Nachdem ich bisher jedesmal nur 14 Tage auf der Isla verbringen durfte sollte es diesmal für 30 Tage ins Castro-Land gehen.
Wir waren zu dritt und wollten nicht sehr viel im voraus planen, da es in Cuba sowieso meist anders kommt, als man erwartet. Nein, wir wollten einfach schauen was sich entwickelt und Havana hat so viel zu bieten, dass es eh selten langweilig wird.
Da 30 Tage wirklich richtig kostenintensiv sind und ich ja auch noch meine Novia durchzufüttern hatte, verzichtete ich diesmal auf alles, was den Urlaub noch teurer machen würde:
- Leihauto- Rundreisen- Konzerte im Casa de la Musica..
Wir flogen MUC-VAR mit Condor, die leider auch schon auf reine Nichtraucher-Flüge umgestellt haben In Varadero wurden wir von unsern kubanischen Freunden mit einem Kleinbus abgeholt und es ging vom Flughafen direkt auf eine Party. Wir haben während der Fahrt von Varadero nach Havana schon 2 Flaschen Havana Club und 8 Bucanero getankt und kamen gutgelaunt zur Feier, deren Ende keiner von uns mehr re-konstruieren kann. Irgendwer warf uns irgendwie in ein Bett und wir wachten im nächsten Morgen gerädert wieder auf.
Jetzt gings in die Casa Particular, die ich von Deutschland aus bestimmt 3 mal vorreserviert hatte - und sie war tatsächlich leer und wir konnten einziehen. Durch die Top-Lage direkt über dem Casa de la Musica waren wir direkt im Herzen und das hat natürlich seinen Preis. Normal verlangen sie 25-30 Dollar je nachdem, wie lange man bleibt. Ich konnte für 30 Tage einen Preis von 16 Dollar pro Tag aushandeln.
Als erstes sollte jetzt der Kühlschrank aufgefüllt werden-also los zum Einkaufen. Direkt gegenüber von meiner CASA hat es einen riesen Einkaufsmarkt wo man alles bekommt. Auf meinen Einkaufszettel stand:
20xBucanero/ 3 Flaschen Anjeo Blanco- 3 Cola- 5 Wasser und Spaghetti und Hackfleisch achja und Butter. Die Novia schickte ich zum Bauernmarkt, wo sie für Pesos das Gemüse und Obst einkaufte, was richtig billig und gut ist. Für umgerechnet 2 Dollar bekommst Du zwei Tüten voll mit Gemüse und Obst. Wir kochten für die ganze Mannschaft Spaghetti und am Abend musste ich feststellen, das noch eine halbe Flasche Rum und ein letztes Bucanero im Kühlschrank war. Soviel zum Thema Vorrats-Einkäufe! Übrigens endeckte meine Yura, dass Butter zu allem schmeckt, Schoko-Kekse mit Butter, Tomaten, Salzgebäck- lecker!!
In Havana selbst wird derzeit überall gebaut und gepinselt und es entstehen viele neue Läden und alles wird auch etwas teurer. Es entsteht ein Eindruck, dass sich die Kubaner wieder etwas mehr leisten können, aber dieser Eindruck hat sich im Laufe des Aufenthaltes wieder revidiert, als ich hinter die Kulissen schauen durfte. Geht einfach mal in ein Haus im COLON oder in eine Gasse hinter dem BARIO-CHINO und ihr begreift schnell, wie es der Mehrheit geht.
Vom Wetter hatte es einen Kälteeinbruch, wie es ihn in selten gab und es war einer der kühlsten Dezembermonate allerzeiten in Kuba. Vor mich aber ideal, da ich eh nicht der Strand-Typ bin und bei 22 Grad durch Havana zu laufen find ich richtig angenehm. Meinstens schlief ich bis um 10.00 oder 11.00 und ging dann ins CAFE FRANCESA (direkt neben Ingatera Hotel) wo ich meinen Cafe con Leche und ein Brötchen einwarf. Danach obligatorisch ins Castillo und verweilte da erstmal. Von hier aus kann man einfach am besten das Leben auf der Straße beobachten und einfach nur abhängen. Mittagessen kann man gut im CAFE o´Reilly das in der gleichnamigen Straße (Parallel zum Obispo) zu finden ist. Ein Viertel Pollo mit etwas Pommes und Salat für 2 USD . Danach meistens ein kleiner Stadtbummel in Vieja und dann Siesta im Bett- weil man ja für die Nacht wieder fit sein will.
Auf jeden Fall zu empfehlen ist der all-abendliche Kononen- Knaller von der Festung aus mit Zeremonie der Soldaten. Mit Taxi durch den Tunnel und dann gleich rechts. Kubaner können in Pesos zahlen - für Turis kostet der Spaß zwischen 5 - 10 USD je nach Uhrzeit. Schön ist auch das Rum-Museum am Hafen und wer sportbegeistert ist, der sollte im Castillo mal nachfragen, wann ein Boxkampf steigt. Ich war einmal im Boxgymnasium in der Calle CUBA und hab einen Vormittag Amateurboxen angeschaut- Eintritt frei und lustig wars.
Einen Tag lang gings dann doch noch raus aus Havana nach Pinar del Rio zur Plantage von Alexandro Robaina, nachdem die berühmte Zigarrenmarke benannt wurde. War schon beindruckend der lebenden Legende die Hand zu schütteln und über die Tabak-Geschichte interessante Neuigkeiten zu erfahren. Zigarren konnte man allerdigs keine kaufen, deshalb fuhren wir noch nach Vinales, wo man oben am Hotel Los Jazmines den schönsten Ausblick auf die schönste Landschaft Kubas hat.
Wieder zurück in Havana verbrachte ich dann noch wirklich wunderbare Tage mit meiner Kleinen und ich werd sie jetzt auch einladen, obwohl ich mir fest vorgenommen habe, dies eben nicht zu tun. Cuba lässt dich halt nicht logisch denken - aber das ist ja gerade das schöne daran........