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Im fremden Revier gewildert (Gelesen: 14452 mal)
29. November 2003 um 23:54
Buscopan   Ex-Mitglied

 
Also gut, weil hier einige doch ganz schön drängeln und mir schon anonyme Drohungen schicken ( Zwinkernd), aber auch, weil dieses Erlebnis nicht so richtig in den zu gegebener Zeit noch folgenden, eher nüchternen Wohnmobilbericht passen will:

Im fremden Revier gewildert

Alles begann im "Titty Twister". So nannten wir nach der Biker-Kneipe aus dem Film "From Dusk till Dawn" den Restaurantkomplex "Taramar", der an der Via Blanca zwischen Havanna und Guanabo liegt, weil dieser Ort tagsüber vollkommen verschlafen und harmlos wirkt, nachts aber ...

Nachdem wir die Wohnmobile in Havanna übernommen und auch wohlbehalten die Via Blanca erreicht hatten, war unser erstes Ziel zunächst irgendein Restaurant am Wegesrand, denn wir hatten nach der mehrstündigen Übernahme gewaltigen Hunger. Es war Zufall, dass wir genau vor dem "Titty Twister" hielten. Ebenso Zufall war es, dass ich auf der Suche nach dem Klo einem Barmann begegnete, der mir ungefragt das allabendliche Tanzvergnügen empfahl, das ab 22:00 Uhr steigen würde und bei dem auch jede Menge Mädels zugegen sein würden. Nachdem ich noch erfuhr, dass die Marina Tararár, unser Stellplatz für die Nacht, nur wenige hundert Meter entfernt sein würde, war auch schon klar, wo wir sieben Desperados unseren Abend verbringen würden.

Am Abend dann machten wir uns zu Fuß auf ins "Titty Twister", denn keiner von uns wollte auf einen Alexander (sehr süffig, mit Milch oder Mandellikör?) oder sogar eine Caipirinha (letzteres allerdings für $ 2,50) verzichten; außerdem hatten wir keinen Nerv, die Fahrzeuge ständig wieder an- und abzukoppeln. Als wir gegen 22:30 Uhr den offenen Innenhof betraten (ohne Eintritt, besagter Barmensch begrüßte uns schon wie alte Bekannte), fielen schon etliche Mädchenblicke auf uns. [Hatte E-L-A nicht gesagt, es wäre dort in der Gegend, was das Nachtleben betrifft, tot?] Na, wir machten uns erst mal mit ein paar Drinks frisch, dann ging die Party ab! Keiner ließ sich lange bitten, und am Ende tanzten auch ausgesprochene Tanzmuffel unter uns. Alles drehte sich nur noch um uns - das ließen wir uns doch gerne gefallen ...

Irgendwann wurde der Disko der Saft abgedreht, ich weiß nicht mehr, wann. Ein zwielichtig wirkender Kubaner namens Y. (nein, nein, nicht Yumby, das ist doch ein Auto!) machte den Vorschlag, die ganze Partygesellschaft mit seinem Mikrobus für nur $ 1 pro Person an einen Ort zu bringen, an dem man prächtig weiterfeiern könne, sogar ein Pool wäre vorhanden! Gesagt - getan! Wir quetschen uns also alle in den Mitsubishi oder Hyundai, in dem schon zwei blutjunge Mädchen saßen. Das kam mir dann doch etwas kubanisch vor, und so fragte ich sie, woher sie denn kämen und wohin sie wollten. Sie sagten, sie seien Freundinnen des Fahrers und würden unterwegs abgesetzt werden. Naja, die waren zwar ganz offensichtlich noch keine 18, aber irgendwie war mir das dann auch egal, zumal sie ja vorher aussteigen wollten - wozu es dann aber nicht mehr kam ...

Aber zunächst ging die Fahrt erst mal los, über Stock und Stein mang den Busch. Ich dachte schon, wo will der denn mit uns hin, als sich von hinten zwei Scheinwerfer näherten - mitten in der Nacht und in dieser Einöde? Die Scheinwerfer kamen schnell näher - und dann kam auch noch ein lustiges Blaulicht zwischen ihnen hinzu! Plötzlich wurden die Mädels im Auto mucksmäuschenstill. Und der Fahrer? Gab Gas! ER GAB GAS!!! Wir rasten mit mehr als 100km/h durch die Prärie, immer schön auf der Straßenmitte, damit die Patrouille uns nicht überholen konnte. Die war mal hinter uns, mal fast neben uns, blieb aber immer dran. Und Y. fuhr und fuhr. Ich sah uns schon von Kalaschnikowsalven durchsiebt und fragte Y., ob er nicht langsam mal anhalten wolle. Er aber erwiderte nur "¡No problema!" und raste seelenruhig weiter. Mann, war der cool! Oder verrückt?

Nach geschätzten fünf Kilometern Fahrt hielt er dann doch endlich an und stieg gleich aus, um zu den hinter uns haltenden Polizisten zu gehen. Die holten aber erst mal Verstärkung, und so standen nach einer Weile gleich drei Ladas hinter uns. Im Bus wurde es mittlerweile drückend heiß, weil der Motor abgestellt war und die verdunkelten Fenster auf Betreiben der Mädels hin zu blieben. Die Fenster beschlugen von innen. Die Mädels hatten die Hosen offensichtlich gestrichen voll, die Stimmung war beklemmend. Eine war sogar so aufgeregt, dass sie versuchte, sich in dem Mief eine Zigarette anzuzünden, was von mir in letzter Sekunde vereitelt werden konnte. Es wurde sich hin und her umgesetzt, plötzlich sollten wir sie nicht mehr kennen und vor allem nicht mit ihnen sprechen, das Übliche eben. Meine Freunde waren zu betrunken, um die Gefahr zu erkennen, in der auch wir wegen der beiden minderjährigen Freundinnen von Y. schwebten, die wir noch nicht hatten absetzen können. Verdammte Scheiße! Dann kam ein Polizist und leuchtete mit einer Taschenlampe ins Innere des Busses, die Mädels duckten sich. Er ging aber wieder weg, ohne uns aufzufordern auszusteigen oder die Türen des Busses aufzumachen. Puhh!

Nach etwa 30 min, wir waren dem Erstickungstod nahe, kam endlich Y. wieder und stieg wortlos und mit versteinertem Gesicht ein. Er zog sein T-Shirt aus, um mit ihm die beschlagene Frontscheibe abzureiben, drehte den Zündschlüssel und fuhr los. Die Scheinwerfer in unserem Nacken blieben zurück ...
Wir fragten ihn, was nun los sei. Er machte eine Siegerpose und sagte dann grinsend: "Party!!!" Mann, war der cool! Oder verrückt? Wie hatte er es nur geschafft, unsere Verfolger abzuwimmeln? Er sagte es mir, fast schämte er sich dabei, aber stolz war er auch: Sein Vater war der hiesige Polizeichef ...

Nach wenigen hundert Metern musste Y. erneut anhalten, eine der Chicas musste sich übergeben, es war wohl zu viel Aufregung für sie gewesen. Endlich kamen wir dann aber doch am Ziel an, einer Ferienanlage für Kubaner irgendwo in der Wallachei. Und Y. hatte nicht gelogen: Es gab einen Pool, ein paar Imbissbuden und eine Disko, die sogleich kubanisch laut eingeschaltet wurde, als wir eintrafen. Und dann gab es kein Halten mehr nach dieser Aufregung: Alle stürzten sich in den Pool. Ob nun mit Bekleidung oder ohne, bleibt eurer Fantasie überlassen ...

Als wir zurückfuhren, graute schon der Morgen.

 
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Antwort #1 - 30. November 2003 um 15:32

uwe   Offline
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*****
 
ferienanlage mit pool? kenne nur mi hacienda in der gegend. da fressen dich allerdings abends die moskitos auf.
warum hattest du angst wegen den minderjaehrigen chicas? die waren doch wohl nicht nackt im bus? uebringens kann man aus einem bus auch aussteigen, wenn es zu warm ist Zwinkernd.
ohne deiner wohnwagengeschichte vorgreifen zu wollen, aber war wohl ein schuss in den ofen? die teure karre steht sonstwo rum und ihr fahrt mit einem irren mit und riskiert euer leben.
ela hatte aber recht, playa del este ist wirklich toter als tot. so eine einzelne disco kann da nichts rausreissen. vor paar jahren sah das noch voellig anders aus. die kommunisten haben ganze arbeit geleistet.
 
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Antwort #2 - 30. November 2003 um 17:07
Buscopan   Ex-Mitglied

 
Nö, Moskitos gab´s da nicht, waren wohl schon schlafen gegangen.  Smiley
Mit den minderjährigen chicas im Bus war mir das nicht geheuer, weil die kub. policía ja bekanntermaßen auf dumme Gedanken kommt u. versuchen könnte, eine verbindung zwischen uns herzustellen, die gar nicht vorhanden war. so dumm kann man manchmal gar nicht denken, war also eher vorbeugendes gedankenmachen. aber natürlich saßen wir alle nackt im bus und haben schweinische lieder gesungen!  Laut lachend Zwinkernd
die situation war so angespannt, ans aussteigen hat keiner gedacht. wir wollten y. auch nicht dazwischenfunken, denn zu dem zeitpunkt wussten wir ja auch nicht, welche strategie er fährt.
ohne vorgreifen zu wollen: ein schuss in den ofen war die wohnmobiltour auf keinen fall, nur abends haben wir die dinger eben immer auf dem stellplatz gelassen - schließlich war urlaub!  Smiley
playas del este tot? naja, in guanabo gab es auch einen klub, der aufhatte und vor dem alle anstanden, der liegt an der hauptstr. rechts von havanna aus gesehen, gegenüber der freifläche, über die man zum hauptstrand geht. erst gab es die obligatorische show (21:00 uhr!), danach noch ein bisschen disko, viel volk. aber sicher mit friedenszeiten nicht zu vergleichen!  Griesgrämig
 
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Antwort #3 - 30. November 2003 um 18:30

shark0712   Ex-Mitglied
Hasta luego

***
 
Zitat:
kenne nur mi hacienda in der gegend


Genau, müßte die Rancho mi Hacienda gewesen sein.



 
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Antwort #4 - 30. November 2003 um 18:35

shark0712   Ex-Mitglied
Hasta luego

***
 
Zitat:
playas del este tot? naja, in guanabo gab es auch einen klub, der aufhatte und vor dem alle anstanden


Bist aber nicht sehr verwöhnt. Ein Club in Guanabo und die "Disko" an der Via Blanka. Viel scheint bei Euch im Norden nicht los zu sein Zwinkernd
 
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Antwort #5 - 30. November 2003 um 22:56
Buscopan   Ex-Mitglied

 
ach, weißt doch, als gelernter ddr-bürger ist man auch mit wenig zufrieden!  Zwinkernd

rancho mi hacienda? wo ist das? nicht mal ela wusste das!!  Traurig
 
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Antwort #6 - 30. November 2003 um 23:05

uwe   Offline
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nochmal zu deiner poolparty. da war schon was los, als ihr ankamt? ich musste zur hacienda (wenn es die denn war) immer chicas mitbringen.
ist uebrigens keine anlage fuer cubis. dort ist es nur so leer, weil die zu doof zum vermarkten sind. sogar das hinweisschild an der kreuzung wo es von hav. kommend, links nach guanabo und rechts zur hacienda geht, ist nicht mehr vorhanden. werden wohl faule angestellte demontiert haben, damit keine neuen kunden kommen.

p.s. ab 16 ist alles erlaubt.
 
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Antwort #7 - 01. Dezember 2003 um 23:11
Buscopan   Ex-Mitglied

 
Also ein bisschen war schon noch los, als wir vielleicht gegen 2 oder 3 uhr ankamen, so drei bis vier Cubi-Pärchen, keine yumas (bis wir kamen ...  Traurig).

Kein Cubi-Campismo? An der Rezeption waren die Preise mit Farbe an das Fenster geschrieben: 50 MN pro Bungalow/Nacht. Ganz schön gepfeffert, was?

Ob das nun wirklich Rancho Mi Hacienca war??


p. s.: Mit 15 aber noch nicht!  Traurig
 
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Antwort #8 - 01. Dezember 2003 um 23:48

uwe   Offline
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mi hacienda hat mal 30$ pro huette gekostet.
du saeufst scheinbar zu viel, wenn du weder namen noch wegbeschreibung in erinnerung hast Zwinkernd.
was habt ihr denn nun ohne chicas bis zum morgengrauen gemacht?
 
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Antwort #9 - 02. Dezember 2003 um 23:22
Buscopan   Ex-Mitglied

 
Ahh, da will es aber einer genau wissen!  8)

Mann, ich saß eingequetscht zwischen Freunden und Chicas mit Blick nach hinten, die verdunkelten Scheiben waren beschlagen, was soll ich groß gesehen haben!?  Griesgrämig Ich weiß aber noch, dass wir vor einem Tor aus Maschendraht (?) hielten, das dann aufgemacht wurde.


Wer sagt denn, dass wir ohne chicas was bis zum Morgengrauen gemacht haben? Die waren doch die ganze Zeit dabei!  Smiley

P. S.: Die Hütte kostete $ 15. Habe ich mir sagen lassen!  Zwinkernd
 
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Antwort #10 - 02. Dezember 2003 um 23:24

shark0712   Ex-Mitglied
Hasta luego

***
 
So langsam verziehen sich die Wolken  Zwinkernd Zunge
 
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Antwort #11 - 02. Dezember 2003 um 23:27
Buscopan   Ex-Mitglied

 
Finde ich auch!  Zwinkernd
 
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Antwort #12 - 02. Dezember 2003 um 23:28
Buscopan   Ex-Mitglied

 
Das nennt man auch Sokratische Fragemethode!  Lippen versiegelt
 
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Antwort #13 - 02. Dezember 2003 um 23:36

shark0712   Ex-Mitglied
Hasta luego

***
 
Wann gibt es denn die Fortsetzung. So ein "sagenhafter" Reisebericht wird sicher sehr unterhaltsam Zwinkernd
 
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Antwort #14 - 02. Dezember 2003 um 23:49
Buscopan   Ex-Mitglied

 
Alles harte Fakten, mein Lieber! Oder zweifelst du an meiner Seriosität?  Ärgerlich Laut lachend

Naja, wann ich über die WoMos schreibe, weiß ich noch nicht, wird aber bei weitem nicht so spannend. Man kann ja nicht immer sowas erleben. Aber ich schreibe, versprochen!
 
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