Zu allererst einmal vielen Dank an alle User hier, die uns im Vorfeld unserer ersten Cubareise mit zahlreichen Tips und Antworten geholfen haben.
Ich habe den "kleinen" Reisebericht bewusst aus der Sicht eines Erstreisenden verfasst, so dass auch neue User, die Cuba noch nie bereist haben, den Blick eines Neulings bekommen.
So, nun möchte ich euch mal von unserer Kubareise berichten.
Dafür gehe ich aber erstmal etwas weiter zurück.........
.....also, am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde........
....hmmmm, vielleicht doch nicht ganz so weit.
Nachher gibt es wieder die ewige Diskussion.......wer hat denn nun die Welt erschaffen ? Gott ? oder doch Charles Darwin ?
Beginnen wir 2015
Schweren Herzens teilten wir unseren Vermietern auf Rab mit dass wir die nächsten 2 Jahre nicht kommen.
Für 2016 war Malle mit Ela´s Onkel u. Tante geplant, und für 2017 sollte es anlässlich unserer Silberhochzeit mal eine Fernreise werden.
Nach langem hin und her haben wir uns für Varadero auf Cuba entschieden. Super Strand und zahlreiche 4 - 5 Sterneanlagen.....selbstverständlich alles AI.
2016 saßen wir dann in Cán Picafort in der chilligen Jamaika-Bar. Traumhafte Coctails...... relaxte Reggaemusik.....wir fühlten uns sauwohl.
Plötzlich sagte Ela : "Du, Varadero ist doch eigentlich gar nicht unsere Art von Urlaub. Ich will dort hin wo nicht so viele Touristen sind.....ich will unter das Volk".
Gesagt - Getan.......nach etwas recherchieren hatten wir uns für eine Casa Particular (private Wohnung) entschieden. Der individuelle Flug war auch schnell gebucht.......NATÜRLICH.......Air Berlin.
Ich wusste zwar das die finanziell nicht so gut dastehen......aber was soll in 4 1/2 Monaten schon schief gehen.....ist schliesslich die zweitgrösste deutsche Airline.......so schnell stellen die den Flugbetrieb nicht ein.......Pustekuchen......ham se dann doch.
Jetzt war die Casa aber fest gebucht, und um auf unsere geplanten 19 Tage vor Ort zu kommen mussten wir ganz schön tricksen.
Eurowings war dann die Rettung. Wir haben dann Einzelflüge gebucht.....Hinflug von Düsseldorf nach Varadero....Rückflug : Havanna - Köln. Ist noch mal gut gegangen.
Also auf nach Cuba.
An - und AbreiseDer Hinflug war die Katastrophe schlechthin........EW hatte die Flugrechte an Sun Express verschachert. Eine türkische Gesellschaft. Die Maschiene war eine Boing 767......keine Monitore, keine Unterhaltung......und das bei fast 11 Stunden Flugzeit. Vom Bordpersonal sprach nur eine Dame deutsch, bei dem Rest kam man selbst mit englisch teilweise kaum weiter. Der Hammer war aber eine Flugbegleiterin in etwas reiferem Alter.....ich schätze mal Mitte 60.......die hat grundsätzlich nur den Servicewagen geschoben. Ich glaube fest, dass die ohne besagtem Servicewagen, mit einem Rollator durch die Gänge gekrochen wäre.
Der Rückflug hat uns dann aber für alles entschädigt......Eurowigs-Crew (man spricht deutsch) und Monitore in allen Sitzen. Das volle Entertainmentprogramm : Filme, Serien, Dokus, Musik, Hörbücher, Spiele und zahlreiche Flug - u. Streckensimulationen. Perfekt.
AnkunftAls wir in Varadero landeten dachten wir zuerst der Pilot hätte sich verflogen und wir sind irgendwo im australischen Outback gelandet. Varadero-Airport hatte nur eine Start - u. Landebahn.....zumindest hab ich nicht mehr sehen können. Dann über die Treppe....zu Fuss übers Rollfeld......in die Ankunftshalle. Jau....war ne Halle......schön gross und viele Fliesen. 1 unbesetzter Schalter, 2 kleine Gepäckbänder und sonst nix......aber mal gar nix. Weder Shops noch Cafe´s........ach doch....ne Toilette war da noch.
Willkommen im real existierenden Sozialismus.
Die weitere Abwicklung funktionierte (entgegen meinen vorherigen Befürchtungen) dann aber doch einwandfrei. Wir waren superschnell durch Passkontrolle und Zoll. Dann schnell ein Taxi organisiert und auf in´s 120 km entfernte Guantanamo......ähhhh STOP......quatsch ......ich meinte GUANABO. Gegen 14 Uhr erreichten wir dann unsere Casa. Silvia empfing uns mit ihrem Hündchen Pumi (1 Jahr alt, Rasse : Langhaarratte) am Eingang und führte uns in unsere Wohnung. Dort erwartete uns Evelio schon im Flur........aber Stop mal......der Flur kam mir irgendwie bekannt vor......den hatte ich schon auf Bildern gesehen. Als ich am Ende des Raums eine Küchenbar erblickte dämmerte es langsam.......das war nicht der Flur.......sondern unser Wohnraum incl. Kitchenet.
Unsere Casa....war dann doch nicht so schlimm. Natürlich nicht luxoriös, das hatten wir auch nicht erwartet, sondern zweckmässig.
Der Wohnraum war eh nur Durchgangszimmer.......das Schlafzimmer (incl. Klimaanlage) schon besser. 1 Doppelbett, 1 Einzelbett und reichlich Platz. Gut, das mit dem Platz lag auch daran dass wir keinen Kleiderschrank hatten.....nur eine nicht allzugrosse Kommode. So musste halt das Einzelbett als Kleiderablage herhalten.
Das Bad war wirklich mehr als ok. Ca. 1,80 m breiter Waschtisch, grosse ebenerdige Dusche und ausreichend Platz. Im Bad (und auch in der Küche) haben die auch einen 220V Anschluss. Das Wichtigste aber : alles ist dort 100% sauber. Alle 3 Tage kommt die Putzfrau und auch alle 3 Tage werden Handtücher und Bettwäsche gewechselt. Auf Wunsch hätten unsere Vermieter das auch öfter getan.
Das Prunkstück ist aber......die Terrasse.....unser wirkliches Wohnzimmer. Das Ding ist gut 30 qm (kein Witz, keine Übertreibung), gefliest und voll überdacht. Auf der Terrasse befindet sich eine Sitzgruppe, 1 kleine Hollywoodschaukel, 1 Liege, 2 Schaukelstühle und das absolute Highlight......2 Hängematten. Dahinter hatten wir noch einen kleinen Garten mit einem 4m hohen Kaktus und 5 Bananenbäumen. Die hatten ordentlich Stauden dran. Dummerweise haben die blöden Dinger es aber nicht mehr geschafft vor unserer Abreise gelb zu werden......schade.
Guanabo......gehört offiziell noch zur Stadt Havanna obwohl es 35 km entfernt ist und ist ein Ort der niemals schläft.
Unsere Casa ist nur 80m vom Strand entfernt aber auch nur 20m von der Hauptstrasse. Wobei Hauptstrasse nicht so extrem ist wie es sich anhört.....ist lediglich zweispurig und der Verkehr hält sich in Grenzen. Schräg gegenüber befindet sich der Plaza Infantille. Dort sind ca. 10 - 12 Imbissbuden und der Platz wird natürlich von den Jugendlichen und jungen Leuten stark besucht. Da wir am Wochenende ankamen fanden wir es nicht so ungewöhnlich dass dort bis in die Morgenstunden gefeiert wurde. Wir dachten ja dass es dann unter der Woche ruhiger wird.........aber nix da.......auch dann wurde bis 4 o. 5 Uhr Party gemacht. Aber man gewöhnt sich schnell daran.....wir wollten schliesslich unters Volk.
Da wir aber nur am Rand des Zentrums gelegen waren ging es aber bei uns noch verhalten vor. Wenn du richtig in Richtung Zentrum gehst wird es noch turbulenter. An der Hauptstrasse nur Restaurants, Geschäfte und Bars...... Volk ohne Ende unterwegs.
Das Herzstück ist der Wifi-Park. Da das der einzige Ort ist wo man freien Internetzugang hat tummeln sich dort Kubaner (und wenige Touris) ohne Ende. Dieser Park ist voller Leben und speziell Samstag u. Sonntag hat dort jeder zweite neben dem Handy auch die Rumflasche dabei........schon Vormittags........kost ja nix dat Zeuch.
Worauf man sich aber einstellen muss sind Stromausfälle........haben wir ca. 10 X erlebt. Meistens dauern die nur wenige Minuten, aber einmal hatten wir einen von gut 6 Stunden. Im Gegensatz zu D bricht dann aber nicht das blanke Chaos aus.......die kennen das.....ist dann halt so. Dem sechsstündigen Stromausfall verdanken wir aber auch ein sehr schönes Erlebniss.......
Wir hatten die Hoffnung in´s Restaurant zu gehen schon fast aufgegeben als gg. 19 Uhr in unserer Casa das Licht wieder anging......also los......ab zu Mamma Mia....eine sehr schöne italienische Pizzaria. Tja....das dumme war.......auf der Hauptstrasse war immer noch alles dunkel.......aber trotzdem sind wir hoffnungsvoll weitergetrottet. Plötzlich aus einer Seitengasse, wo noch nicht einmal Lokalitäten waren, laute Musik.......nix wie hin. Es spielet dort eine kubanische Strassenkapelle.......die laute Stimme des Sängers wurde vom umherstehenden Volk noch übertroffen. Alles tanzte und sang im dunkeln und bevor wir uns versahen, waren wir wie selbstverständlich mittendrin und Teil der Spontanparty.......einfach grandios und ein wundervolles Erlebniss.
Die Cubano(a)sKroatische Gastfreundschaft und Herzlichkeit hin oder her..........aber was wir in Cuba an Hilfsbereitschaft, Offenheit, Ehrlichkeit und auch Lebenslust von Menschen erleben durften ist einmalig. Da ich mit meinen paar Brocken spanisch nicht immer weiter kam war die Verständigung natürlich manchmal schwierig. Wenn das jemand, der der englischen Sprache mächtig war, mitbekommen hat war er/sie sofort da um zu helfen/übersetzen. Nicht selten kam es dann noch zu langen Gesprächen über Gott/Charles Darwin und die Welt.
Auch in den Restaurants und Bars wirst du vorzüglich behandelt und fühlst dich wie Charles in Frankreich.
Die jungen Cubanos machen allerdings fast alle auf amerikanischer Gangsterrapper......coole Klamotten, Käppie und Goldketten ohne Ende. Wir haben einen gesehen, der hatte soviel "Gold" am Body, wäre das echt gewesen könnte der locker die Hilton-Kette + Berliner Athlonhotel kaufen.
Kommen wir zum Wichtigsten...........den CUBANAS
Sehr schöne Frauen die auch zeigen was sie haben. Dem immer guten Wetter sei Dank.......immer im kurzen Röckchen......Oberteil gut dekolltiert und die Körperteile die man bewegen kann die bewegen sie auch ausgiebig.
Der Hammer war aber eine junge Mutter die in einem Restaurant direkt am Nebentisch saß. Hautfarbe : milchkaffeebraun, Körper : schlank und absolut perfekt. Wenn du der den Begriff Körperfett erklären wolltest, könntest du eher einem Grottenolm Einsteins Relativitätstheorie beibringen. Sollte dieses Zaubergeschöpf sich zufällig mal bei Heidi´s Topmodels anmelden, wäre die neue Staffel schneller entschieden als die Ferrari-Crew an Vettels Boliden die Reifen wechseln kann. Da sitzt nun dieser Traum an unserem Nebentisch. Kleidchen natürlich sehr kurz so dass man gut 85 % ihrer langen Beine sehen kann (also die untersten 4,70 m) ansonsten eher geschlossen und gar nicht aufreizend.......trotzdem hocherotisch und supersexy. Irgendwann kam ihre kleine Tochter an unseren Tisch, lehnte sich interessiert über eine freie Stuhllehne und musterte uns. Als Zuckermaus das mitbekam holte sie die Kleine zu sich und entschuldigte sich bei uns. Ich erklärte ihr dass ich leider kein spanisch spreche (Desafortunademente.......) und zu meiner grossen Verwunderung antwortete sie in lupenreinem deutsch : "Ich habe mitbekommen dass du Deutscher bist.......ich habe selber 16 Jahre in Regensburg gelebt...........du bist mir sofort aufgefallen.......nicht nur wegen deiner Sprache". Ich war völlig irritiert und gleichermassen verzaubert. "Komm, lass uns bezahlen.......ich will mit dir in meine Casa" flüsterte sie mir ins Ohr. Ich weiss nicht mehr genau was ich in meiner Erregung und Fassungslosigkeit von mir gegeben, besser gesagt gestammelt, habe. Sie drängte......."jetzt mach schon, ich will endlich in´s Bett.......komm".
"Was ist......träumst du ?"................"Jörn.....träumst du ?"............
Ein energischer Klaps gegen meine Schulter........."Jörn.....ich möchte in unsere Casa.....du sollst zahlen" hörte ich meine Frau sagen...... und so bin ich aus meinem schönen Tagtraum erwacht. Aber das war nicht schlimm, denn so schön Träume auch seien können.....für mich ist die Realität mindestens genauso schön.
Auf dem Heimweg hat Ela dann eine Aussage gemacht die mir klar machte warum mich diese hübsche und aufreizende Frau so faziniert hat........sie sagte nämlich : "Die Frau war nicht nur einfach hübsch......sie hatte richtig Stil und Klasse". Jaaa.....so war das dann wohl.