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Der letzte Castro tritt ab. (Gelesen: 8409 mal)
10. März 2018 um 16:00

Esperanto   Offline
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Weichenstellung in Havanna

...]


Kubas Bürger wählen am Sonntag neues Parlament. Generationenwechsel an Staatsspitze

Mit der Wahl von 612 Abgeordneten für die Nationalversammlung, dem Landesparlament, und der Vertreter für die 15 Provinzparlamente wird am Sonntag auf den beiden wichtigsten politischen Entscheidungsebenen Kubas ein Generationenwechsel vollzogen. Am 19. April, dem 57. Jahrestag des Sieges über die CIA-Invasoren in der Schweinebucht, soll der 31köpfige Staatsrat symbolträchtig den neuen Präsidenten Kubas wählen. An diesem Tag endet die zweite und letzte Amtszeit Raúl Castros an der Spitze von Staat und Regierung. Er wird allerdings weiterhin den Vorsitz der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) innehaben und damit auf der politischen Bühne eine Rolle spielen.

............

Mit Spannung wird nicht nur in Kuba erwartet, wer als Nachfolger von Raúl Castro zum Präsidenten der Republik gewählt wird. Als aussichtsreichster Kandidat wird dessen derzeitiger erster Stellvertreter und ehemalige Bildungsminister, Miguel Díaz-Canel, gehandelt. Der 57jährige Elektronikingenieur und frühere Oberstleutnant der Revolutionären Streitkräfte gilt als erfahrener Politmanager.

............

Obwohl die meist von ausländischen Regierungen oder NGOs finanzierte Opposition die Wahlen als »abgekartetes Spiel« bezeichnet, bewerben sich auf den verschiedenen Ebenen auch rund 170 »Dissidenten«, mehr als je zuvor.


............

UND: Zitat:
Anders als in westlichen Ländern sind die Abgeordneten in Kuba ihren Wählern gegenüber allerdings rechenschaftspflichtig und können auch wieder abgewählt werden, wenn sie ihre Zusagen nicht einhalten.

...   Mehr ...

Anmerkung zum Zitat:

Wie mag das mit dem "Abwählen" wohl funktionieren? Üblicherweise werden die Abgeordneten bei den nächsten Wahlen entweder wiedergewählt oder nicht, dann sind sie abwählt. Aber das gibt es in den westlichen Ländern doch auch.
 

Saludos Esperanto
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Antwort #1 - 10. März 2018 um 17:46

cubaanfänger   Offline
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Die einzig halbwegs demokratische Institution ist die schweizerische Volksabstimmung.

Meines Wissens nach die einzige in der Welt.
Um diese Möglichkeit beneide ich die Schweitzer. Aus gutem Grund, wollen es andere Demokratien oder Diktaturen nicht. Dann müssten Sie nämlich das tun was das Volk mehrheitlich möchte.

Da können Bürger über bestimmte Themen direkt und Landesweit abstimmen.

Ansonsten sind Wahlversprechen bestenfalls Absichtserklärungen. Siehe Bürgerversicherung.

Und nein, nur weil hierzulande einer Blödsinn/Lügen erzählt, heißt dies nicht automatisch, dass diese Person nicht als Abgeordnete/r im Bundestag sitzt. Dafür gibt es Listen, auch wenn man kein Direktmandat bekommt.

Nebenbei gibt es die Politikersprache, wo man lernt Dinge so zu formulieren, dass man keinen  jemanden darauf festnageln kann.
Nach dem Motto: Ich denke, es sollte möglich sein, wenn die Umstände es zulassen, einen Konsens in diesem Punkt eventuell zu erzielen. Zunge

Saludos
 
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Antwort #2 - 11. März 2018 um 06:36

Kartdriver99   Offline
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Also Volksabstimmung ist auch ein zweischeidiges Schwert. Auch dort kann mal eine knappe Mehrheit der Wähler (die zur Abstimmung gehen) darüber entscheiden, dass die knapp unterlegenen "Abstimmer" nun das haben was diese gar nicht wollten!  Lippen versiegelt Lippen versiegelt (siehe GB)
Das Problem scheint mir, dass es zu viele "uninteressierte" Menschen gibt, oder es geht ihnen einfach zu gut, oder sie sind der Meinung sie ändern eh nichts, oder sie sind zu bequem an der Wahl teil zu nehmen! Deshalb spiegelt ein Wahlergebnis, in den echten Demokratien, auch nur einen Wunsch der Wähler, und nicht des "ganzen" Volkes wider! Aber man hat dort eben die Wahl!
In den Diktaturen hat man diese Wahl nicht! wenn dem so wäre, wären diese schon längst abgewählt!
Diese "funktionieren"  nur Dank "Zuckerbrot und Peitsche" Diese Diktatoren machen immer andere für ihr eignes Versagen verantwortlich, und bezeichnen die Oppisition als vom Ausland gesteuerte Contras, oder als Terroristen und Landesverräter! Ich finde auch nicht alles gut, was die jeweiligen Regierungen in Deutschland gemacht haben, aber jeder kann sich hier ja selbst aktiv beteiligen, seine Meinung frei äussern, selbst das "braune" Gesochse darf sich im höchsten Parlarment profilieren, weil ihnen das vom Grundrecht gewährt wird, was sie selbst anderen verweigern!
Was die Kubaner auch immer tun werden, es wird genau so kommen, wie die PCC es will. Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt
 

hasta pronto
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Antwort #3 - 24. März 2018 um 10:24

Esperanto   Offline
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Kommentar in der Süddeutschen Zeitung:


Kuba ohne Castro

...

In wenigen Wochen endet in dem karibischen Inselstaat die Dauerherrschaft zweier Brüder.
Der eine hat die Revolution gewaltsam nach Kuba gebracht, der andere wollte sie reformieren.
Was bleibt von der Idee eines "prosperierenden und stabilen Sozialismus"?


Die größte Reform war, dass die Menschen relativ frei reisen konnten. Dann kam Trump.

Wird also im April 2018 eine Etappe eingeleitet werden, die das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben Kubas verändert?
.........

Lebensmittel "abzuzweigen" gehört von jeher zur Überlebensstrategie.

Es ist kein Zufall, dass - ebenfalls seit mehreren Jahren - das Land damit begonnen hat, die Korruption zu bekämpfen, die einige private Kleinunternehmen ebenso betrifft wie viele Staatsbetriebe, in kleinerem oder größerem Maße, jedoch stets mit dem unlösbaren Problem des Diebstahls oder der "Abzweigung von Lebensmitteln und Materialien" als Überlebensmöglichkeit jener Bürger, die von ihrem Lohn nicht leben können.  .......


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Saludos Esperanto
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Antwort #4 - 19. April 2018 um 00:04

Esperanto   Offline
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Kuba ganz ohne Castro

...

Das Ende einer Epoche: Der letzte Castro tritt ab und wird durch Miguel Díaz-Canel ersetzt.
Was heißt das für die krisenerprobten Kubaner?
.........
In der politischen Verwaltung der Hauptstadt Havanna ist Díaz-Canel in den letzten Jahren allerdings weniger aufgefallen, selbst auf den Parteitagen hielt er sich zurück.

Der designierte Staatschef Miguel Díaz-Canel, den das Parlament am Mittwoch wählen soll, gilt als umgänglicher Mann des Dialogs. In der Provinz Villa Clara und der Stadt Holguín hat er sich seine politischen Sporen verdient, und in beiden Regionen gilt er als populär – nicht zuletzt wegen seines umgänglichen Regierungsstils und der Förderung innovativer Kulturprojekten wie einem auch für Homo- und Transsexuelle offenen Kulturzentrum. In der politischen Verwaltung der Hauptstadt Havanna ist Díaz-Canel in den letzten Jahren allerdings weniger aufgefallen, selbst auf den Parteitagen hielt er sich zurück. Einzig ein Video, in dem der sich zur Situation von Medien und Journalisten äußerte, sorgte für Aufregung. Darin kündigte Díaz-Canel vor gut einem Jahr an, die Akkreditierung für ein in Miami beheimatetes Magazin nicht mehr zu verlängern. Über unabhängige Journalisten äußerte er sich abfällig.

Kein Zeichen für den großen Aufbruch.


...  Mehr ….
 

Saludos Esperanto
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Antwort #5 - 19. April 2018 um 06:04

Kartdriver99   Offline
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Es wird so sein wie immer (in den ehemaligen komm/soz. Staaten) erst kommen noch ein paar Nachfolger die dem alten System verfallen sind, und dieses dazu nutzen sich persönlich zu profilieren und oder ihren ökonom. Nutzen daraus zu ziehen. Es braucht immer Visonäre, oder ein Volk, dass sich nicht mehr von Despoten oder Diktatoren bevormunden lassen will! Ich denke noch ist letzteres beides noch nicht in Sicht!
Eigenartigerweise trägt die USA und auch viele andere Staaten, dazu bei, dieses System zu stützen, weil ihre Embargopolitik gut dazu dient ein Feindbild und auch einen Schuldigen für die miese Lage der Kubaner zu generieren!
 

hasta pronto
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Antwort #6 - 19. April 2018 um 06:47

cubaanfänger   Offline
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Da fällt mir der alte Werbespruch ein: Raider heißt jetzt Twix.
Anderer Name aber der gleiche Inhalt.

Es ist nur zu hoffen, dass der Neue keine vergleichbare Karriere macht wie Maduro, nachdem er Chavez beerbt hat.

Frei nach dem Spruch: Schlimmer kann es ja nicht kommen und siehe da es kam Schlimmer.

Saludos
 
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Antwort #7 - 19. April 2018 um 17:41

Kartdriver99   Offline
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jaaaa - hast du kurz und bündig auf den Nenner gebracht. Augenrollen Augenrollen
Letzteres hoffe ich, schon in eigenem Interesse, nicht! Zunge Zunge Zunge
 

hasta pronto
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Antwort #8 - 20. April 2018 um 07:07

cubaanfänger   Offline
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Hier ein Artikel der die aktuelle Lage und das Dilemma von Diaz Canel gut beschreibt:

http://mobile.luzernerzeitung.ch/nachrichten/international/Kuba-steht-zwischen-A...

Ich vermute mal, dass seine ersten Auslandsreisen Ihn nach Peking und Moskau führen. ( Beide Länder haben Ihm gratuliert zu seiner Wahl)

Denn er braucht dringend neue Sponsoren, wenn er seiner Logik folgend, den Sozialismus zu erhalten und dennoch Deviseneinnahmen steigern möchte.

Venezuela hat früher mal 100.000 Barel pro Tag geliefert, später nur noch 50.000 und aktuell 42.000. Nachdem die EU jetzt auch Sanktionen vorbereitet, wenn die Diktatur in Venezuela weiter fortschreitet, was wahrscheinlich ist, muss man kein Wahrsager sein um zu wissen, dass es künftig noch weniger Öl für Kuba gibt.

Auch die anderen Devisenquellen scheinen ziemlich am Limit zu sein. ( Ärzte vermieten, Auslandsüberweisungen, Tourismus)

Ein Job um den ich Ihn nicht beneide.

Denn, Sozialismus und Steigerung der Deviseneinnahmen sind wie:

Wasch mich, aber mach mich nicht nass oder wie backt man Brot ohne Mehl.

Saludos
 
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Antwort #9 - 27. April 2018 um 07:08

cubaanfänger   Offline
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Die gute Zusammenfassung der wirtschaftlichen Situation von Kuba, leider nicht sehr detailliert.

Hier:

https://www.nzz.ch/wirtschaft/kubas-neuer-praesident-muss-eine-marode-wirtschaft...

Es ist schade, dass der Autor keine Tipps an Diaz-Canel gegeben hat, was zu tun ist.

Hier einige Ideen die ganz offensichtlich sind:

- Reduzierung des Militärbudget (  vermutlich ist es jedoch einfacher einem hungrigen Gorilla seine Banane wegzunehmen) Laut lachend
- stattdessen mehr Investitionen in die Infrastruktur
- eine Wirtschaftspolitik wie in China ( Kuba muss das Rad ja nicht neu erfinden)

Dumm ist nur, dass man dafür einen charismatischen Präsident braucht, der freie Hand hat in seinen Entscheidungen.

Saludos
 
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