Es ist schon in Ordnung, wie Du den Stand Deiner Beziehung und des weiteren Vorhabens geschildert hast. Zu ergänzen wäre noch die jeweiligen Wohnorte.

Auch wenn Du für alle Kosten der Einladung aufkommen wirst, so ist es ein Vorteil, wenn die Formalien der Einladung über ihre Tochter gemacht werden können. Für die Initiierung der kubanischen Ausreisegenehmigung wird die Tochter vermutlich trotzdem das notarielle Einladungsschreiben (carta de invitacion) machen müssen, da offenbar nur bei gemeinsamer Ausreise darauf verzichtet wird. Ich denke aber, dass Tochter und Schwiegersohn bestens informiert sind und wissen, wie sie das machen.
Besondere Vorteile ergeben sich bei der Beantragung des Visum. Undenkbar, dass der Besuch der Tochter verweigert wird. Um keine Zweifel dort aufkommen zu lassen, sollte auf der Verpflichtungserklärung und die Reisekrankenversicherung Dein Namen nicht erscheinen. Du kannst ja über die Fortschritte des Einladungsverfahrens hier berichten.

Wenn das Verfahren zügig abläuft, könnte sie dann im Sommer hier sein. Es wird sicher eine schöne Zeit mit neuen Erfahrungen. Auch wirst Du Dein gewohntes Umfeld ein wenig aus anderer Perspektive, nämlich auch mit ihren Augen sehen. Ein paar Tage wird sie vermutlich bei ihrer Tochter wohnen wollen.

Ich hatte gedacht, dass es in Deinem Fall vielleicht doch möglich gewesen wäre, das Einladungsschreiben (Carta de invitacion) und der damit verbundenen Gebühren insgesamt zu vermeiden. Aus Deinen Angaben vermute ich, dass immerhin die vorausgehende, hiesige notarielle Unterschriftenbeglaubigung des Einladers einschließlich Apostille nicht nötig war.

Grundsätzlich ist das Verlangen eines kubanisch, notariellen Einladungsschreibens eine Zumutung und auch einzigartig. Dessen Abschaffung ist -zusammen mit der kub. Ausreisegenehmigung (PVE)- des Öfteren, zuletzt Anfang des Monats im Gespräch. Im Falle des Besuches der Mutter bei ihrem Kind oder umgekehrt, ist das Verlangen einer derartigen notariellen Einladungsurkunde jedoch besonders absurd. Sie wird beim Besuch von Abkömmlingen 1. Grades (Eltern/Kinder) und 2. Grades (Großeltern/Enkel) gem. Angaben der aktualisierten Webside der kub. Botschaft: "PERSONAS QUE NO NECESITAN CARTA DE INVITACIÓN PREVIA .....":

"Se consideran características excepcionales para eximir del requisito de la Invitación, las  
1. Los nietos y el cónyuge de los hijos de los cubanos nacidos en el exterior que los acompañen en su viaje.

2. Padres, hijos y nietos de cubanos que tienen unión matrimonial formalizada con extranjeros y viajen en unión de estos.

3. Los que posean pasaporte extranjero, residencia permanente o provisional actualizada del país al que se dirigen. Todo ciudadano cubano que posea pasaporte alemán, o visa de residencia alemana permanente o provisional no necesita carta de invitación para viajar al exterior."

offenbar auch nicht verlangt. Allerdings nur bei gemeinsamer Ausreise.

Wie eine "gemeinsame" Ausreise kontrolliert werden soll, ist mir schleierhaft, da bei der Ausreise nur Einzelpersonen in die jeweiligen Kabinen der Personenkontrolle eingelassen werden und es viele plausible Gründe gäbe, warum diese Begleitperson im Moment nicht greifbar ist oder sich in der wartenden Schlange der ausreisenden Passagiere befindet. Insofern wird dies eher eine Sache der Inmigracion des Wohnortes sein, ob sie die PVE (wie zuvor bei der Tochter) auch ohne Carta de invitacion in den Pass kleben oder auch nicht.  

Die Sache mit dem Einladungsschreiben ist im Zusammenhang mit Deinem Vorhaben aber drittrangig und außerdem schon abgehakt. Bedeutung hat es eher hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs, denn das Visum erhält man gewöhnlich bereits schon 3 Arbeitstagen nach Antragsstellung, wofür ein Termin benötigt wird, der seitens der Botschaft innerhalb von 14 Tagen zu gewähren ist und dafür auch die benötigten Unterlagen wie - Reisepass, - Verpflichtungserklärung und - Nachweis der Reisekrankenversicherung (und natürlich auch - Passfotos und - Geld für die Gebühren) verfügbar sind.  

Ob und wann Briefe, Päckchen und Pakete ankommen, sollte man schon wissen. Insbesondere die letzteren, die alle versichert sind. Meine Sendungen werden durchnummeriert. Sofort nach Empfang bekomm ich eine SMS und konnte feststellen, dass all die zahlreichen Sendungen bisher auch alle angekommen sind. Im Übrigen ist dies gar hier im Forum aufgeführt.

Es steht mir nicht zu, persönliche Empfindungen anderer zu kommentieren. Ich denke aber, dass es wichtig ist, seine Emotionen im Zusammenhang mit Kubanern soweit wie möglich "außen vor" zu lassen. Kubaner sind uns im Spielen mit Emotionen weit überlegen. Wir können da nicht mithalten. Jetzt kenne ich meine kubanische Freundin schon über ein Jahrzehnt. Sie ist jeweils im Sommer für 3 Monate hier und ich im Winter dort. Eigentlich ist jede Minute ein Vergnügen. Manchmal aber auch für kurze Zeit das Gegenteil. Ich denke aber, dass es in all den Jahren wichtig war, mich darauf einzustellen, von einem Moment auf den anderen die Beziehung zu beenden. Treue sollte man in einer Beziehung mit Kubanern nicht so hoch hängen. Hat dies wirklich so einen hohen Stellenwert? Ich finde Solidarität ist gut genug und macht das Leben eher lebenswert.

Don-Franco schrieb am 03. Juni 2012 um 22:13:

Ist blanker Unsinn und zeigt, dass Dein Informant beträchtliche Wissenslücken hinsichtlich des Visumsverfahrens und der Ausreisegenehmigung hat. Die „Carta blanca“ hatte bis vor ca. 9 Jahren eine Bedeutung, als die D-Botschaft, die Visumsgenehmigung noch von einer vorausgehenden Zustimmung der Ausreise von der kubanischen Seite abhängig machte. Jetzt aber nicht mehr. Die Reihenfolge hat sich geändert.

Für die Flugbuchung ist es sinnvoll und ausreichend, erst die Zusage der Visumserteilung abzuwarten. Mit der Zusage der Visumserteilung wird die Visastelle den/die Antragsteller/in auffordern den Nachweis der 2-monatigen Verlängerung (Prorroga) der Ausreisegenehmigung (PVE) bei der Consultoria Juridica Internacional (CJI) in Havanna zu erwerben, falls ein 3-Monats Visum ausgestellt werden soll. Im Visum wird dann die Dauer des Aufenthaltes (max. 90 Tage) und die Zeit der Gültigkeit (Datum von ... bis ...) eingetragen. Dafür wird nach dem Abflugdatum gefragt. Auch die in der Reisekrankenversicherung angegebene Zeit wird dabei berücksichtigt.


Don-Franco schrieb am 03. Juni 2012 um 22:13:

Dies spricht nicht für eine ziel- und zeitgerechte Abwicklung der Einladungsformalitäten. Reisekrankenversicherungsnachweis und Verpflichtungserklärung (einschließlich deren Kopien) hätten schon seit Monaten in den Händen desjenigen sein können, der sie für die Antragstellung benötigt. Jetzt wird es zeitlich knapp, mit zusätzlichen Aufwand und Stress, um sämtlichen Formalitäten vor der angestrebten Abreise Mitte Juli noch zeitgerecht nachkommen zu können. Erst mit dem Visum im Pass (+ vorh. Carta de invitacion) kann die PVE bei der Inmigracion in Santiago beantragt werden.

Was die Flugbuchung betrifft, so ist es richtig, sich bereits jetzt über Verfügbarkeit und Kosten zu informieren. Als günstiger Direktflug käme nur der Condor-Flug HOG-FRA am Sonntag bzw. Mittwoch in Frage (Buchung direkt bei Condor ist gegenüber einer Buchung bei den Online-Reisebüros z.B. Opodo, flug.de oder fluege.de 10 bis 30 EUR günstiger). Natürlich sind auch Flüge ab Havanna oder Varadero nach FRA (mit Condor) oder von Varadero nach DUS, MUC, TXL (mit Air Berlin) möglich –ab Havanna auch mit Anschlussflügen über Madrid, Paris oder auch anderen Flughäfen einschl. Amsterdam, machen aber keinen Sinn. Auch nicht, bei einer höheren Freigepäckgrenze von 23 statt 20 kg (auch bei Iberia, Air France, KLM ohne Upgrade: nur noch 1 Gepäckstück). Für den Transport der hier beschafften Sachen nach Kuba gibt es bessere Möglichkeiten.

Jetzt sehe ich es auch. Als Freigepäckgrenze bei Air France und KLM nach Havanna gilt weiterhin 2 x 23 kg.