Die Hürden der Bürokratie
"Unsere Liebe begann wie in einem exotischen Märchen. Im Ehealltag wurde mir schnell klar, wie unterschiedlich wir eigentlich sind", erzählt Charlotte Kerber (der Name wurde von der Redaktion geändert). Sie hatte sich auf einer Reise nach Kuba unsterblich in Raoul verliebt. Wieder zu Hause in München trat sie zum Kampf gegen die Behörden an und setzte alles in Bewegung, um ihn nach Deutschland zu holen. Denn bevor ein Deutscher und ein Partner aus dem außereuropäischen Ausland ein gemeinsames Leben beginnen können, ist der Kampf gegen die Bürokratie zu bestehen.
Das Hin und Her zwischen Standesämtern, Ausländerbehörden und Botschaften kostet Nerven. Viele ausländische Dokumente müssen nicht nur übersetzt, sondern von den Behörden des ausstellenden Staates beglaubigt und von den deutschen Auslandsvertretungen legalisiert werden. Wenn Anwälte eingeschaltet werden müssen, um Eheverträge auszuhandeln, können schnell 1 1/2 Jahre vergehen.
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet", heißt es so schön. Stammt der Partner der Wahl nicht aus einem EU-Land, ist ein "Ausprobieren" nicht möglich. Erst der Trauschein bringt dem ausländischen Partner die zunächst befristete Aufenthaltsgenehmigung. Charlotte und Raoul heirateten nach einem Jahr - bei ihrem dritten Treffen - in Havanna. Nachdem der Mann ihrer Träume in ihre Zwei-Zimmer-Wohnung gezogen war, folgte schnell die Ernüchterung, nach zwei Jahren die Scheidung. Hätten die beiden Zeit gehabt, sich in Ruhe kennen zu lernen, wäre ihnen vielleicht eine große Enttäuschung erspart geblieben.
Auszug aus:
"Wo die Liebe hinfällt" - Elke HomburgInteressante Fallbeispiele binationalen Alltags, die an einige zur Zeit aktive Poster erinnern. Uwe kritisiert sie, aber er weiß halt noch nicht!, was Liebe ist und wozu die einen verleiten kann. Dich erwischt es auch noch!
errue