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Tristessa 2. Teil (Gelesen: 19187 mal)
02. April 2006 um 15:31

tristessa   Offline
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Werde hier probieren den weiteren Verlauf zu skizzieren, Teil 1. befindet sich unter Reiseberichte.

Was meine Gefühle bei der Abreise aus Cuba 05 betrifft, kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Es war wohl eine Mischung aus Erleichterung - diesem Land, System, seinen Menschen, der Abzockerei, schlechten Bedienung, täglichen Verarschung, der Inkompetenz der Perkussions- und Tanzlehrer (didaktische Nieten!) und nicht zuletzt meinem Novio zu entkommen -  und schmerzhaftem Loslassen - meiner grossen Liebe, der süssen Lügen und guten Freunde, der täglichen Spannung dank latenter illegaler Lebensführung, etc.
Zurück zu Hause wartete schon ein Brief aus Cuba auf mich, diesmal von einer unbekannten Person, die sich als Nachbarin (die mit dem Telefon) ausgab:
Da sie mich als sehr sympatische Frau  kennengelernt habe, fühle sie sich verpflichtet mich über die Wahrheit in Sachen meines Novio zu informieren. Er habe eine Frau und ein Kind (zu diesem Zeitpunkt 1/2 jährig), sei ein mala cabeza, un delinquente y analphabeto, der mich nur abzocken möchte. Seine gesamte Familie sei absolut unbrauchbar und nur auf Geld aus. Alle Kleider meiner Töchter und sonstigen Geschenke habe er seiner Frau gegeben. Ein abgekartetes Spiel sei da gewesen, vermutlich habe man seine Frau, die während meines Aufenthalts dahintergekommen sei, bedroht, damit sie keine Szene mache. 'Die Nachbarin' bittet mich um Diskretion, da sie eine mujer mayor sei, müsse sie bei Bekanntwerden mit dem Schlimmsten - sie spricht von Mord - rechnen, da die cubanischen Männer vor nichts zurückschrecken, wenn es um Geld und die Möglichkeit das Land mit einer Novia zu verlassen, ginge. Botalo sin explicarle por que!!
Klingt eigentlich alles sehr plausibel. Dass er ein Delinquent ist hat er mir ja schon beim ersten Treffen stolz erzählt, der mala cabeza ergibt sich daraus von selbst, der Analphabet ist Definitionssache - die Verfasserin des Briefes ist der geschriebenen Sprache auch nicht ganz Herr. Dass er bereits ein Kind hat, habe ich angenommen (bei der sexuellen Aktivität musste das ja mal passieren!). Er hat es zwar bei Rückfragen meinerseits jeweils abgestritten und folgendermassen unterstrichen: quiero una familia pero no puedo. mi leche no  sirve! schluchz, schluchz...! Was die Kleider betrifft hab ich ihm bei der Übergage gesagt: 'hier sind Kleider meiner Töchter (19, 24 J.), vielleicht geht etwas davon einer deiner Novias' und fühlte mich dabei besonders schlau. Auch die Einschätzung der Familie schien mir nicht ganz unangebracht. Beunruhigt und Verunsichert hat mich das Alter der Tochter und die 'Angst der Nachbarin'. War es wirklich die 'Nachbarin'? Hätte sie nicht als Denunziantin eingeschätzt. Wer könnte es sonst gewesen sein? Ist mein Novio tatsächlich zu allem fähig? Mord und Totschlaggeschichten werden ja zu Hauf erzählt in Cuba - dort herrscht ja das Gesetz der Wildnis: Jeder gegen Jeden.
Bin ich dermassen verblendet, oder gar einem potentiellen Mörder auf den Leim gegangen? Eigentlich ist alles und nichts davon mögich - Cuba bleibt Cuba!
Mit ambivalenten Gefühlen von Verletzheit bis sozialpolitischer Neugierde ging ich in mich um weitere Schritte zu überlegen. Ich hätte lügen können um die Nachbarin zu schützen, z.b. hätte ich sagen können, am letzten Tag in Cuba eine Information auf der Strasse erhalten zu haben....oder so. Aber schliesslich bin ich NOCH nicht Kubanerin und entscheide mich für die  Wahrheit, irgendwie bin ich auch wütend, sollen sich die doch gegenseitig fertigmachen, das ist schliesslich ihr Problem. Beim nächsten Telefonat frage ich die nette Nachbarin, ob sie mir einen Brief geschrieben habe, sie verneint, gerät schon fast in Panik, ruft meinen Novio herbei und erklärt ihm noch vor Übergabe des Hörers die Sachlage. Der Novio: 'hola mi amor un beso, como esta tu familia, tus hijas, te echo mucho de menos, bla bla...' wir beteuern uns unsere Liebe und unseren Liebeskummer. Dann kommt der Brief. Nein, die Nachbarin ist es sicher nicht gewesen. Das muss eine neidische Person sein, die  ihn ruinieren möchte, ihm nichts gönnt, ein elender Denunziant, alles gelogen. Tu lo crees??? Si, claro - meine Antwort. Er ist sehr verletzt, dass ich so von ihm denke.
Nach einer Stunde habe ich ihn - mit meiner verständnisvollen, einfühlsamen Art - weichgeklopft Smiley (das teurste Telefongespräch meines Lebens):
Ja er habe eine Tochter, die Verfasserin des Briefes sei vermutlich die Kindsmutter, die ihm eben gar nichts gönnen würde. Es tue ihm Leid, aber sein homosexueller Bruder und überhaupt die ganze Familie habe ihn dazu überredet zu lügen. Da ich ja bei Kenntnis der Sachlage sicher nicht mehr gekommen und das doch sehr traurig gewesen wäre weinend  Erneute Liebesbekenntnis - er ist heiss auf mich, quiero estar en tu lado para siempre! Zunge
Ich bin bei allem Verständnis für cubanische Sitten auch verletzt, weiss nicht ob ich nochmals anrufen solle, muss zuerst mal in mich gehen. unentschlossen
Bald kommt sein Brief. Selbst verfasst (auf meine ausdrückliche Bitte), mit kindlicher Schrift, ortographischen Fehlern, sodass ich mir den Brief laut, auf cubano, vorlesen muss um zu verstehen: quiero bolbel a belte! schreibt er - das erste Mal seit 15 Jahre zu Papier und Kugelschreiber greifend. Ich bin gerührt, beeindruckt und überwältigt ob der mala letra und der  mentiras dulces. Das ist Kuba wie ich es liebe. Seine Frau habe einen Touristen aus Italien, den Bruno, der komme im Januar 06 wieder. Da soll ich auch wieder kommen, dann wären wir ungestört. Sie hat auch 2 Häuser - uno de arriba y uno de abajo, con todas las condiciones de su turista - tiene dos casas y yo no tengo ninguno! (Neid, Neid, Selbstmitleid, schluchz). Er zieht schlimmer über sie her, als sie über ihn.

Ich Antworte, ziehe verschiedene Möglichkeiten in betracht: wir könnten gute Freunde bleiben uns weiterhin schreiben, ab und an könne ich ihn vielleicht Unterstützen, falls er eine Idee habe wie er sich eine besser Existenz aufbauen könne... ich möchte mich nicht in seine Familienangelegenheiten mischen, war auch noch nie mit einem 'verheirateten Mann' zusammen...möchte ihm auch nicht noch mehr Probleme mit der Polizei machen, etc. Wir schreiben uns regelmässig, ich bin echt beeindruckt, er macht Fortschritte besteht aber auf dem 'bolbel a belte'.

Jetzt wirds interessant, Januar lässt sich einrichten und ich will die nackte Wahrheit, falls es die überhaupt gibt in Kuba. Ich liebe ja schliesslich das Abenteuer. Der Sommer in Europa ist von Regen und Überschwemmungen geprägt, meine Arbeit wird von Monat zu Monat unerträglicher und endet in Mobbing und einer sofortigen Freistellung ab Ende November - der Abreise steht also nichts mehr im Wege. Meine Tochter ist gerade in Costa Rica mit Schildkröten retten beschäftigt und ich beschliesse sie zuerst zu besuchen, und im Januar ('...wenn der Bruno da ist...') weiter nach Cuba zu fliegen, um mir selber vorzumachen, dass ich nicht nur wegen ihm und vor dem europäischen Winter (der einer der heftigsten werden sollte) flüchte.
Fortsetzung folgt...

 
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Antwort #1 - 02. April 2006 um 15:44
alina   Ex-Mitglied

 
Die Denunziation durch neidische Nachbarn und Rivalen ist ein absoluter kubanischer Klassiker !

Man lese einmal "Informe contra mi mismo" von Eliseo Alberto!

Die Bereitschaft Vertrauenspersonen zu belügen, ist ebenfalls typisch  kubanisch. Wie schon erwähnt, hat der Kubaner auch keinerlei moralische Bedenken, wenn es darum geht, Familie oder Freunde zu "schützen" oder selbst Vorteile herauszuholen.

Zitat:
quiero bolbel a belte!


Es lebe das kubanische Bildungssystem, einzigartig ind er Welt, zumindest was die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit anbetrifft!   Laut lachend

Zitat:
Seine Frau habe einen Touristen aus Italien, den Bruno, der komme im Januar 06 wieder. Da soll ich auch wieder kommen, dann wären wir ungestört. Sie hat auch 2 Häuser - uno de arriba y uno de abajo, con todas las condiciones de su turista - tiene dos casas y yo no tengo ninguno! (Neid, Neid, Selbstmitleid, schluchz). Er zieht schlimmer über sie her, als sie über ihn.  


Auch das nicht untypisch. Der "Doppel-Whopper". Beider haben einen Yuma laufen. Und spekulieren darauf, sich in Spanien wiederzusehen ...

Laut lachend Laut lachend

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Laut lachend Laut lachend
 
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Antwort #2 - 02. April 2006 um 17:16

tristessa   Offline
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hola, alina, wart mal ab! Das geht auf keine Kuhhaut!

hab grade Schwierigkeiten mit meinem hiesigen Novio, er möchte an seinen Computer, meiner ist leider abgestützt, und zeigt kein grosses Verständnis für meine schriftstellerischen Aktivitäten. Wir streiten - ganz zivilisiert natürlich - also sozusagen um das Kommunikationsmedium - so vertreibt man sich also hierzulande die Sonntag-Nachmittage Laut lachend ...
 
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Antwort #3 - 02. April 2006 um 17:55

Lisa   Offline
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Hola Tristessa

Bin total gespannt auf die "nackte Wahrheit".
Mir kommt einiges bekannt vor.unentschlossen

Gruss

Lisa
 
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Antwort #4 - 02. April 2006 um 18:05
alina   Ex-Mitglied

 
Zitat:
hola, alina, wart mal ab! hab grade Schwierigkeiten mit meinem hiesigen Novio, er möchte an seinen Computer, meiner ist leider abgestützt, und zeigt kein grosses Verständnis für meine schriftstellerischen Aktivitäten. Wir streiten - ganz zivilisiert natürlich - also sozusagen um das Kommunikationsmedium - so vertreibt man sich also hierzulande die Sonntag-Nachmittage Laut lachend ...


Na, wenn ich das höre, gehe ich davon aus, dass das kein gutes Ende gnommen hat mit dem kubanischen Möchtegern-Gigolo!

Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt

Hätte mich auch gewundert, wenn doch.

Laut lachend Laut lachend

 
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Antwort #5 - 02. April 2006 um 18:26

uwe   Offline
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welches "gutes ende" waere denn moeglich?
es waren ein paar wochen guter sex mit einem, der nicht bis 3 zaehlen kann. fuer den spass ist das ja auch nicht noetig.
was sonst alles in derartige geschichten "hineingeheimnist" werden, ist doch voellig an der realitaet vorbei.
 
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Antwort #6 - 02. April 2006 um 19:01

tristessa   Offline
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okay, alles geklärt! so einfach geht das hier - keine zerbrochenen Vasen, keine Tränen, keine radikalen Drohungen...

Also was den doppel-whooper betrifft war ich da nicht so sicher. Wer hat dann die anonymen Briefe verfasst (insgesamt wurden es 3 oder 4, mit Mord und Brujeria-Drohungen, auch gegen meine Tochter - von deren Existenz man schliesslich wegen der Kleider wusste - Bezichtigung der Prostitution, Beschimpfungen wegen Respktlosigkeit gegenüber des in Cuba anscheinend heiligen Martrimonio, etc.). Die Frau, oder der Bruder, doch die Nachbarin - es könnte Jede/r sein. War es die Frau, dann spielt sie nicht mit, sondern fühlte sich echt bedroht, ihren mala cabeza, delinquente, analfabeto und potentiellen Mörder an eine Touristin zu verlieren. Vielleicht sogar für immer, und sie bliebe dann mit dem süssen Töchterchen allein zurück, auf Almosen des Kindsvaters angewiesen - eine berechtigte Angst und nachvollziehbare Eifersucht!  unentschlossen

Irgendwie verrückt, aber ich wollte mehr wissen und das lässt sich nur vor Ort erreichen. Allen Gefahren (Liebeskummer, finanzieller Ruin, Schande, Tod) des Spiels zum Trotz begab ich mich erneut auf die Reise ins Unrechenbare.

Nach einem Wiedersehen mit meiner Tochter und 4 Wochen Costa Rica, Schildkrötchenstrand, pura vida und schönster Natur wartete ich sehnsüchtig auf die Erlösung vor dem alles durchdringenden American Way of Life, Real Estate und den Chiquita-Bananen-Plantagen, wartete ich sehnsüchtig auf MEIN KUBA!

In Havanna wurde ich schon von meinem Novio und dessen Primo am Flughafen erwartet. Endlich, das Wiedersehen! Auf zum Casa, die Alma de la Casa erklärt uns das Dusch- und Warmwasssersystem und dessen Bediehnung. Bin noch müde, muss mich erst an den Cuba-Slang gewöhnen. Er versteht alles, konnte sich aber nichts merken. Ich muss es ihm später nochmals erklären, wir probieren aus, es klappt. Sobald wir alleine sind kommt er zur Sache. Mit üblicher Respektlosigkeit wird mir keine Verschnaufpause gegönnt Zunge. Aber Hand aufs Herz, darauf haben wir doch monatelang gewartet  Kuss
Jetzt brauchen wir aber mindestens eine piza de queso, wir stürzen uns ins Geschehen Havanas... Er hinkt nicht mehr, hat auch nicht mehr so Schmerzen im Bein, nur wenn eine frente fria im Anzug ist, der Vater sei immer noch im Spital, der delinquente Bruder geht stundenweise (ca 1-2Std./Tag)  einer Arbeit nach. Es geht ihm gut, dem Töchterchen auch. Ich frage mal schüchtern, aber bestimmt, ob denn der Bruno schon da sei. Er weicht aus, wisse es nicht. Ja gibts denn den überhaupt, hacke ich nach. Nein, das sei eine Lüge gewesen. Wozu könne er auch nicht genau sagen, es sei ihm einfach so in den Sinn gekommen. Aber das spiele ja jetzt auch überhaupt keine Rolle, hauptsache ich sei da! Am abend besuchen wir noch den Primo, der auf einem dunklen Platz einem Blinden privaten Karateunterricht  erteilt. Am nächsten Tag muss er noch den Vater im Spital anrufen und seine Mujer. Ich helfe ihm mit der Telefonkarte umzugehen  und die endlosen Nummern zu wählen. Er spricht zuerst mit Töchterchen: Mi mamita, chiquitita, mami, un beso.... dann mit Frau: ja ich sei auch da, normal, tranquila. Sie scheint auch tranquila zu sein, alles klingt entspannt und reibungslos.
Ich schlafe ein und erwache aufgrund eines schier unerträglichen Benzin-Geruchs, von der Strasse her, es ist dunkel, irgendwas wird da ab- bezw. umgefüllt. Ich liebe Havanna nicht mehr wie 1979, es stinkt aus allen Ecken, die Luft ist dick, die Preise zu hoch. Dennoch geniessen wir die drei ersten Tage.
Ich möchte mal in den Osten reisen, er ist dabei, war mal mit einer Argentina in Sandiago, dort könnte er das Casa von damals besuchen. Ich bin wieder besonders clever und denke wir fliegen doch, da sparen wir Zeit, können die unerträglichen öffentlichen Toiletten an den Busstationen umgehen und er kann Kuba mal von oben, aus sicher Distanz zu Kontrolle und Sanktion, geniessen.
Dicen que es impresionante, seine Reaktion.

Am nationalen Flugplatz angekommen wird kontrolliert wie bei den Grossen. Er hat Probleme, wegen des Metallteils im Oberschenkel, alles geht jedoch ruhig und mit Humor. Unser Flug wird erst mal verschoben, 1 Stunde, dann 2, dann 3...schliesslich reklamieren die ersten Fluggäste, wir bekommen Hunger, die müden Bocadillos sind schon weg, die Versorgung während mehrerer Stunden nicht gewährleistet. Ich bereue es, die Flasche Rum nicht im Handgepäck zu haben... Die Maschine hat einen Defekt, man sei mit der Reparatur fast fertig, müsse noch einen Probeflug machen. Neidisch schaue ich auf die Passagiere am Gate, jede halbe Stude fliegt eine Maschine ab. Wir warten. Schliesslich wird der Flug, mit 11 Stunden Verspätung auf 9 uhr abends verschoben. Ich kämpfe mit meiner Enttäuschung. Wir gehen nach draussen, spazieren, trinken Bucanero und einen Trago in einer Bar, ich probiere diese Schnecken in Chilisauce (wie heisst das Ding schon wieder) und kotze fast. Der Trago beruhigt meinen Magen und mein Gemüt.
Zurück am Flughafen ziehen sich die Stunden dahin, wir bekommen ein kärgliches Mal, Flugzeugkost, da haben wir wenigstens kulinarisch das Flugfeeling. Danach hören wir gemeinsam meine gesamte Orishas und Sergente Garcia-Sammlung mit meinem Diskman durch, er hilft Texte zu verstehen, wir diskutieren, haben uns immer noch viel zu erzählen. Als wir endlich boarden können ist es dunkel. Wir sehen noch die spärlichen Lichter Havannas, und tauchen dann in Wolken und das Dröhnen des Propeller-Flugzeugs ein. Die Toilette ist dreckig, die Türe schliesst nicht ganz. Als ich zurückkomme schläft mein Liebster. Nichts kann einen echten Cubano erschüttern oder beängstigen, sie sind sich gewöhnt zu erdulden. Zum essen gibts jetzt ein Bonbon. Erst die Landung verschafft meinem Begleiter wieder den nötigen Respekt. Er erholt sich aber schnell und beschwert sich bei der Gepäckausgabe bereits wieder über den schlechten Service, die Respektlosigkeit und bekommt sofot Schmerzen. Ich gebe dem Nino ein homöopatisches Kügelchen und er beruhigt sich dank meiner mütterlichen Zuwendung. Kuss
Ein bisschen Sandiago, dann gehts weiter nach Baracoa. Zunge
 
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Antwort #7 - 02. April 2006 um 19:16
alina   Ex-Mitglied

 
Zitat:
Am abend besuchen wir noch den Primo, der auf einem dunklen Platz einem Blinden privaten Karateunterricht  erteilt.


Laut lachend Laut lachend Laut lachend
 
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Antwort #8 - 02. April 2006 um 19:21

tristessa   Offline
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[quote author=uwe  link=1143981087/0#5 date=1143995216]welches "gutes ende" waere denn moeglich?
es waren ein paar wochen guter sex mit einem, der nicht bis 3 zaehlen kann. fuer den spass ist das ja auch nicht noetig.
was sonst alles in derartige geschichten "hineingeheimnist" werden, ist doch voellig an der realitaet vorbei. [/quote]

Willst du damit behaupten das die chicas, von denen ihr Männer hier immer labert, alles 'Studentinnen' sind? Hoch intelligente, vom cubanischen Bildungssystem geförderte, emanzipierte Frauen? Hab ich da was nicht ganz mitgekriegt ???

Wie weiter oben bereits ewähnt, versuche ich Menschen zu begegnen ohne sie aus meinem kulturellen Hintergrund heraus zu bewerten. Was die Gefühle hier sollen kann ich selbst nicht erklären. Ist vom Verstand her nicht mehr zu beeinflussen. Aber das müsstest du als Mann ja gut nachvollziehen können, oder hab ich da auch was falsch verstanden?

Dazu empfehle ich folgende Literatur: Die Liebe in den Zeiten der Globalisierung. Konstruktion und Dekonstruktion von Fremdheit in interkulturellen Paarbeziehungen. Dietmar Larcher. Klagenfurt. Drava 2000

Trifft übrigens auch auf intra-kulturelle Paarbeziehung zu!

 
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Antwort #9 - 02. April 2006 um 18:52

tristessa   Offline
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Ach übrigens Uwe, ich finde das mit dem Kubaner der nicht bis 3 zählen kann difamierend.
Ich muss mich wohl hier nicht rechtfertigen, bloss zur Information:
Neben dem Sex gibt mir diese Beziehung auch die Möglichkeit, in kubanische Realitäten vordringen zu können, die mir sonst verwehrt blieben:o . Das ist die egoistische Seite.
 
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Antwort #10 - 02. April 2006 um 22:15

Sharky   Offline
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Zitat:

Neben dem Sex gibt mir diese Beziehung auch die Möglichkeit, in kubanische Realitäten vordringen zu können, die mir sonst verwehrt blieben 


Da fällt mir nix mehr zu ein. Laut lachend Augenrollen
Das Frauen da immer so ein Trara machen müssen und
nicht einfach zugeben können das sie Sextouristinnen
sind. Nicht mehr und nicht weniger.
 

Salu2 Sharky
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Antwort #11 - 02. April 2006 um 22:20
alina   Ex-Mitglied

 
Zitat:
Neben dem Sex gibt mir diese Beziehung auch die Möglichkeit, in kubanische Realitäten vordringen zu können, die mir sonst verwehrt blieben:o . Das ist die egoistische Seite.  


Zugegeben, da ist was dran. Allerings eine etwas kostspielige Angelegenheit soziologische Untersuchungen zu betreiben. Manche der Kollgen mögen auch die etwas subjetivistische Forschungsmethodik kritisieren.

Einer meiner Professoren steckte in seine Fragebögen immer eine kleine Banknote, in der Hoffnung die Rücklaufquote der Fragebögen zu verbessern!

Laut lachend Laut lachend Laut lachend


 
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Antwort #12 - 03. April 2006 um 01:13

tristessa   Offline
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Zitat:
Da fällt mir nix mehr zu ein. Laut lachend Augenrollen
Das Frauen da immer so ein Trara machen müssen und
nicht einfach zugeben können das sie Sextouristinnen
sind. Nicht mehr und nicht weniger.


kann schon sein, dass ich in die Kategorie Sex-Touristin gehöre. Es ist einfach neu für mich und deshalb gewöhnungsbedürftig. Was das in Kuba bedeutet, und zwar für ihn und nicht für mich, ist mir dann erst in Baracoa aufgegangen. Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt
Näheres dazu später!
 
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Antwort #13 - 03. April 2006 um 01:37

tristessa   Offline
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Zitat:
Zugegeben, da ist was dran. Allerings eine etwas kostspielige Angelegenheit soziologische Untersuchungen zu betreiben. Manche der Kollgen mögen auch die etwas subjetivistische Forschungsmethodik kritisieren.

Einer meiner Professoren steckte in seine Fragebögen immer eine kleine Banknote, in der Hoffnung die Rücklaufquote der Fragebögen zu verbessern!



Ich betreibe ja keine wissenschaftlichen Studien, sondern interessiere mich einfach mehr fürs Alltagsleben, als für Museen.
Ein Tick oder reine Kuriosität, könnte man sagen. Ist das verwerflich?
Einen Besuch an der Uni mit dem Professor wurde leider kurzfristig abgesagt, d.h. er ist nicht zur Verabredung erschienen. Hatte zu viele Reuniones....Schade.
Meine Betrachtungsweise ist sehr subjektiv, sozusagen ein Schnappschuss eines winzigen Ausschnittes des kubanischen Alltagslebens. Und doch kommt es ja Einigen bekannt vor (erst der Vergleich mit anderen Betrachtungsweisen könnte eventuell, aber auch nur eventuell, Objektivität bringen!)
Woran mag das bloss liegen? Wohl daran, dass man als TouristIn erst mal fast nur mit Kubanern ins Gespräch kommt, die sich am Kampf 'la lucha' beteiligen und es dabei auf Touristen abgesehen haben. Leider weiss ich nicht wieviel % der Kubaner das sind. Würde mich interessieren.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
 
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Antwort #14 - 03. April 2006 um 08:14

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Machen wir nicht alle Feldstudien in Kuba? Den Kubanern ihre Geheimnisse zu entreißen, den so schönen Schein zu durchschauen, daß ist doch das wirklich interessanteste auf der verfluchten Pirateninsel - da muß man kein Hobbysoziologe (Sozilogen sind doch eh Scharlatane) sein. Und dazu muß man das Theater mitspielen!
 

Scheine, kleine Sonne! Scheine!
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