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Kuba jan-märz06 Arrozeras y trabajadores sociales (Gelesen: 8135 mal)
02. April 2006 um 01:31
el_maquinista   Ex-Mitglied

 
Na dann will ich mal anfangen, das wesentliche zu notieren, auch wenn ich gerade nicht wirklich den Kopf dafür frei habe...

1.Hinflug
Wir waren um einiges zu früh in FRA, weil wir dank der Verspätung eines Kollegen in Mannheim einen Anschluß-ICE zum Flughafen bekamen, der eigentlich schon vor 30Minuten abgefahren sein sollte, man lerne Verspätungen können auch zu Verfrühungen führen Laut lachend!
Einchecken lief ohne Probleme waren ja unter den ersten, Koffer im Sollmaß, Spitzenreihe bekommen(7), soweit alles klar. Wir hatten massig Zeit, also erstmal gediegen frühstücken, schließlich waren ja 2 Monate Kuba angesagt. Die Zeit verging wie im Flug(blöder Spruch da dauert sie doch am längsten!) und plötzlich war es nur noch eine halbe Stunde bis zum Abflug und dann geschah es: die Bordkarten waren unauffindbar o.k. dachte ich lange rumsuchen dazu ist jetzt keine Zeit ab zum Schalter und siehe da für 150€ pro Person sei die Neuausstellung kein Problem Augenrollen. Wie immer bewährte es sich Ruhe zu bewahren und erstmal unser Glück an einem anderen Schalter zu versuchen, diesmal aber mit einer guten Story von wegen Kind war krank musste plötzlich brechen,müssen wohl irgendwo in den Toiletten herausgefallen sein und schon gab es neue Bordkarten zum Nulltarif. Es waren noch 15mins zum Abflug und wir eilten zur Rolltreppe, Abflug war A53 doch oh schreck: Vollsperrung,Polizei,Suchhunde kein Zutritt kein anderer Zugang...Bombenalarm! Wollte den BGS´lern gerade mit Regressansprüchen drohen, sollten wir den Flug verlieren, als ich verblüfft erkannte, dass die auf dem Boden verteilten Sandwiches, an denen die Suchhunde gerade schnüffelten, denen, die ich heute Morgen zubereitet hatte, verdammt ähnlich sahen! Der Bombenalarm war durch unsere Fresstasche ausgelöst worden, die wohl in der Hektik vom Wagen gefallen war!! Nun wollten die Grünen Regress von wegen unverantwortlichem Verhalten, Kosten für Polizeieinsatz etc. aber nach einigen Beschwichtigungen und dem Hinweis, dass wir noch genau 10 Minuten bis zum Abflug hatten, liessen sie uns springen...
Schweissgebadet kamen wir gerade noch in den Flieger und ich konnte die letzten 45Minuten nochmal Revue passieren lassen, das war definitiv der chaotischste Anfang aller meiner Flugreisen bisher, es konnte also nur besser werden...
Der´Flug war dann auch megapünktlich und ruhig, die Stewards freundlich (sogar ein Bier gab es gratis, glaube aber der hat es einfach vergessen, weil ich es nicht passend hatte) und der Flieger halbleer. In Holguin winkte mir dann gleich der relaxte Quesito von der Tribüne zu, die Temperatur war angenehm kühl für kubanische Verhältnisse, Wartezeit an der Imi 1h weil ich mich nicht beeilt hatte aber was soll´s hatte irgendwie schon das kubanische Zeitempfinden verinnerlicht. Hatte mir die hübscheste Imitante ausgesucht: TK in A2, sie sind verheiratet oka no hay problema le deseo un buen tiempo en Cuba, Handgepäckkontrolle...sie haben ein elektr.Gerät dabei, bitte vorzeigen. Es handelte sich um meinen als CD-Player getarnten portablen DVD ohne Display, kleiner Adrenalinstoss aber die weggeätzten "eindeutigen Beweise" liessen dem Zöllner keine Zweifel aufkommen. "Si si es un CD no hay problema señor disculpa la molestia" Laut lachend na da kam doch Freude auf...
Die Koffer waren auch schon da und ganz ohne Markierungen, die meisten Fluggäste schon weg na gut versuchen wir es doch einfach also stramm voraus mit den 4 Koffern plus einem kleinen...war schon draussen als ein Hansel hinterhergehechtet kam "Señor es demasiado equipaje por favor vuelve por aca" also zurück wär ja auch zu schön gewesen. Koffer auf, oberflächliches durchwühlen, die Packtechnik bewährte sich mal wieder und ich beteuerte natürlich dass alles unser Eigenbedarf sei, für 2 Monate mit Kind brauch man schon einiges. Die Zöllnerin, übrigens die netteste, die ich in Holguin je erlebt habe, meinte sie müsse das jetzt eigentlich wiegen und wenigstens den zweiten Koffer meiner Frau müsste ich nach Gewicht bezahlen,25CUc/kg wohl gemerkt. Nachdem ich mir erstmal ein buc am Stand vorm Ausgang geholt hatte(kosten immer noch nur 1CUC, unglaublich) meinte ich -  immer noch freundlich lächelnd - , meine Frau hätte wohl ein paar Tangas zuviel dabei, die könnten wir ja in Rechnung geben Laut lachend und siehe da ihre Augen wurden grösser und schon hatte ihr meine Frau 3 unterm Tisch durch in die Hand gedrückt. Ich hoffte schon auf einen Wink aber dann meinte sie, da sie ja nicht alleine ist und wir soo viel Gepäck hätten müsste ich doch wenigstens 30CUc+2 an der Kasse zahlen. Ich war müde und tat es halt, man hätte sicher weiterverhandeln können, sie meinte noch, es sei nicht ihre Schuld und sie sei neu hier und unter Aufsicht Laut lachend jaja esta bien ich wollte in die Kiste und der Flug war ja geschenkt. Einem schwäbischen Landsgenossen, ca.70 mit einem ganzen Koffer voller Slips und Tangas haben die männlichen Kollegen der señorita derweil den Garaus gemacht, er protestierte lautstark und beleidigte was das Zeug hält, Ergebnis: der 2.Koffer wurde abgewogen. Habe noch versucht ihn zu mässigen aber er war wohl noch nie über Holguin eingereist und wollte nicht nachgeben.
Unser Stammchofer Fredi wartete schon ungeduldig und so ging es schnurstracks Richtung Casa, obligatorische Kontrolle an der Ausfahrt, es war der selbe Inspektor wie letztes Jahr: Nein, nein laß die Kontrolle das ist alles Familie und schon ging es weiter. Fredi hat den selben Appellido wie meine Frau und geht somit als tio hermano durch, welcher als Familie 1.Grades(1.zumindest in Cuba)das Recht hat, mich zu befördern.
Kein km danach die 2.Kontrolle, diesmal transito. Als sie merkten, dass sie Fredi nicht wegen illegalem Ausländertransport drankriegen konnten, verlangten sie 750peso MN wegen angeblichem Übergewicht auf dem Dachgepäckträger, nach 30mins Verhandlung waren sie dann bei 25, schade dass ich das nicht gefilmt habe, hab mich (innerlich natürlich) kaputtgelacht und dem Beamten die 25 peso nacional in die Hand gedrückt(knapp 1€).
Beim nächsten Halt lernte ich dann die ersten trabajadores sociales kennen, als ich gegen 20 Uhr ein paar Dosen Bucanero an der Tankstelle in Velasco kaufen wollte: eine sehr attraktive Mulata, grossgewachsen höchstens 18 meinte "a esta hora no hay"(um diese Zeit gibt es keins)! Der Tankwart, ein guter Bekannter, hob die Schultern und rollte mit den Augen, er kann da auch nichts machen; na super dachte ich jetzt drehen sie völlig durch. Als wir gerade losfahren wollten, kam ein Pfiff von hinter der Tankstelle und siehe da José mit 2bucs in jeder Hand. Bea schlich hin und der Abend war vorerst gerettet, zu Hause gabe es ja mehr, das war mir klar Laut lachend.
Ich dachte noch: ist doch wie immer "en Cuba siempre hay problemas pero siempre hay soluciónes tambien" (In Cuba gibt es immer Probleme, aber es gibt immer auch Lösungen). "Zu Hause" angekommen erwartete mich Congri mit Spiessschwein und der Suegro hatte 2 Flaschen Puerto Principe besorgt, wie das weiterging könnt ihr euch sicher denken, weshalb ich euch hier die Details erspare. Um 4 Uhr früh wachte ich in der Hängematte auf, keine Ahnung wie ich da hingekommen war aber es war recht frisch geworden und so wechselte ich schleunigst ins eheliche moskitoresistente Gemach wo ich dann doch noch ins Schwitzen kam...Zwinkernd.


Fortsetzung folgt...
 
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Antwort #1 - 02. April 2006 um 03:06

derhelm   Ex-Mitglied
Cubalibre

Geschlecht: male
**
 
2 bucanero und der abend ist gerettet?
Ich hätte ne ganze Kiste gekauft.

Übrigens, unsere Situation am cub. Zoll war sehr ähnlich. Wir haben allerdings auch Theater gemacht und deren letztes Angebot über 20 oder 30 CUC ausgeschlagen.
Kurz danach durften wir so passieren, sie waren es Leid.
 
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Antwort #2 - 02. April 2006 um 03:13
el_maquinista   Ex-Mitglied

 
derhelm habe das korrigiert auf "vorerst gerettet" Laut lachend!
Es ging ja nur um den Abend bis zum Ankommen in Delicias, also etwa 30mins und es waren 2bucs in jeder Hand wenn du genau liest.
Ach ja, und ich war ja auch der einzige im Auto, der Bier trinkt.
Bin mir ziemlich sicher, dass ich die 30 chavitos auch noch hätte sparen oder zumindest reduzieren können, aber ganz im Ernst der Flug war billig und wir hatten ihn durch Glück gerade noch erreicht (es waren 99er, der kleine 60€+Tax) und ich hatte einfach keine Lust, evtl. den Ton verschärfen zu müssen, war ja auch schon ziemlich zufrieden, dass ich den DVD so problemlos reinbekommen hatte...
 
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Antwort #3 - 02. April 2006 um 03:19

derhelm   Ex-Mitglied
Cubalibre

Geschlecht: male
**
 
na dann war es ja ok.
Uns wollten sie zwischenzeitlich mit einer multa über 500 CUC einschüchtern, wegen falta de respeto. Laut lachend
Man sollte einfach stur bleiben, die wollen schliesslich auch irgendwann nach Hause.
 
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Antwort #4 - 02. April 2006 um 03:24
el_maquinista   Ex-Mitglied

 
cool 500CUC das hat mir noch keiner angedroht, Stempel in den Pass ja Laut lachend.
 
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Antwort #5 - 02. April 2006 um 09:38

Sharky   Offline
Full Member
x0||Cuba||||

Geschlecht: male
Beiträge: 506
***
 
sag mal Lokführer, lese ich richtig, bist Du mit Deiner
Frau, der "Brandstifterin", wieder zusammen? Schockiert/Erstaunt

PS: vor 2 Jahren in havanna musste ich 200,-USD am
Zoll bezahlen, wegen zu vielen Geschenken, seitdem
wird pro Person nur noch mit einem Koffer gereist.
 

Salu2 Sharky
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Antwort #6 - 02. April 2006 um 09:43
el_maquinista   Ex-Mitglied

 
du liest richtig, Sharky...auch Cubanas lernen bisweilen dazu und immerhin ist mein Kind im Spiel, da gelten andere Prioritäten, glaub´ mir.
 
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Antwort #7 - 03. April 2006 um 09:02

DiegosMama   Offline
Junior Member
x0||||||

Beiträge: 15
**
 
Bienvenidos!

Schön geschrieben, da kommen schon wieder gute und schlechte Erinnerungen hoch, u.a. an den Flughafen in HOG Zunge
Und ich habe schon wieder Fernweh, wenn ich das alles so lese. Aber 2006 ist Kuba gestrichen...
 
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Antwort #8 - 03. April 2006 um 20:59
el_maquinista   Ex-Mitglied

 
Holá Michaela, Südamerika und Cuba in einem Jahr wär´ja vielleicht auch ein bisserl´viel;)...
Hab Dir gemailt.

2.Versorgungslage, was hat sich verändert?

Da ein chronologischer Bericht meinen Zeitrahmen sprengen würde und es auch nicht immer soo spannend wäre, hier nur kurz die wesentlichen (leider überwiegend negativen) Veränderungen, die mir aufgefallen sind:
So fehlte der allmorgendliche Panaderoruf "llego el pan", der einem bisweilen das Aufstehen erleichterte -- Paco, der uns immer die leckeren frischgebackenen Pesobrötchen per Fahrrad in den abgelegenen Barrio gebracht hatte, wurde - wsl. vom linzensierten Panadero, der aber höchstens 1x die Woche auftaucht und dann auch nur die übriggebliebenen Betonbrote aus Chaparra zu 4CUP verhökert - verpfiffen, wie er mir später berichtete. Multa 1500CUP, also wohl in etwa der Reingewinn eines  halben Jahres, denn er verlangte gerade mal 50 statt 40centavitos pro Brötchen und  verdiente so vielleicht 10 peso pro Morgen. Doch Paco hat Rache geschworen, denn der Chivato darf seine Brote eigentlich nur für 3,70CUP verkaufen, sobald er den Beweis habe, dass er es war sei er dran -- toll, dachte ich, dann gibt´s gar kein frisches Brot mehr oder eben jeden Morgen die 3km nach Delicias radeln:(.
Den nächsten Schreck bekam ich auf dem mercado agropescuario, wo noch im letzten Jahr reges Treiben geherrscht hatte, er war wie leergefegt. Zwei ärmliche Gestalten verkauften irgendwo hinten in der Ecke ein paar Tomaten und lechugas zu völlig überhöhten Preisen. Auf Nachfrage, wo denn all die anderen seien, hiess es nur "trabajadores sociales, todo esta controlado".
Die zahlreichen Fleischer in den Straßen am Markt waren wie vom Erdboden verschluckt, kann doch nicht sein dachte ich und klapperte die Häuser ab, wo ich die letzten Jahre immer gekauft hatte und mich eigentlich vor Angeboten nicht retten konnte. Beim dritten hatte ich dann endlich Erfolg, versteckt im Hinterhof verkaufte er mir verhohlen 4Pfund Schweinefleisch. Die haben alle Angst und dieses Klima ist schon bedrückend. Waren dann noch bei dem netten abuelito, der eigentlich immer frische jamonada zu 15 pesos im Angebot hatte: auch wieder die gleiche Story, "la cosa esta mala, no ha entrado hace 3 mezes". Auf Rindfleisch habe ich diesmal auch vergeblich gewartet, keiner traut sich mehr einen Ochsen auf´s Gleis zu stellen scheint es Laut lachend, naja wenigstens bekam ich die Kohle vor Abreise zurück...
Zusammengefasst waren alle privaten, mehr oder weniger legalen Versorgungsmöglichkeiten reduziert oder gar nicht mehr vorhanden. Besonders geärgert habe ich mich, dass der private Gasmarkt völlig zum Erliegen gekommen ist, wir hatten erst letztes Jahr einen neuen Gasherd gekauft, der ist nun keine 50CUC mehr wert. Überall Kontrolle und Multas, einer der krassesten Fälle ist wohl die Oma von schräg gegenüber, die immer mal wieder zur Freude aller kids im Barrio wirklich leckere mantecados(Buttergebäck) mit etwas Guayavakompott für 1 peso/Stck verkaufte. Der haben sie doch tatsächlich eine Strafe von 300CUP aufgebrummt. Habe ihr die Strafe bezahlt, schliesslich haben wir über Jahre von ihr profitiert, vor allem Emilio. Damit ist aber eigentlich nichts getan, denn nun traut sie sich natürlich nicht mehr und genauso ist es bei dem Nachbarn, der den fürchterlichen aber nunmal von den Cubis heissgeliebten Cake machte, wobei er sowieso nicht mehr backen könnte auch wenn er wollte, weil die Bauern ihre Eier nicht mehr in grösseren Mengen verkaufen, ebensowenig die Milch usw. usf. Und so ist es öde geworden im Barrio, auch Fisch,Ajo-/Aji-/Comino und Gemüse wird nur noch selten bis zur Haustür gebracht. Fazit: noch mehr Rennerei für alles, manches schlichtweg nicht mehr zu bekommen und fast alles teurer, ganz abgesehen von den eh schon etwa 30% höheren Kosten für einen Yuma wie mich bedingt durch die fantasievollen Wechselkurse Fidel´s €:CUC und CUC:CUP Ärgerlich!
Die TS kamen insgesamt dreimal auch zu uns ins Haus, alles Pimpfe aus Camaguey und Santa Clara, völlig verblendet. Angeblich um Daten für die auszutauschenden Kühlschränke, Waschmachinen und Ventiladoren zu sammeln, liess man sie nicht rein stand am nächten Tag die Seguridad vor der Haustür.
Die öffentlichen Transportmittel sind durch dieses lästige Volk ebenfalls stark reduziert, da all die particulares mit ihren umgebauten Lkws dank den TS an jeder Tanke jetzt ebenfalls Dollarsprit kaufen müssen, womit sich für viele das Geschäft nicht mehr lohnt. Der Beförderungspreis nach PuertoPadre oder Chaparra ist nunmal auf 1peso M.N. festgelegt. So wartete man oft Stunden, vor allem nachmittags und wenn dann endlich einer kam, hielt er wegen Überfüllung erst gar nicht an. Vorbei die Zeiten, dass man spätestens nach 20min unterwegs war. Naja einen positiven Effekt hatte es doch, was meine Fitness anbelangt: bin noch nie so viel Fahrrad gefahren wie diesen Winter, wobei das wohl bei 35Grad in der Sonne auch nicht nur gesund ist Laut lachend!
Wenigstens die Stromversorgung ist besser geworden, muss ja auch sein wenn man die Strompreise erhöht Zwinkernd, noch profitieren wir davon, keinen Stromzähler zu haben womit der Preis frei mit dem "hombre de la luz" ausgehandelt werden kann, aber die contadores seien schon im Anmarsch, hiess es. Tolle Energierevolution: erst erzählt man allen, dass Strom gespart werden müsse und selbstgebaute Elektroöfen sowie normale Glühbirnen wurden bei drakonischen Strafen verboten, wonach sich so mancher (natürlich auch wegen der letztes Jahr extrem vielen Apagones) auf Gas und Petroleum umgestellt hat und dann wird die (Flaschen-)Gas und (Libretta-)Petroleumversorgung gekappt und man verteilt 2000W-Herdplatten, lahme Arrozeras(die dann natürlich für alles benutzt werden) und Wasserkocher, wo bei Inbetriebnahme die Lamparas zu flackern anfangen, allessamt Stromfresser also:Smiley. Man hört von den meisten nur noch den Spruch "ahora si se ha vuelto loco por completo el viejo"(jetzt ist der Alte total durchgedreht). Mit Logik hat das jedenfalls wirklich nichts mehr zu tun...

Fortsetzung folgt...
 
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Antwort #9 - 03. April 2006 um 21:42
alina   Ex-Mitglied

 
Sehr netter Bericht!

Mir ist in Havanna auch aufgefallen, dass der gut bestückte private Mercado agropecuariuo an der Ecke plötzlich verschwunden war auf dem es wirklich alles gab, allerdings für für Einheimische recht hohen Preisen.

Jetzt hingegen gibt es nur noch staatliche Märkte, auf denen es etwas Kohl, ein Paar Tomaten und villeicht noch etwas Malangas gibt.

Milch war auch nicht aufzutreiben in ganz Havanna, außer leche condensada  Ärgerlich und Milchpulver  Ärgerlich.

In der Pampa hingegen konnte man ziemlich alles auf dem Schwarzmarkt kaufen, so etwa 3-Kilo Barren Schinken oder einen riesigen Nordmilch-Gouda aus Deutschland.   ??? ???

Was mir den Zorn ins Gesicht treibt, ist die Tatsache, dass hervorragende einheimische Produkte nicht erhältlich sind, wie z. B. der ausgezeichnete Käse, der an der Autopista bei Camaguey verkauft wird.

Wie der Guajiro-Verkäufer erzählt, machen die Uniformierten Hetzjagden auf Verkäufer und haben den privaten Markt praktisch zum Erliegn gebracht.

??? ??? ???



 
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Antwort #10 - 03. April 2006 um 21:55
el_maquinista   Ex-Mitglied

 
genau so ist es, Alina, man macht ausgerechnet auf die Jagd, die das Leben für die Bevölkerung noch einigermassen erträglich machten, leicht war es ja ohnehin nie aber es wurde wenigstens geduldet.

Havanna ist natürlich auch ein ganz eigenes Pflaster, sowohl bezüglich Angebot(gibt halt viele Orte, wo etwas rausgeschmuggelt werden kann) als auch bezüglich Preisniveau.

Rund um Puerto Padre gibt es halt nur eine einzige nennenswerte Hotelanlage, ab und zu tauchen da auch schon mal Gouda-Käse zu - im Vergleich zu Europa - humanen Preisen auf, gell Alex Zwinkernd?
 
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Antwort #11 - 03. April 2006 um 21:57

Esperanto   Offline
Administrator

Beiträge: 3149
*****
 
Zitat:
Wie der Guajiro-Verkäufer erzählt, machen die Uniformierten Hetzjagden auf Verkäufer und haben den privaten Markt praktisch zum Erliegn gebracht.

Nicht nur die Uniformierten verteidigen den Sozialismus.

...
 

Saludos Esperanto
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Antwort #12 - 07. April 2006 um 13:53

tristessa   Offline
Junior Member
I love YaBB 1G - SP1!
x0||||||

Geschlecht: female
Beiträge: 37
**
 
Esperanto, die Liste der Ilegalidades ist umwerfend, Wahnsinn.

Genau so habe ich es im Januar erlebt. Maria hat immer von so einer Liste für die CP erzählt, die ich leider nie gesehen habe. Sie hatte fürchterliche Angstzustände, irgendetwas falsch zu machen, da man sich die Ilegalidades gar nicht alle merken kann und es ja auch keine Logik dahinter gibt, die das Verstehen erleichtern würde.

Vor allem der letzte Punkt:
OTROS ASPECTOS NO CONTEMPLADOS, QUE PUEDAN ESTAR PRESENTE
ist der Wahn!
Also eigentlich Alles was einem socio sincero gerade so gefällt - und Phantasie haben sie ja, das muss man den Cubis lassen - die Aufforderung zur Willkür schlechthin. Die tägliche Revolution und beste Art ein ganzes Volk in den Irrsin zu treiben! Wenn das so weiter geht, ist Cuba auf dem besten Weg vom grössten Museum zum grössten Irrenhaus der Welt zu avancieren. Das schmerzt! weinend weinend weinend
 
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