigen Reiseführern (zu empfehlen der von Stefan Loose) sahen wir uns gut gerüstet für unsere kleine Rundreise. In einigen Beiträgen hier habe ich ja schon geschrieben, wie die Planung aussah.

Flug von Berlin via Paris nach Havanna, von dort weiter mit Cubana nach Santiago, ab dort mit dem Mietwagen über Baracoa - Moa - Holguin - Trinidad nach Cayo Coco (Hotelaufenthalt zum Abschluss) und final von dort mit dem Taxi zurück nach Havanna, von wo aus der Rückflug via Amsterdam nach Berlin ging.

  • Reisezeit im Hochsommer mitten in der Regenzeit - ging nicht anders, aber ok.
  • günstigsten Flug gesucht via Momomdo, Skyscanner, Google & Newsletteranmeldungen - fündig geworden bei Momondo (Anbieter war Tripado)
  • Recherche und Buchung vorab nach den passenden Casas und dem Hotel via Tripadvisor und Co - alles kein Problem. Via Google fand man so ziemlich jeden direkten Kontakt zu den Casas ohne Agentur dazwischen.
  • Mietwagen und Inlandsflug vorab gebucht - nach einigen Absagen der Mietwagenagenturen noch eine gefunden und Zusage erhalten ( siehe Beitrag Mietwagen ). Via Kreditkarte gezahlt und Bestätigungsvoucher bekommen, check


Man hätte jetzt alles ein wenig entspannter angehen können ohne alles zwingend vorab zu buchen aber für den ersten Besuch und ohne Vor-Ort Kenntnisse gab uns das ein besseres Gefühl, zumal wir ein 9-jähriges Kind bei hatten.

Tag 1: Flug nach Havanna

Der Flug mit Air France war ok, obwohl die Sitze im Flieger Paris-Havanna recht eng waren. Essen war besser als erwartet und die offenen Getränkewagen zur Selbstbedienung waren neu für uns. Dadurch kein ständiges Wecken durch Stewards.
Umstieg in Paris etwas stressig, da viele Flieger gleichzeitig ankamen und der Transfertunnel gesperrt wurde. Immer nur Stück für Stück weiter und viele "Ich verpasse gleich meinen Anschluss" Rufe

Ankunft in Havanna, Passkontrolle mit grimmigem Blick und der Ansage, nur einzeln vorzutreten. Frau mit Kind voraus und ich danach. Frage nach der ersten Übernachtung und ob man kürzlich in Afrika war obligatorisch, Krankenversicherung hat niemanden interessiert.

Warten auf die Koffer ca. 30 Minuten und dann mit mulmigem Gefühl durch den Zoll (4 Handys, 1 Tablet, 2 Powerbanks und 1 Kaffeemaschine im Gepäck)

Keine Kreide am Koffer aber der Blick ging auf die Klebeanhänger der Airline. Ohne Markierung kein Problem und wir waren draußen und wurden von der Casa Wirtin begrüßt. (haben den Transfer vom Airport zur Casa für 10 Cuc mitgebucht, da wir nicht planlos mitten in der Nacht auf Casa Suche gehen wollten)
"Schnell" noch Geld wechseln, natürlich wieder bloß einzeln eintreten, obwohl als Familie zu erkennen. Wartezeit beim Wechsel ca. 30 Minuten. Dass vor der Wechselstube ein anderer Kurs stand als dann innen getauscht wurde, überraschte uns nun auch nicht mehr.

Die Casa Wirtin bat uns an das Geld in der Casa zu wechseln aber da waren wir zu vorsichtig.

Nach ca. 5 Minuten Fahrtzeit und gegen 23:30 Ortszeit waren wir in der Casa. Die Nähe zum Flughafen war optimal, da der Anschlussflug bereits um 6:00 Uhr ging und wir um 4:00 am Flughafen sein mussten.

Schnell das erste Cristal aus der Minibar geholt, ein oder zwei Zigaretten geraucht und völlig übermüdet um halb 4 wieder aufgestanden.

Tag 2: Flug nach Santiago, Mietwagenübernahme und Weiterfahrt nach Baracoa

Nach Ankunft am Terminal 1 für Inlandsflüge stellten wir uns brav in die Reihe am Cubana Schalter nach Santiago. Wir waren die letzten in der Reihe und als war dran waren machte der Kollege den Schalter erstmal dicht. Kein Wort Englisch sprechend ging er in einen anderen Raum und diskutierte mit weiteren Flughafenangestellten. Nach einigem Hin und Her zwischen Nebenraum und Schalter bekamen wir mit, dass die gebuchte Maschine voll und überfüllt ist. Mit meinem geringen Spanisch bekam ich mit, dass sich der angestellte dafür einsetzte, dass wir mitfliegen durften. Es fiel mehrmals das Wort "Nino", was und vermuten ließ, dass es nur am Kind lag, dass wir mitkonnten. Es wurden Koffer ausgeladen und Voucher an andere Passagiere ausgestellt und wir konnten mitfliegen. 1 x Reihe 2 (wo ich saß und den vermutlich einzig kaputten Sitz im ganzen Flieger hatte. Ich lag eigentlich mehr als das ich saß, da die Rückenlehne defekt war und mich die Stewardess nicht verstehen wollte, dass ich die Rückenlehne nicht aus Langeweile während des gesamten Flugs im Liegemodus hatte)
Sohnemann in der Mitte des Fliegers und meine Freundin in der letzten Reihe.

In mit hämmernden Kopfschmerzen in Santiago angekommen war unser Gepäck so ziemlich das erste auf dem Kofferband und wir verließen die Ankunftshalle nach vorzeigen unserer Gepäckmarken auf schnellstem Wege.

Die Suche nach der Mietwagenstation ging dann recht schnell (kleine Hütte ohne Beschriftung, ein freudiger Taxifahrer half bei der Suche und witterte schon sein Geschäft)

Voucherübergabe und der Blick des Angestellten machte mir sofort klar, Besitzdokumente sind so viel Wert wie das Papier selbst. Keine Reservierung im System, kein Mietwagen mehr vorhanden, Problem muss man mit der Agentur klären, über die man gebucht hat. Ärgerlich Ärgerlich Ärgerlich

Dort angerufen aber niemanden ans Telefon bekommen. Der Angestellte der Mietwagenagentur verwies uns dann an die Hauptzentrale in der Innenstadt Santiagos und prompt hatte der freudige Taxifahrer seinen Kunden. Schnell noch den Preis abgesprochen ohne wirklich einschätzen zu können, ob dieser angemessen ist oder nicht.

...

Mit dem Gedanken "Gibt´s doch alles gar nicht" machten wir uns auf den Weg nach Santiago City und freuten uns doch ein wenig über das kleine Abenteuer mit dem klapprigen Lada und dem Koffer auf dem Dach. Es waren gefühlte 45 Grad.

In der Mietwagenagentur in Santiago deutete der Taxifahrer nach einigen Gesprächen mit den angestellten auf einen dort stehenden Peugeot mit dem Hinweis, der wäre noch verfügbar. Zwar akzeptierte man unsere Reservierung auch hier nicht aber wenigstens stand hier ein Wagen. Nach der Preisfrage beschlossen wir in den sauren Apfel zu beißen und die Mietwagenkosten erneut zu zahlen. Können die andere Zahlung ja zurückbuchen lassen. Nach der Aussage, welche Route wir fahren und dass der Wagen in Cayo Coco abgegeben wird, war der Wagen dann plötzlich doch nicht mehr verfügbar.  Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt Ärgerlich

Der freudige Taxifahrer fuhr dann noch zu 2 anderen Agenturen mit uns und als beim letzten Anbieter (Cubacar) dann eventuell am Ende des Nachmittags ein Wagen verfügbar sein sollte, beschlossen wir ein Taxi nach Baracoa zu nehmen und es dort mit Hilfe unserer Gastgeberin zu versuchen.
Der Taxifahrer sprach dann nahe der Zentrale mit einigen "rumlungernden" Zeitgenossen und plötzlich fanden wir uns in einer Traube von ca. 10 Männern wieder, welche "sehr" Hilfsbereit waren, uns um unserer Cuc zu erleichtern und ein Fahrzeug hatten. Da wir den Preis vorher recherchiert haben, wussten wir, dass die Strecke um die 120 Cuc kam. Für 50 Cuc könne man uns auch sofort den Mietwagen besorgen, der eventuell am Nachmittag verfügbar wäre.
Wir nahmen das Taxi mit Klima und nachdem unsere Koffer verladen waren, wollte man 20 Cuc extra für den Service. Wir lehnten freundlich ab und die Stimmung kippte. Mit wildem spanischem Geschimpfe drohte man erst die Koffer wieder auszuladen aber wir blieben bei der Entscheidung. Da sie aber auch nicht auf die Cuc verzichten wollten, "stieß" man uns förmlich ins Auto und knallte die Türen zu.

Der Fahrer selbst war unbeeindruckt von der Szene und wir führten auf dem Weg nach Baracoa und einigen Foto- und Kaffeepausen gute Gespräche. Zwischen Santiago und der Auffahrt zur "La Farola" passierten wir einige schöne Badestellen, uns fehlte aber die Zeit.
Der Pass selber war auch recht beeindruckend

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In Baracoa wurden wir schon erwartet.
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In der unteren Etage wohnt eine kubanische Familie aber die obere Etage mit eigenem Zugang und Dachterrasse hat man für sich alleine.

Die Besitzerin der Casa (Yanay) ist die Tochter eines Freundes aus Berlin und hat auch ihre Kindheit in Berlin verbracht. Spricht fließend Deutsch und war uns fortan eine große Hilfe bei der weiteren Routenplanung, welche ja jetzt ohne Mietwagen neu gedacht werden musste. Nach Übergabe der Kaffeemaschine (Extra mit Permanent Filter statt Filtertüten ausgestattet, dann aber nicht bedacht, dass die Anschlüsse dort 110 statt 220 V haben) sowie anderer Mitbringsel und kurzer Erfrischung ging es mit ihr in den Ort um uns mit Getränken einzudecken und zu sehen, was wo zu finden ist. Wir aßen noch in einem Restaurant und setzten uns dann in die "Cafeteria" und besprachen mit einigen Cristal dies und das.

Tag 3 bis 6: Baracoa und Umgebung

Ein mit der Casa Wirtin befreundeter Guide besuchte uns zum Frühstück freute sich, uns seine Dienste anbieten zu dürfen. Da wir aber am ersten richtigen Urlaubstag lieber an den Strand wollten, ließen wir uns ein Taxi nach Maguana bestellen genossen bei herrlichem Wetter den im ganzen Urlaub wohl schönsten Strandtag. Fahrt Baracoa - Maguana und zurück 25 Cuc. Bier am Strand 1,50 und die Sonnenliege 2 Cuc. Gegessen haben wir nicht, da uns die Casa Wirtin davon abriet.

Am 4 Tag fuhren wir mit dem Guide über den Túnel de los Alemanes  zum Rio Yumuri.
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Nach einer kleinen Bootsfahrt entlang der Canyons gingen wir baden. Von unserem Bekannten aus Berlin wussten wir auch, dass es die Kubaner lieber an den Fluss zieht, in dem man seine Wäsche waschen kann und nebenbei sein Schwein grillt, anstatt an die Touristenstrände in Maguana.
Wir waren nicht so begeistert vom Baden, stellten uns aber auch vor wie toll es sein muss, mit seiner ganzen Familie und Freunden hier den Tag zu verbringen statt sich in einer Kleingartenanlage in Deutschland zum Grillen zu verabreden.
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Auf dem Rückweg machten wir noch halt am Playa "Manglito"? welcher aber ebenfalls aus unserer Sicht nicht dem in Maguana vorzuziehen ist.

Zurück in der Casa und nach ein paar Cubalibre brachte uns die Casa Wirtin das Abendessen.
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Wir aßen fortan alle Mahlzeiten (Frühstück und Abendessen) in der Casa. Nach dem Essen ging es in die Stadt, wo wir uns im Park eine Wifi Karte für 3 cuc besorgten. Bei der Etecsa gab es keine. Kurze Nachricht an die Verwandten daheim und an einen uns unbekannten aus Baracoa, für den wir ein Handy und ein paar Sachen aus Deutschland dabei hatten. Die Absenderin haben wir in einer Facebook Gruppe kennen gelernt und auf der Suche nach positiven Karma Punkten haben wir die Sachen mitgenommen. Diese sollte er sich am Folgetag an der Casa abholen.

Am 5 Tag fuhren in den Humboldt Nationalpark und machten uns zu Fuß über unwegsames Gelände und durch fiese Flüsse auf den Weg zu einem Wasserfall.

Für den anstrengenden Fußmarsch wurden wir dann auch mit kühlem und glasklarem Wasser belohnt. Auch relativ ruhig und nicht touristisch überlaufen, wie man von El Nicho in Trinidad liest.
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Nach 1-2 Stündchen wechselten wir dann noch zu einem Fluss, den wir dann bis auf ein Pärchen im Wasser für uns alleine hatten.
Auf dem Rückweg machten wir halt an einem kleinen Häuschen, wo es frisches Obst und kalten Guavensaft gab. Mit reichlich Zucker schmeckte uns dieser, sonst nur den Berliner Nahverkehr gewohnten Deutschen, auch erfrischend lecker. 
 
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Antwort #1 - 04. September 2016 um 04:28

Berliner   Offline
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Cubalibre

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Zurück in der Casa kam auch bald der Empfänger der mitgebrachten Sachen. Ich hatte ja ein Foto und er war Musiker aus Baracoa und sprach ausgezeichnet englisch. Wir unterhielten uns noch eine Weile und trafen ihn dann nach dem Abendessen im zentralen Parc, wo er mit seiner Band Livemusik spielte. Wir tranken ein paar Mojito und genossen unseren Urlaub.

Der 6 Tag war eigentlich Reisetag über Moa Richtung Holguin, von wo aus es dann am darauf folgenden Tag Richtung Trinidad gehen sollte. Da wir aber auch in Baracoa nichts bezüglich Mietwagen erreichen konnten, beschlossen wir einen Tag länger in Baracoa zu bleiben und am darauf folgenden Tag mit Stopp in Moa die Strecke komplett zu fahren bzw. fahren zu lassen. Es wurde ein Fahrer samt Fahrzeug organisiert, welcher uns am verabredeten Tag abholen sollte und wir nutzten den zusätzlichen Tag für einen weiteren Strandtag in Maguana.

Beim ersten Besuch sahen wir, wenn man vom Parkplatz kommend den Strand durch das kleine Wäldchen weiterläuft, man zu einem recht einsamen Strandabschnitt kommt
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Leider war der Himmel an diesem Tag etwas bewölkt und das Meer etwas aufgewühlt, so das man nicht so gut schnorcheln konnte.

Tag 7: Moa-Holguin-Trinidad

Kurz nach 6 standen wir auf und packten den Rest für die vorliegende Etappe.
Kurz darauf erschien die Casa Wirtin und teilte uns mit, dass der Fahrer nachts um 3 bei ihr vor der Tür stand und uns absagte. Warum waren wir nicht verwundert, nach dem bereits erlebten in Santiago? Mit Hochdruck wurde binnen kurzer Zeit ein anderer Wagen organisiert, welcher uns nach Holguin bringen sollte. Von dort sollten wir dann mit demselben Wagen aber mit einem anderen Fahrer weiter nach Trinidad fahren.
Auf ging´s nach Moa. Nach ca. 2 Stunden Fahrt mussten wir wegen Reiseübelkeit unseres Sohnes Mitten im Nirgendwo anhalten. Während er das Frühstück verlor bewunderten wir die Stille. Man hörte NICHTS!

In Moa fuhren wir zur Mutter der Casa Wirtin und des Freundes aus Berlin, um weitere Mitbringsel zu übergeben.
Außerdem erwartete uns dort das eigentliche Highlight unseres Kuba Besuches. Ich sollte nach 34 Jahren zum ersten Mal meinen kubanischen Teil der Familie kennen lernen. Mein Vater war wie viele Kubaner damals in der DDR und ist 1986 tödlich mit seiner MZ in Cuba verunglückt. Mutter neu geheiratet und keinen Kontakt zur kubanischen Seite gehabt. Nun war es soweit.

Als das Taxi in die Straße in Moa einbog, kam direkt jemand auf das Auto zugestürmt und als wir ausstiegen, fanden wir uns umringt von weinenden Tanten, Onkel, Cousinen und Großcousins wieder und die Emotionen überschlugen sich (wie auch jetzt beim schreiben) Wir haben vor der Reise nach Cuba erwartet, dass sich eventuell die Option ergibt mit etwas Glück 1 oder 2 Verwandte dort zu treffen aber auf eine Zusammenkunft der kompletten Großfamilie waren wir nicht vorbereitet. Es gingen wohl einige Telefonate ohne unser Wissen zwischen unserer Casa Wirtin in Baracoa und ihrer Mutter in Moa und die Info dort verbreitete sich von alleine. Nun denn, mit Hilfe eines Freundes der ebenfalls in der DDR war, war die Kommunikation kein Problem und die Zeit verging viel zu schnell. Der Taxifahrer saß mit im Wohnzimmer und hatten ja noch eine Strecke von ca. 650 km auf kubanischen Straßen vor uns. Auf jeden Fall war klar, dass der nächste Besuch in Cuba direkt zur Familie geht ohne drum herum zu planen.

Weiter ging es nach Holguin wo schon der andere Fahrer wartete und Überraschung, eine weitere Cousine samt Familie, ein weiterer Cousin und ein Freund der Familie, der ebenfalls Gastarbeiter war und beim Übersetzen half. Hier war es nicht weniger emotional, wenn auch gleich überschaubarer. Ich bekam eine Flasche Rum und einen Strohhut und meine Freundin eine Kette. Wir waren berührt, hatten wir doch vor unserer Reise noch überlegt, welche Gastgeschenke wir mit nach Cuba nehmen könnten und jetzt wurden wir beschenkt. Traurig
Nachdem die Telefonnummern und Adressen getauscht waren, fuhren wir weiter Richtung Trinidad. Der Abschied fiel schwer.

Leider kam der versprochene Fahrer mit einem anderen Wagen und wir mussten trotz Vereinbarung den Wagen abermals tauschen. Cuba halt. Es wurde auch noch mit den Fahrern diskutiert und uns wurde gesagt, dass wir beim nächsten Besuch natürlich keine Taxis oder Mietwagen selber buchen sollten. Das übernehme man dann natürlich zu deutlich besserem Kurs.

Der Fahrer musste vor Abfahrt noch seine Telefonnummer abgeben und bei Ankunft in Trinidad über unsere gute Ankunft berichten.

Die Fahrt nach Trinidad zog sich aber die Landschaft veränderte sich fortlaufend, so dass es auch nicht zu langweilig wurde.
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In Trinidad wurden wir schon vor der Casa erwartet (habe dort telefonisch Bescheid gegeben, dass sich die Ankunft deutlich verzögert da wir Angst hatten, dass das Zimmer sonst nicht mehr verfügbar ist)

Die Casa dort war ein Traum, das Essen besser als im Restaurant oder in Baracoa und die beiden Gastgeber so herzlich, dass wir auch dort gerne länger geblieben wären. Auch wenn wir vorher wussten, dass die Zeit zu kurz ist für die Länge der Strecke, wurde uns hier bewusst, dass 2 Wochen viel zu kurz sind. Da wir aber kein zweites Mal eine Rundreise machen, sondern uns auf den Osten beschränken werden, mussten wir hier nun durch.

Auf der Dachterrasse einen "Canchanchara" getrunken fielen wir ins Bett.
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Tag 8 & 9: Trinidad

Am 8 Tag nach dem Frühstück ging es auf in die Innenstadt. Da die Hitze hier eine andere war als im "grünen" Baracoa, beschlossen wir den Rest des Tages am Playa Ancon zu verbringen.

Freie Liegen für 2 Cuc ergattert und Getränke am der nahen Strandbar eines Hotels geholt. Leider fing es dann an zu regnen und was macht man da? Neue Getränke holen. Leider waren diese verknappt und nur noch für Hotelgäste vorrätig. Cuba halt.
Nach kurzer Pause ließ der Regen nach und es gab auch wieder Getränke.

Zurück in der Casa gab es frische Languste und Fisch. Auch unser Sohn empfand das Essen dort zauberhaft und aß mit gesundem Appetit.
An Tag 9 ging es wieder zeitig in die Stadt, weil wir einen Ausflug mit Pferden zu einem Wasserfall machen wollten. Neben den üblichen Wasserfällen gibt es dort ja eine ganze Reihe an Wasserfällen, wo keine russischen LKWs voller Touristen hinfahren. Nachdem wir uns im Büro von Havanatours (direkt vor dem Aufstieg zur Casa de la Musica und dem Plaza Mayor) einen Überblick über die Gegend und angebotenen Ausflugsziele verschafft haben, machten wir uns ohne zu buchen auf Richtung Parque Céspedes und fanden einen Guide, welcher vor der Etecsa stand und nach Touris Ausschau hielt. Er verlangte für die Tour mit den Pferden zum Wasserfall und zurück 25 Cuc pro Person. Da unser Casa Wirt meinte, wir sollen nicht mehr als 15 zahlen schlugen wir im dies vor und er willigte sofort ein. Für 3 Cuc nahmen wir ein Taxi zur Finca und ritten von dort in brütender Mittagssonne los.

Nach anfänglicher Skepsis eines Mitteleuropäers ob das wohl gut geht ohne Helm mit Junior und ohne Erfahrung mit Pferden wurde es ein bezaubernder Ausritt durch die Umgebung Trinidads samt Flussdurchquerung auf Rücken der Pferde und halt an einem kleinen Restaurant inmitten des Nichts, welches Dank des Tourismus auch dort Einkünfte bringt.
Kleine Vorführung und Verkostung des Zuckerrohrsafts gegen kleines Entgelt. Junior musste natürlich selbst ran und pressen. Laut lachend
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Am Wasserfall angekommen freuten sich die Pferde über ihre Pause und wir uns auf das Wasser und die kleine Höhle in welche man schwimmen konnte.
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Zwar waren wie hier im Gegensatz zu Baracoa nicht ganz allein, es war aber überschaubar. Es gab einen kleinen Getränkestand und das Bier war kalt. Augenrollen

Der Rückweg war genauso schön und nach dem Abendessen ging es hoch zur Plaza de la Musica. Wir beschlossen auf den Treppen davor zu sitzen und uns den Eintritt zu sparen. Die Mojitos waren gut und günstig und wurden zur Treppe geliefert. Die Atmosphäre war ziemlich durchtrieben da scheinbar nur Touristen um uns rum waren, aber da gehörten wir ja auch zu.
Direkt rechts neben der Treppe gibt es noch ein Lokal mit Live Musik, in welchem man nachts noch Zigaretten kaufen kann.

Tag 10 bis 14: Cayo Coco
Nach herzlicher Verabschiedung und abermals gutem Frühstück ging es mit dem Taxi nach Cayo Coco. Für die Strecke haben wir direkt ein staatliches genommen wegen der Überfahrt nach Cayo Coco und der Multa. 130 Cuc schienen uns dafür ok zu sein.
Abermals Reiseübelkeit bei Junior und kurzer Ausfall, dann kamen wir im Hotel an. Die erwarteten Flamingos während der Überfahrt suchen wir heute noch. Vielleicht war auch der letzte Mojito schuld.

Im Hotel angekommen unkten wir schon rum, dass wie beim Mietwagen kein Zimmer mehr frei ist aber alles lief problemlos. Das Zimmer selbst war grandios. Falls mal jemand ins Pullman Cayo Coco fährt, Zimmer 32108 - Ocean Front Deluxe. Der Ausblick ist ne Wucht.
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Nachdem ich anfangs auf Grund einiger negativer Reiseberichte nicht so optimistisch gestimmt war was das Hotel angeht, war ich dann doch positiv überrascht. Zwar hatten wir Anfangs Ameisen im Zimmer aber nach Anruf bei der Rezeption kam jemand und das Ameisenleben war beendet.
Das war es dann aber auch schon mit den positiven Eindrücken.
Der Hotelteil der Route sollte ja zum Abschluss noch etwas Entspannung nach dem Erlebten geben.
Wer schon mal am Ballermann oder Balaton war kann sich in etwa ein Bild davonmachen, wie es im Poolbereich mit Swim-Up Bar zugeht, nur, dass man statt der Deutschen mit Kanadiern vorliebnehmen muss. Zwar nicht ganz so exzessiv wie am Ballermann aber dennoch nicht gerade entspannungsfördernd. OK, ist halt All Inklusiv. Also ab an die Bar und bestellt. Cool
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Mojito? Finish! Keine Minze mehr da. OK, dann ein Bier.

Dann zum Abendessen, Vorspeise geholt, Brot vergessen, bei Rückkehr wurde der Tisch samt Vorspeise abgeräumt.
Beim Hauptgang ist Junior als erster fertig, fragt ihn die Kellnerin "Finish? Anything to drink? Do you like a coffee?"
Wäre mein spanisch besser, hätte ich sie gefragt, ob sie ihm ´nen Rum bringen kann. Service wie in einem deutschen Callcenter mit auswendig gelernten Fragen.

Zimmer waren laut Leistungsbeschreibung mit Minibar und mit Kaffeemaschine ausgestattet, gab aber leider gerade keinen Kaffee.

Am Nächsten Tag nach dem Frühstück wollte ich einen Espresso, leider gab es gerade keinen Zucker, nur Süßstoff unentschlossen

Da es nun täglich bewölkt und regnerisch war, gingen wir wieder zeitig zum Essen. Neue Bedienung, gleich schlechter Service. Die Krönung war, als man den Nachbartisch abräumte und uns während wir gerade den Hauptgang holten, das schmutzige Geschirr auf unseren Tisch abstellte und dort vergaß abzuholen.
Wir fragen uns, warum dort nicht besser in das Personal investiert wird und dieses besser geschult wird, wenn doch die Internationalen Hotelkonzerne genug Geld mit dem boomenden Tourismus dort verdienen?!

Nun ja, wir lassen uns die Laune nicht vermiesen. Am Abend in der Lobby bestellen wir Cuba Libre, Sprite und Lemon Daiquiri, bekommen 2 Cuba Libre und Sprite.

Nachgeordert, entschuldigt, alles ok.
Neue Runde, wir warten auf den Kellner, und warten und warten... Ich gehe zur Bar und bestelle neu. Da erfahre ich, der Kellner hat schon Feierabend und das Haus verlassen. Nun ja, wir lassen uns die Laune nicht vermiesen. Viele Dinge in Cuba waren anders als erwartet aber in einem Hotel unter der Regie des Accorkonzerns erwartet man etwas Anderes.

Am vorletzten Tag noch schnell ein Taxi nach Havanna bestellt, 250 Cuc - Deal. Abholung um 9 am Abreisetag
 
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Antwort #2 - 04. September 2016 um 04:30

Berliner   Offline
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Cubalibre

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Tag 15: Fahrt zurück nach Havanna

Es ist Abreisetag, 09:00 Uhr, 09:30 Uhr, es wird 10:00 und wir fragen. Keiner weiß was. Neues Taxi? Taxi nach Havanna gibt es nicht. Ist zu weit weg. Nur zum Flughafen Cayo Coco (Wo die Kanadier einfallen, wenn sie Cuba besuchen und es nur Flüge Richtung Kanada gibt) oder zum Playa Pilar.

Mietwagen? Gibt es nicht.
Ein Rezeptionist telefoniert rum und verspricht einen Wagen - mit Klima, neueres Model!
Wegen der Länge der Strecke und des kleinen wollen wir keinen nach Diesel im Fahrgastraum riechenden 50er Chevi

Was kommt? Ein 50er Chevi mit Ventilator in Checkkartengröße.
Wir fragen, ob das ein Witz sein soll und überlegen ernsthaft in Sorge nicht anders von dieser Insel zu kommen, wenigstens bis Moron oder Ciego zu fahren und dort neu zu suchen. Da der Preis völlig überzogen ist lehnen wir ab.

Da wir noch 1 Tag bis Abflug haben, finden wir schon einen Weg. Der Kofferträger telefoniert mit einem Bekannten, der kennt wieder wen und schließlich werden wir mit einem Hyundai mit Klima abgeholt. Preis 250 bis Havanna, mit dem Auto? Deal.

Wir fahren los, bis Moron. Dort müssen wir aussteigen und mit einem Freund weiterfahren sagt uns der Fahrer. Wir schauen uns an und sagen, wir haben eine andere Vereinbarung. Da meint der Fahrer, dass wäre von der Strecke zu weit für ihn und sein Freund hat das selbe Auto mit Klima. OK, kein Problem für uns. Verabreden, Vereinbarung kurzfristig ändern nachdem der Deal läuft, haben wir ja in Holguin schon erlebt, that´s Cuba.

In Moron angekommen trauen wir unseren Augen nicht. Dort steht ein Hyundai i10
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Für Fahrer + 3 Personen + 2 Koffern + großer Reisetasche + Handgepäck.
Als der Fahrer die Schnur rausholt um den Koffer auf dem Dach zu befestigen flippe ich innerlich aus. Kann mich aber durchsetzen und das Gepäck wird auf Kofferraum und Rückbank verteilt. Ich sitze ja vorne, muss die Freundin mit dem Junior kuscheln auf dem langen Weg nach Havanna. Als der Fahrer mir dann sagt, ich muss auch hinten sitzen, weil er noch einen Freund bis nach Ciego mitnehmen muss ist es vorbei.

Mitten in Moron haben wir aber auch keine Lust samt Gepäck und Kind auf Abenteuertour zu gehen und uns ein anderes Fahrzeug zu besorgen also Reisen wir "authentisch" a la cubana nach Ciego, mit 3 Personen und Gepäck auf der Rückbank. That´s cuba.

Ab Ciego wurde es dann angenehmer und das kleine Auto kam mir wie eine Limousine vor. Wieso wollte ich im Vorfeld einen SUV als Mietwagen? Geht doch auch in klein und der wäre bei den ersten Anfragen auch noch verfügbar gewesen. Laut lachend

Im ebenfalls verregneten Havanna angekommen, habe ich uns eine Casa direkt in Vedado am Neptuno gebucht. Beste Lage, beste Aussicht, im 3 Stock! Zur Strafe durfte ich das Gepäck alleine die schmalen Treppen hochwuchten.

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Nach Begrüßung und Erfrischung sollte es in die Stadt zum Essen gehen. Noch schnell die Kamera eingesteckt und los geht´s. Die Kamera? Schockiert/Erstaunt Wo ist die Kamera? Hast du die eingepackt? Nein, dachte Du? .....

Alle Taschen ausgepackt, Kamera weg. Im Hotelzimmer war nichts mehr, also auf der Fahrt verloren? Muss wohl. Große Wut und Verzweiflung. Wer ist schuld? Egal, weg ist weg.

Alle Fotos der Rundreise außer ein paar Gopro und Smartphone Fotos. Die Videos sind ja noch da. Die Bilder mit der Familie in Cuba ebenfalls weg weinend

Damit war der Rest in Havanna gelaufen.
Familienfotos können wir uns schicken lassen aber die Urlaubserinnerung existiert dann nur noch in der Erinnerung.
Haben jetzt über eine Facebook Gruppe des Hotels den Kofferträger kontaktieren lassen, der das Taxi gerufen hat. Der fragt jetzt den Fahrer und der Fahrer seinen 2. Fahrer. Ich glaube zwar nicht unbedingt an Wunder aber vielleicht haben im Nachhinein die 10 Cuc Trinkgeld, die der Hotelmitarbeiter von uns bekommen hat nachdem er uns den Hyundai besorgt hat ein wenig dafür gesorgt, dass er sich noch an uns erinnern kann und die Kamera bzw. die Karte irgendwo auftaucht.

Tag 16: Abreise

Am letzten Tag haben wir eine 3 stündige Stadtrundfahrt durch Havanna gemacht, da mir bei der Routenplanung Anfangs ein Fehler unterlief und ich den Ankunftstag in Berlin für den Abflugtag hielt. Es blieb also nur noch Zeit für eine kompakte Rundfahrt, da auch Havanna nicht unbedingt auf unseren künftigen Reisezielen steht.
Was also machen, wenn man nicht selbst erkunden kann und am Abflugtag nicht noch jemanden vor Ort suchen möchte der einem die Stadt zeigt? Man verfolgt die Beiträge hier im Forum, sieht das pro und contra der Diskussion zwischen Cubaanfänger und OldCarsHavanna, vergleicht im Netzt die Preise und sagt sich, eine 3 Stündige Stadtrundfahrt mit deutschsprachigem Guide für 120 Cuc in unserer Situation passt!

Junior darf auf deren Seite den Wagen aussuchen und wir fahren Klischeemäßig mit alter Amikutsche durch Havanna und Besichtigen viele Dinge, die wie zu Fuß nicht entdeckt hätten, erfahren vom Guide einige Dinge die wir nicht im Reiseführer finden und haben gute Gespräche. Am Ende der Tour frage ich natürlich aus Neugier, wie das Konzept auf kubanischer Seite läuft, und im Prinzip ist es wie in jedem Land der Welt. Die Agentur bietet die Plattform, wo sich die "selbständigen" Fahrer anbieten können. Natürlich hat jeder Fahrer seine Visitenkarte und kann beim nächsten Mal auch direkt gebucht werden, ohne dass eine Agentur davon profitiert. Aber genauso profitiert der Fahrer auch durch den Zuwachs an Aufträgen, wenn die Agentur gut läuft. Der Guide war eine Dame, die seinerzeit ebenfalls in Leipzig gearbeitet hat und daher eine gute Option war für die "deutsche Touristen" und ihre Wünsche und Fragen. Einziges Manko bei der Fahrt war, dass die gebuchten Getränke nicht dabei waren. Haben wir dann zwar nicht bezahlt aber mussten unterwegs welche besorgen.

...

Zurück in der Casa ließen wir uns ein Taxi rufen, tranken noch ein Bier und dann ging es zum Flughafen zurück.
Mit genügend Puffer gaben wir das Gepäck auf und ich stellte mich zum Geldwechsel an. Als ich nach ca. 30 Minuten fast an der Reihe war hieß es: "Euro? Finish!" In den Schuhkartons, die in den Wechselstuben und Banken als Geldkassette dienen, waren keine Euros mehr. Auf die Frage, wie man nun die Cuc loswerden solle sagte man, hinter der Passkontrolle gäbe es welche.

Nachdem wir auch die Passkontrolle überwunden haben war nach etwas suchen in einer kleinen Ecke auf der rechten Seite am Anfang der Abflughalle tatsächlich noch ein Schalter. Der Kurs stand natürlich nirgendwo angeschrieben und man verkaufte den Euro zum Kurs von 1,18

Durchgeschwitzt und völlig fertig warteten wir auf das Boarding. Ohne Klima rannten auch die Angestellten dort nur mit Tüchern rum und wischten sich den Schweiß von der Stirn. Es gab einen kleinen Stand mit Getränken. Wir tranken noch 2 Bier bis eine Frau brüllend durch die Halle lief und rief "Amsterdam, Amsterdam" Boarding war schon durch, ein letzter Schluck Cristal und ab in den klimatisierten Flieger. Ohne anstehen ganz angenehm Laut lachend

Der Rückflug mit KLM war deutlich bequemer und ich würde diese Airline gegenüber Airfrance nach Möglichkeit vorziehen.

Da es ein Nachtflug war und der Kurs recht weit Richtung Norden ging, konnte man vom Flieger kurz Hinter Kanada gut die Polarlichter am Nachthimmel tanzen sehen. Das war recht interessant zu beobachten und zack, war man schon wieder in Amsterdam und kurz darauf zuhause.

Fazit: Cuba muss man so nehmen wie es ist und sich nicht allzu viele Gedanken über Dinge machen, die man eh nicht ändern kann. Wo man positiv auftritt, bekommt man die entsprechende Antwort. Bei vielen Dingen bleibt aber weiterhin das Unverständnis, nach dem warum?!

Oft habe ich mich mit meinem Verständnis versucht in die Lage des Gegenübers zu versetzen und überlegt, wie ich reagieren würde und kam zu dem Ergebnis, dass es nicht am Wollen liegt, sondern an der Kultur.

Wenn ich als Dienstleister auftrete, versuche ich meinem Gegenüber das Gefühl zu geben, dass ich mich um ihn kümmere und bin flexibel mit Lösungsvorschlägen.

Wenn ich ein Wasser verkaufen will und mir kommt einer mit 50 Euro für eine 1,50 teure Flasche und ich darf diesen Schein bei mir nicht unter Vorlage der Passnummer annehmen, frage ich, wenn derjenige keinen Pass dabei hat nach kleinerer Stückelung. Der Kubaner allerdings sagt nur "No!" Der Touri weiß aber nicht, dass es nur zu groß ist und kauft nichts. Wasser gibt es oft nicht zu kaufen, Bier und Rum aber überall. That´s Cuba.  Wir suchen schon Flüge für die nächste Reise Kuss Kuss Kuss


 
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Antwort #3 - 04. September 2016 um 05:41

importado   Offline
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Cubalibre
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Beiträge: 570
***
 
nett,da seid ihr live dabeigewesen.
bestes fazit von euch,richtig ,unbedingt mehr zeit mitbringen,entspannen und weniger rumgurken so wie die japsen
mit der kamara.
cuba ist ein staendiges wechselbad,mit logischen argumenten oder marktwirtschftl.erklaerungsversuchen laeuft man an die wand,trotzdem nicht alles gefallen lassen und unverschaemte abblitzen lassen,denn man kackt keine golddukaten.
die int.hotelketten sind auf die cub.unmotivierten mitarbeiter angewiesen,die grottenschlecht bez.werden.mit staatsloehnen,daher CP
 
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Antwort #4 - 04. September 2016 um 07:42

cubaanfänger   Offline
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Cubalibre

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Wow, toller Reisebericht. Selten so etwas gutes und ausführliches gelesen.

Importado hat recht, auch ausländische Hotelanbieter müssen die Mitarbeiter so zu sagen mieten, von der kubanischen nennen wir es mal Arbeitsargentur. Die bezahlen rund 500$ pro Mitarbeiter mtl., jedoch bekommt der Mitarbeiter von der Arbeitsargentur nur ca. 20 CUC.

Den Rest steckt sich der kubanische Staat in die Tasche.

Daher bin ich auch so ein CP-Fan.

Bi euerem nächsten Kubaurlaub, wirst du dann einen Ratschlag sicherlich auch beherzigen wie du selber geschrieben hast:

Zitat:

"Leider kam der versprochene Fahrer mit einem anderen Wagen und wir mussten trotz Vereinbarung den Wagen abermals tauschen. Cuba halt. Es wurde auch noch mit den Fahrern diskutiert und uns wurde gesagt, dass wir beim nächsten Besuch natürlich keine Taxis oder Mietwagen selber buchen sollten. Das übernehme man dann natürlich zu deutlich besserem Kurs."

Zitatende!

Nochmal ein grosses Lob und vielen Dank für diesen grandiosen Reisebericht.

Saludos
 
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Antwort #5 - 04. September 2016 um 10:42

Esperanto   Offline
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Danke für den lebensnahen Reisebericht mit der genauen Wiedergabe. Ein Highlight in den Kubaforen. Authentischer als jede vergleichbare GEZ-finanzierte Sendung über Kuba. Treffend auch die Überschrift "Geplant und doch ganz anders". Jeder wird sein eigenes Kuba erleben, es sei denn er begnügt sich mit dem beschriebenen "Hotelteil der Route".

Schade, dass der Aufenthalt mal enden musste und damit auch der Bericht. Ich denke, auch nach Jahren wird man ihn gerne lesen und bedauern, dass die Kamera in Kuba verblieb, die Illustrierung noch umfassender hätte sein können. Zumal das Fotografieren auch zu Lasten der Teilhabe am dortigen Leben geht, andererseits das Beobachten intensiver ist.
 

Saludos Esperanto
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Antwort #6 - 04. September 2016 um 11:58

Berliner   Offline
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Danke für das Lob. Das Schreiben hat mich auch direkt wieder zurück gebracht  Augenrollen
 
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Antwort #7 - 04. September 2016 um 13:03

cubaanfänger   Offline
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Ja es wäre jede Zeitschrift neidisch auf so einen Kubabeitrag, wenn man mal die Seichtheit der anderen Artikel vergleicht die so publiziert werden. Ich kann mich noch gut an einen Artikel erinnern, wo praktisch alles falsch war was der Autor geschrieben hat. Ich glaube unserer Administrator hat sogar dort dann dort einen Kommentar verfasst.

Davon abgesehn finde ich persönlich, dass unser Berliner obwohl er sich sehr gut vorbereitet hat, viel Pech hatte.

Das ein reservierter Mietwagen nicht zur Verfügung steht, kann ja mal passieren.
Das die Flugreservierung nicht richtig funktioniert, ist mir noch nicht passiert.
Normalerweise halten sich auch Privattaxistas an Absprachen. Ich habe es zumindest nicht anders erlebt und ich bin alleine im Auto schon zweimal von Ciego de Avila nach Havanna gefahren worden. Allerdings für 80 CUC. Hätte er jemanden mitnehmen wollen, dann hätte ich Rabatt verlangt, ausser es wäre eine bezaubernde Schönheit gewesen. Laut lachend
Während CP,s verhältnismässig sicher sind ( i.d.R. gibt es nur ein Zimermädchen und wenn was wegkommt, ist klar wer es war), kommt im Hotel leider immer mal wieder was weg. In diesem Fall leider die Kamera.
Das im Hotel kein Zucker vorhanden ist zum Kaffee, schlägt dem Fass den Boden aus.

Ich bewundere seine Gelassenheit.
Ich wäre ( wohlwissend, dass es eh nichts ändert) vermutlich von einem Ausraster zum nächsten Ausraster gekommen.

Es hätte mich mal interessiert, was der Fahrer ohne Agentur für eine 3 stündige Fahrt durch Havanna aufgerufen hätte.
Beim Pferdevermieter/Guide hat man ja schon gesehn, dass ganz schnell und diskussionsfrei aus 25 CUC 15 werden, wenn man vorher mal einen Tip bekommt, was sowas fairerweise kosten soll.

Saludos
 
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Antwort #8 - 04. September 2016 um 15:47

Berliner   Offline
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Die Kamera ist nicht unbedingt im Hotel weg gekomen sondern wahrscheinlich im Taxi. Im Hotel wurde sie das letzte mal genutzt und als wir das Zimmer verließen haben wir nochmal nachgesehen, ob alles raus ist. Ich vermute, die Kamera ist entweder im Taxi aus dem Handgepäck gefallen (selbe Tasche, in der auch das Wasser war) oder der Taxifahrer hat in einem Moment der Unachtsamkeit während einer Pause in die Tasche gegriffen (was ich mir aber nicht vorstellen kann)

Wir warten mal die Reaktionen aus Kuba ab.
 
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Antwort #9 - 04. September 2016 um 17:15

Esperanto   Offline
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cubaanfänger schrieb am 04. September 2016 um 13:03:
Während CP,s verhältnismässig sicher sind ( i.d.R. gibt es nur ein Zimermädchen und wenn was wegkommt, ist klar wer es war), kommt im Hotel leider immer mal wieder was weg.

Ja, die CP`s sind sicher. Den Casabesitzern drohen drastische Strafen sollte sich ein Tourist wegen eines vermutlichen Diebstahls melden. Auch kann der Casabesitzer nicht mit mühsamer Wahrheitsfindung rechnen. Er hat schon im voraus verloren. Bereits im Vorfeld wird seitens kubanischer Behörden darauf geachtet, dass den Touristen nichts wegkommt. So hat meine Freundin die überdachte, mit Rundbögen und Balustraden ausgestattete Terrasse im 1. Stock zusätzlich mit Schmiedeeisen zu vergittern. So richtig kann ich mir aber nicht vorstellen, wie der Kleptomane dort hinauf kommt.

Berliner schrieb am 04. September 2016 um 15:47:
Die Kamera ist nicht unbedingt im Hotel weg gekommen sondern wahrscheinlich im Taxi.

Sie wieder zu bekommen ist m.E. unwahrscheinlich. So hatte ich den Verlust meiner Lesebrille auf der Fahrt mit dem Taxi zum Hotel sofort nach dem Ausstieg bemerkt. In der Reception hat man das Taxi zurückgerufen, das auch innerhalb kurzer Zeit vor der Tür stand. Natürlich hat der Fahrer nichts bemerkt und auch die gemeinsame, intensive Suche im Taxi war erfolglos. Auch nicht mein Hinweis, dass wohl niemand mit der Brille etwas anfangen kann, sind die Gläser speziell an meine beiden unterschiedlichen Sehstärken angepasst.
 
Ich denke, der schmerzhafte Verlust der Kamera muss hingenommen werden. Das hat zwar nur am Rande etwas mit dem tollen Reisebericht zu tun. Bleibt der Trost, dass der Aufenthalt in Kuba auch erfreuliche Momente hatte. Vielleicht sollte der wiedergefundenen Familie mehr Aufmerksamkeit zukommen. Bei der Begeisterung, die Deine Ankunft auslöste, ist zu vermuten, dass Dein Vater viel Anerkennung dort bekam.   
 

Saludos Esperanto
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Antwort #10 - 04. September 2016 um 19:42

cubaanfänger   Offline
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Gut Unachtsamkeit im Taxi ist auch möglich.

Jedoch mein Freund, der mich in Kuba so zu sagen eingeführt hat, der fährt seit 1993 dorthin. Damals war er mit seiner ersten Cubana verheiratet. Es gab aber noch keine CP,s. ( oder er wusste es nicht)
Also hat er die ersten Jahre immer im Hotel übernachtet oder bei seinen Schwiegereltern.
Im Hotel ist Ihm immer mal wieder etwas abhanden gekommen.
Seit ca. 15 Jahren wohnt er jetzt in CP,s. Seitdem ist nichts mehr verschwunden.
Also kann ich Alzheimer und Demenz oder auch nur Vergesslichkeit bei Ihm ausschliessen.

Saludos
 
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Antwort #11 - 05. September 2016 um 00:52

importado   Offline
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CP gabs,alles illegal und mit dollar bez,damals, 10 dollar fuer eine schoene unterkunft in vedado.
andre orte aehnlich.
privatchaffeure mit auto 20 us plus sprit /tag(24 std service ,fahrer immer auf abruf bereit)
allerdings hatte man einen hotelvoucher(scheinbuchung in dtld.)an der immigration bei einreise vorgelegt.
essen war grausam,wenig paladars aber es war voll lustig .

jeder war mit uberleben beschaeftigt und die staal.kontrollen wie aus kaltekriegszeiten auf minimum reduziert.
ja und wer fuetterte wohl die familien durch????
es war eine wilde wunderbare zeit,die nie mehr zurueckkommt und wers nicht mitgemacht hatte,der wuerde es als luegenmaerchen abtun.
keiner hatte da grossartig geschaut,denn es ging ums ueberleben in der periodo especial und da wollte man von off.seite,glaub ich ,die darbende bevoelkerung auch nicht  noch mit kontrollen schikanieren.,und wenn doch mal wqas war,wurde geschmiert.
 
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Antwort #12 - 06. September 2016 um 07:56

Berliner   Offline
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Passt jetzt auch alles nicht mehr in das Thema hier rein. Zunge
 
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Antwort #13 - 06. September 2016 um 10:17

Esperanto   Offline
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Vom Thema abweichende Antworten wurden in dieses Thema verschoben.
 

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Antwort #14 - 28. September 2016 um 07:12

DanielBayern19xx   Offline
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Wirklich ein sehr toller Bericht.

Was mich nochmal genauer interessieren würde, wo genau in Trinidad hast du den Mann mit dem Pferden getroffen.
So ein Ausflug würde mir mit meiner Family sicher auch Spaß machen selbst wenn ich 20 cuc mal 3 zahlen würde.

Gibt es mehrere solche guides da anzutreffen oder wie geht das, wie findet man die.

Gib es solche guides eigentlich in jeder Stadt so dass ich mir eine privat Tour so machen kann.

Danke für die Infos schonmal
 
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