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Kuba rudert zurück (Gelesen: 13703 mal)
03. August 2017 um 07:40

cubaanfänger   Offline
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Cubalibre

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Na das ist ja mal wieder geil, kaum funktioniert mal was in Kuba, schon wird es wieder verboten.

Wohl dem, wie mein Casawirt Pepe, der bereits seine zweite CP- Lizenz hat. Pech für die, und ich habe viele in Guanabo gesehen die noch am bauen waren, die künftig CP's anbieten wollten.


Wohl aber dennoch schlecht für Leute wie mich, die gerne die Dienstleistungen der Privattaxistas nutzen.

Hier der Artikel:

https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Neue-Eiszeit-in-Kuba/story/26201082

Saludos
 
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Antwort #1 - 03. August 2017 um 12:48

Esperanto   Offline
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Zitat:
Ab sofort erteilt die Regierung keine neuen Bewilligungen mehr für über 30 private Tätigkeiten, die Raúl vor sieben Jahren im grössten seiner kleinen Reformschritte bewilligt hatte.

Diesen Stopp der Lizenzbewilligung (für Restaurants, Casa Particulares etc.) gibt es schon seit etlichen Monaten (Anfang des Jahres?). Auch meine Freundin ist davon betroffen. Gerüchten zufolge sollen ab Oktober wieder neue Lizenzen vergeben werden.

Die Aktion wäre gar von Vorteil, wenn dadurch das Angebot verbessert, indem schlechte, unhygienische Restaurants bzw. engen Casas particulares (teilweise ohne Fenster) geschlossen werden würden.
 

Saludos Esperanto
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Antwort #2 - 03. August 2017 um 13:03

Jack33   Offline
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cubaanfänger schrieb am 03. August 2017 um 07:40:
Na das ist ja mal wieder geil, kaum funktioniert mal was in Kuba, schon wird es wieder verboten.


Cuba Anf, hab den Artikel gelesen und kann dich beruhigen. Eigentlich wird ja nichts verboten. Alle bisher erteilten Erlaubnisse bleiben bestehen.

Das einzige, was sich aendert, ist, dass neue Erlaubnisse nicht mehr so leicht erteilt werden.

Aber jedenfalls gilt, bezogen auf dich: in Guanabo bleiben dir alle Negocios, die du kennst, erhalten. Und das sind ja wahrscheinlich nicht wenige.

Aber unabhaengig davon zeigt der Artikel wieder mal, dass die kubanische Regierung und Administration verkrustet sind. Solange Castro an der Macht bleibt, aendert sich da auch nichts.

Aber wir Touristen haben mit unserem Geld doch noch immer Mittel und Wege gefunden, es in Kuba angenehm bis aeusserst angenehm zu haben, oder?
 
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Antwort #3 - 03. August 2017 um 13:21

cubaanfänger   Offline
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Cubalibre

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Esperanto schrieb am 03. August 2017 um 12:48:
Diesen Stopp der Lizenzbewilligung (für Restaurants, Casa Particulares etc.) gibt es schon seit etlichen Monaten (Anfang des Jahres?). Auch meine Freundin ist davon betroffen. Gerüchten zufolge sollen ab Oktober wieder neue Lizenzen vergeben werden.

Die Aktion wäre gar von Vorteil, wenn dadurch das Angebot verbessert, indem schlechte, unhygienische Restaurants bzw. engen Casas particulares (teilweise ohne Fenster) geschlossen werden würden.


Ich hoffe dass deine Novia bald Ihre Lizenz bekommt.

Jedoch habe ich eine andere Vermutung für diese Maßnahmen.

Nicht das Wohl der Touristen liegt dem Staat Kuba am Herzen, sondern der eigene Geldbeutel.

Es gibt bestimmt noch mehr von mir, die ( wenn möglich) staatliche Angebote nicht nutzen und versuchen die Privatwirtschaft zu unterstützten.
( In CP's wohnen, in paladares ggf. essen, Privattaxistas nutzen usw.)

Daher versucht Kuba, diese Dienstleistungen zu verknappen, damit Touristen gezwungen werden staatliche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

Saludos
 
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Antwort #4 - 03. August 2017 um 13:30

cubaanfänger   Offline
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@ jack 33 lese mal etwas genauer.

Zitat:

"Niemand kann in Ruhe schlafen. Vielleicht taucht schon morgen ein Heer von Inspektoren auf, die immer irgendwelche Unregelmässigkeiten entdecken und einem die Lizenz zur selbstständigen Arbeit jederzeit entziehen können.

Polizei und Staatssicherheit haben in letzter Zeit in mehreren florierenden Toprestaurants in Havanna Razzien durchgeführt und einige Lokale dichtgemacht, angeblich wegen Geldwäscherei, Drogenhandel und anderer Gesetzesverstösse. Die Verantwortlichen sitzen im Gefängnis und warten, dass ihnen der Prozess gemacht wird."

Es ist also mit nichten sicher, dass jeder seine Lizenz auch behalten darf.

Saludos
 
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Antwort #5 - 03. August 2017 um 14:12

Jack33   Offline
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cubaanfänger schrieb am 03. August 2017 um 13:30:
Es ist also mit nichten sicher, dass jeder seine Lizenz auch behalten darf.


Ok, wer krumme Dinge dreht, der wird bestraft. Aber war das nicht schon immer so?
 
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Antwort #6 - 03. August 2017 um 14:50

cubaanfänger   Offline
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Ha,ha, jeder Casawirt hat eine kreative Buchführung, vergisst z.B. dem Gast die Quittung zu geben am Abreisetag ( somit kann er die Abreise um ein paar Tage verkürzen und hat dann eben ein paar Tage mehr Leerstand) oder Rechnungen für Frühstück oder Abendessen auszustellen, der Paladarbetreiber kauft nicht immer alles im staatlichen Markt, sondern auch mal a la calle oder macht eine Rechnung per Hand und nicht über die elektronische Registrierkasse und der Taxifahrer klemmt bei einer langen Überlandfahrt mit Pauschalpreis mal so die Tachowelle ab, damit sich am Kilometerstand nichts ändert.

Das erlebe ich nicht nur ab und zu in Kuba sondern permanent.

Somit kann ein vernünftiger Revisor praktisch immer einen Grund finden, die Lizenz zu entziehen.

Mein Casawirt Pepe ( von Ihm habe ich auch nie eine Rechnung bekommen) hat nur 2 Hoffnungen bei einer Inspektion.

1) Die Prüfer haben ihren Job bekommen wegen Beziehungen, sind aber im Prinzip unqualifiziert. ( was im Bereich des Möglichen liegt)

2) Die Prüfer sind nicht abgeneigt bei kleinen Unregelmäßigkeiten, gegen eine " Gefälligkeit " mal ein Auge zu zudrücken.

Sollte ein"  preußischer Buchprüfer" bei Ihm korrekt kontrollieren, schwitzt mein Pepe bestimmt nicht wegen dem warmen Wetter.

Saludos
 
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Antwort #7 - 03. August 2017 um 15:04

Jack33   Offline
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cubaanfänger schrieb am 03. August 2017 um 14:50:
Sollte ein"  preußischer Buchprüfer" bei Ihm korrekt kontrollieren, schwitzt mein Pepe bestimmt nicht wegen dem warmen Wetter.


...sondern wegen dir, weil du das alles deckst  Laut lachend
 
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Antwort #8 - 03. August 2017 um 15:38

cubaanfänger   Offline
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Ich bin doch nur ein dummer Tourist der kein Wort spanisch spricht oder versteht und natürlich keine Ahnung hat, von irgendwelchen kubanischen Gesetzen oder Vorschriften.

Nur einmal bei der Einreise vor 3 Jahren, hat die Tussi mir nicht so ganz abgenommen, dass ich Sie nicht verstehe.
Sie sagte mir genau wie oft ich bereits in Kuba war und wusste sogar ( im Gegensatz zu mir) jeweils die genauen Ein- und Ausreisedaten.

Aber prinzipiell ist " ich nix verstehen"eine gute Vorgehensweise Laut lachend

Saludos
 
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Antwort #9 - 04. August 2017 um 00:34

Don vom malecon   Offline
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Ich finde es sehr gut das keine lizenen für cp's oder restaurants vergeben werden, besonders in havanna. Dieser boom der privatwirtschaft artet sonst in einem KRANKEN wachstum aus. Soll heissen viele cp's= viel strom und wasserverbrauch. Keine kühlschränke, ac's oder baumaterialien mehr im laden. Die privaten restis kaufen die ganzen lebenmittel weg... auch deinen geliebten ketschup cubaanfänger. Extreme stromspannungsschwankungen..., soll heissen die gesamte infrastruktur ist nicht dafür ausgelegt. Dies hat man vorerst gestoppt um wieder einen überblick über die verhältnisse zu bekommen. Und ich bin sehr zuversichtlich das es in zukunft wieder mehr sachen im laden gibt und wieder alles besser wird.

Also endlich mal positive nachrichten von der insel. Smiley Vobei auch die staatsbetriebe und deren anhänger nicht das gesamte lukrative tourismusgeschäft der privatwirtschaft überlassen möchten. Die müssen ja auch von etwas leben. Zwinkernd
 
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Antwort #10 - 04. August 2017 um 09:02

cubaanfänger   Offline
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Interessante Sichtweise!

Zum Teil gebe ich dir Recht. Alle Produkte die in Kuba produziert werden wie z.B. Baumaterial ( Zement, Steine, Fliesen, usw.) sind durch den Casabauboom, eher heute schwieriger zu bekommen. Nicht zuletzt weil Kuba unfähig ist die Produktion zu steigern. ( Ich nenne es mal den Bucaneroeffekt)

Bei Importwaren wie Kühlschränke, Klimaanlagen, Lebensmittel ( wie z.B. die früher Omipräsenten Nestleprodukte), usw. hat es vermutlich andere Gründe.

Früher bin ich in den Supermarkt gegangen und habe 50-100 verschiedene Nestleprodukte dort gesehen. Jetzt im Mai genau Null.

Der unwahrscheinlichste Grund ist, dass die paladares alles aufgekauft haben.

Da Nestlé keine Lieferprobleme haben ist der wahrscheinlichere Grund, dass Kuba wegen unbezahlter Rechnungen nicht mehr beliefert wird. Denn Kuba hat ja für diese Produkte keinen Lieferanten gewechselt, da Ersatzprodukte fehlen.

Vermutlich gibt es auch daher bei Kühlschränken und Klimaanlagen die Engpässe.

Was in Kuba produzierte Lebensmittel angeht, verbraucht ein Touri in einem A.I. Hotel garantiert mehr Lebensmittel als ein Gast in einem Restaurant oder in einer Casa.

Es gibt viele A.I. Hotelgäste die sich beim Buffet den Teller vollschaufeln und dann nur die Hälfte essen. Bei Restaurants kommt das viel seltener vor.

Somit wäre was Lebensmittelverschwendung angeht, der sozialistische Gedanke, die A.I. Hotels zu verbieten und die Restaurants und Casas zu fördern.

Nebenbei vermute ich, was Strom und Wasserverbrauch angeht, dass ein Hoteltourist ebenfalls mehr verbraucht als ein Casatourist.

Das einzige Argument, dass ich gelten lassen würde für die Lizenzeinschränkung wäre, dass der Staat verhindern möchte, dass die soziale Schere zwischen arm und reich sich weiter öffnet.

Saludos
 
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Antwort #11 - 04. August 2017 um 13:35

Jack33   Offline
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cubaanfänger schrieb am 04. August 2017 um 09:02:
Was in Kuba produzierte Lebensmittel angeht, verbraucht ein Touri in einem A.I. Hotel garantiert mehr Lebensmittel als ein Gast in einem Restaurant oder in einer Casa.....

Nebenbei vermute ich, was Strom und Wasserverbrauch angeht, dass ein Hoteltourist ebenfalls mehr verbraucht als ein Casatourist.


Cuba Anf, diese beiden Aussagen von dir halte auch ich fuer richtig.

Also kann man alles Gegenteilige, das hier von anderen geschrieben wurde, nur als unueberlegt und undurchdacht ansehen.

Aber warum nun diese wirtschaftlich voellig unsinnige kuenftige Beschraenkung der Vergabe weiteren Lizenzen beschlossen wurde, weiss auch ich nicht. Es wird wohl so sein, wie auch du vermutest:

Irres, abwegiges sozialistisches Denken; Versuch, die Zeit wieder zu dem Punkt zurueckzudrehen, zu dem Fidel mit seiner Revolution anfing.

Armes Kuba, arme Kubaner. Bevor nicht Castro endgueltig verschwindet, wird das nix mit Kuba.

Aber andererseits: Ich habe in all den Jahren in Kuba schon soviel mitangesehen und soviel miterlebt - mich als Tourist hat das alles nie ernsthaft gekratzt. ICH als Tourist mit Geld kam immer durch. Und solang Castro Touristen weiter reinlaesst, wird das auch so bleiben. Und jetzt, nachdem das Luxushotel im Edficio Manzana Gomez eroeffnet wurde, kann er Touristen gar nicht mehr aussperren.

Das einzige, was langfristig bleibt, ist, dass der Sozialismus ausgesperrt werden muss.



 
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Antwort #12 - 04. August 2017 um 18:42

cubaanfänger   Offline
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Ha,ha, dies steht seit 8 Stunden im Internet. Nebenbei ein guter Artikel:

http://www.dw.com/de/kuba-gentrifizierung-im-sp%C3%A4tkommunismus/a-39961452

Zitat:

"Eine Möglichkeit, Verdrängung und der Disneysierung der Altstadt entgegenzuwirken wäre, die Vergabe von Ferienwohnungs- und Barlizenzen zu beschränken. Doch die kubanische Regierung steht vor einem schwierigen Spagat: Einerseits will sie den Tourismus fördern, um die Wirtschaft in Gang zu bringen und Einnahmequellen für die Bevölkerung zu schaffen.
Gleichzeitig aber soll die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit auseinander gehen. "


Kommt mir irgendwie bekannt vor!  Laut lachend

Saludos
 
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Antwort #13 - 05. August 2017 um 03:27

Jack33   Offline
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cubaanfänger schrieb am 04. August 2017 um 18:42:
Nebenbei ein guter Artikel


Der Artikel ist von Andreas Knobloch, einem Tausendsassa, der staendig so machen will, als ob er sich auf der ganzen Welt auskennen wuerde und -jetzt mal hier im Falle Kuba - sogar wisse, was in den Koepfen der Regierungsmitglieder vorgehe.

Er schreibt beispielsweise folgenden Unfug:

"Doch die kubanische Regierung steht vor einem schwierigen Spagat: Einerseits will sie den Tourismus fördern, um die Wirtschaft in Gang zu bringen und Einnahmequellen für die Bevölkerung zu schaffen. Gleichzeitig aber soll die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit auseinander gehen."
http://www.dw.com/de/kuba-gentrifizierung-im-spätkommunismus/a-39961452

Wo und wann, bitte, hat denn die "Regierung" (oder wenigstens auch nur ein einziges Mitglied der "Regierung") gesagt, dass "die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit auseinander gehen" duerfe? Wo und wann bitte?

Wenn ich mal auf Andreas Knobloch "machen" sollte, dann wuerde ich schreiben: die Regierung fordert gerechtere Loehne fuer Frauen, weiss aber, dass das ein "schwieriger Spagat" zwischen der Gerechtigkeit fuer Maenner und der fuer Frauen ist.  Schockiert/Erstaunt
 
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Antwort #14 - 05. August 2017 um 06:50

cubaanfänger   Offline
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Er hat ja auch nicht geschrieben das ein Regierungsmitglied dies geäußert hat. Es war lediglich seine Meinung. Smiley

Davon abgesehen, ist es zumindest mir nicht bekannt, dass es ( im Gegensatz zu Deutschland) in Kuba Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt bei gleicher Arbeit.

Neu war für mich jedoch die gestiegenen Mieten in Vedado.

Es ist ja schon Wahnsinn, wenn eine kleine Wohnung 400 CUC im Monat kostet. Als Dauermiete!

Da bin ich ja froh, das ich für mein kleines Häuschen im Stadtteil Guanabo, in Strandnähe ( keine 150 m bis zum Hauptstrand), nur 600 CUC im Monat bezahlen muss als Tourist. Die 20 CUC am Tag sind ja fast ein Schnäppchen.

Denn zumindest ich würde ein Häuschen am Strand immer einer Innenstadtwohnung vorziehen, auch wenn ich 1 Stunde mit dem Bus brauche um nach Habana vieja zu gelangen.

Saludos
 
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