Von Kuba ins Wittener Atelier Es waren die "primitiven Aufhänger", wie es Künstlerin Margareta Eppendorf unumwunden erzählt, die sie vor drei Jahren dazu bewegt haben, einen Austausch zwischen deutschen und kubanischen Künstlern zu initiieren. Der Austausch - er ist lebendig.
Erst im November wieder ließ sich Margareta Eppendorf von den Menschen und der Natur des Karibik-Staates inspirieren: Bei der Biennale in Havanna stellte die 59-jährige Rumäniendeutsche nicht nur im Begleitprogramm "Re-Import" aus, sondern brachte auch reichlich Ideen für ihr künftiges Schaffen mit in ihr Dachboden-Atelier an der Husemannstraße.
Acht Filme sind verknipst. Die Fotos warten darauf, mit Tusche oder Acryl nachempfunden oder - für Margareta Eppendorf ist´s eine neue Technik - am Computer digital aufbereitet zu werden.
Schon vor längerer Zeit, sagt sie, sei ihre Neugierde für den mittelamerikanischen Inselstaat entflammt. Die Sprache, das Land, die Menschen - von Kuba gehe eine "wundervolle Stimmung" aus. Als die Künstlerin, die an der Herdecker Stadtgrenze zu Witten wohnt, vor knapp drei Jahren dann zum ersten Mal nach Havanna reiste, suchte sie einige Künstler des Landes auf, knüpfte Kontakte.
"Kubanische Künstler haben durchaus Weltniveau", hat Margareta Eppendorf damals festgestellt. Das Klischee von schrill-buntem Expressionismus und Folklore jedenfalls greife viel zu kurz. Davon konnten sich auch die Besucher der zwei deutsch-kubanischen Ausstellungen in Hagen und Bochum überzeugen, die Margareta Eppendorf vor zwei Jahren organisierte. Ende 2002 kam der erste Gegenbesuch deutscher Künstlerinnen in Kuba zustande.
In diesem November dann der zweite Kuba-Besuch: Parallel zur Biennale stellten Margareta Eppendorf, Monika Ortmann (Bochum) und die Kubanerin Julietta Carmen Léon ihre Werke in Havanna aus. "Re-Import" - der Name hatte Programm: So zeigte Margareta Eppendorf Exponate, die nach ihrer ersten Kuba-Reise entstanden waren. Digital bearbeitete Bilder von Baumstämmen aus der kubanischen Hauptstadt waren ebenso dabei wie Tuschzeichnungen von Palmwedeln oder Detailfotografien von versteinerten Korallen-Strukturen. "Es war ein sehr interessantes künstlerisches Jahr", schwärmt die Künstlerin, die für 2005 eine Ausstellung im Saalbau anvisiert.
28.12.2003 Von Mirco Stodollick
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