Amnestieangebot in Spanien
Bis zu 800.000 illegale Einwanderer dürfen bleiben
Rund 800.000 illegal Eingewanderte können in Spanien ihren Aufenthalt legalisieren lassen. Im Rahmen der bislang größten Einwanderungsreform des Landes können sie eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis beantragen. Die Amnestie gilt drei Monate.
Das Angebot stieß bei einigen EU-Partnern, darunter Deutschland, auf Kritik. Sie befürchten, dass dies weitere Flüchtlinge nach Spanien locken werde und dass viele versuchen könnten, von dort aus in andere EU-Staaten zu gelangen.
Die sozialistische Regierung in Madrid wies die Kritik zurück. Was die Menschen anziehe, sei vor allem die Schattenwirtschaft, die Aussicht auf illegale Beschäftigung, sagte die Leiterin der Einwanderungsbehörde, Consuelo Rumi, der Zeitung "El País". Dies solle nun beendet werden. Unternehmern, die Einwanderer illegal beschäftigen, drohen künftig Strafen von 60.000 Euro je Arbeitnehmer ohne Genehmigung. Zudem rechnet die Regierung mit zusätzlichen Steuereinnahmen und Beiträgen für die Sozialversicherung.
Ausländeranteil in Spanien bei rund sieben Prozent
In Spanien leben nach Angaben der Regierung schätzungsweise drei Millionen Ausländer. Ihr Anteil macht inzwischen fast sieben Prozent der etwa 43 Millionen Einwohner aus. Von den Ausländern haben Schätzungen zufolge etwa eine Million keine Papiere. Davon fallen 800.000 unter das Amnestieangebot.
Um die ersehnten Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu bekommen, müssen die Zuwanderer mehrere Bedingungen erfüllen: Sie müssen vor dem 8. August 2004 in ihrer Gemeinde gemeldet gewesen sein, einen Arbeitsvertrag über mindestens sechs Monate vorweisen können und sowohl in Spanien als auch in ihrer Heimat straffrei sein.
Stand: 07.02.2005 18:53 Uhr,
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