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beim ehemals coolen gefunden (Gelesen: 4695 mal)
03. Juni 2006 um 01:50

uwe   Offline
Administrator

Geschlecht: male
Beiträge: 1895
*****
 
Bericht eines Deutschen, der sich auf Kuba in eine chica verliebt hat. Und seine Frau in einen chico
Cuba, mi amor


1) Einleitung
Es begann ganz harmlos. Kuba? Wo liegt das? Was ist das für ein Land? Erich Honecker schickte auf seinen Parteitagen immer Grüsse zu Fidel Castro Fidel Castro. Alle jubelten, selbst die Pioniere in der DDR freuten sich, obwohl sie gar nicht wussten, dass Cuba weit im Süden liegt. Soweit, dass sich nicht einmal Wessis dahin trauten. Mein Name ist Hans, geboren im Sozialismus 1964. Habe die Erziehung eines Arbeiter- und Bauernstaates erlebt. Es war für mich eine gute Erfahrung, denn es war nicht alles schlecht in der DDR.
1990 zog ich mit meiner Frau Anja gen Westen, Hamburg ist das Ziel gewesen. Wir kennen uns 22 Jahre und sind 17 Jahre verheiratet. Jedes Jahr Arbeit, jedes Jahr Urlaub. Urlaub ist gut. Wohin? Mal war es Fuerteventura, mal war es Teneriffa, oder Dänemark, dann mal wieder Fuerteventura, dann mal Almería am spanischen Mittelmeer, dann wieder Dänemark, Nordkap und auch mal Gran Canaria, wo ich heute noch Alpträume habe, weil sich da die Touris auf die Füsse treten und Dir jeder Rolex-Afrikaner seine Uhr verkaufen möchte.
Nun wollte ich mal etwas anderes sehen, als nur das was alle hier kennen. Die Dominikanische Republik sollte es sein. Der Neckermann-Katalog liess mich ganz traurig stimmern. Der Dollar ist so stark gestiegen, das war zu teuer. Karibik für diesen Preis? Nein Danke. Kuba liegt genau daneben und diese Preise sind angenehm. Aber nicht an die Atlantikküste! Also bei Santiago de Cuba ins Hotel Sierra Mar . Drei Wochen, Wahnsinn! Das Hotel, die Leute, das Personal, es war einfach schön. Der Nachteil dieses Hotels ist die Entfernung zu Holguin. Es sind drei Stunden, die einen ganz schön nerven. Aber das Hotel ist echt klasse. Eine Atmosphäre wie eine Familie. Animation und Showprogramm jeden Tag. Im August 2001 waren wir hier das erste mal, 2002 das zweite mal. Und hier beginnt meine Liebesgeschichte.

2) Die Begegnung
Es ist das Jahr 2002 und wieder sind wir im besagten Hotel für zwei Wochen. Es sind alle noch da, von denen wir uns letztes Jahr verabschiedet hatten. Sie heisst Yanet. Sie tanzt zur Showzeit jeden Abend auf der Bühne. Ja ok, sie ist mir aufgefallen. Sie hat eine tolle Figur, schöne Beine und ist in ihrer Hautfarbe etwas dunkler als wir Euros . Am Anfang war es eine harmlose Bekanntschaft und die Tage vergingen wie im Flug mit "Hola, wie gehts?" und so weiter. Na gut, aber küssen würde ich sie doch gerne einmal., dachte ich. Am Ende haben wir die Adressen ausgetauscht. Ich bin schliesslich verheiratet und da hat es sowieso keinen Zweck, sich mehr Hoffnungen zu machen. Also, was soll das alles?
Diesmal habe ich Yanet zu einem Ausflug auf die Insel Cayo Dama eingeladen. Denn wir waren ja im Brief -kontakt und darum dachte ich, warum sollten wir nicht einmal einen Ausflug machen? Da war ja noch mein kubanischer Freund Emilio und wenn er dahin fährt, dann kann Yanet auch mit. Natürlich war auch meine Frau dabei. Sie hatte ihren Bekannten Jorge eingeladen, den sie letztes Jahr kennen lernte. Erst dachte ich mir nichts dabei, aber als wir zuhause waren, kamen einige Zweifel auf. Am Ende habe ich den Urlaub 2002 nur wegen meiner Frau auf Kuba verbracht. Sie wollte zu Jorge . Es gab einige Probleme in den zwei Wochen zwischen meiner Frau und mir, weil Jorge eine englische Freundin hatte, die zur Zeit auch im Hotel war. Es gab immer wieder Diskussionen zwischen uns. Jetzt merkte ich -Aha- sie ist verliebt und das nicht wenig. Aber Emilio und Yanet haben das schnell erkannt und auch ihre Kollegen vom Showprogramm.
Emilio sagte dies Jorge. Er ist falsch. Und das immer und immer wieder. Die neuen Tänzer haben alles mitbekommen. Da war Yoandro. Er ist erst 18 Jahre alt. Er hat sich meiner Frau anvertraut und sie getröstet. Es hat nicht lange gedauert, dann waren sie wie verschmolzen.

3) Der Beginn
Wie jeden Abend müssen die Tänzer nach Beendigung des Showprogramms zu ihrem Bus, so gegen 23:00 Uhr. Es war ein netter Abend, wir tanzten und haben uns vergnügt. Beim Verlassen des Hotels fährt man mit dem Lift nach unten. Alle sind eingestiegen, bis auf Yanet. Sie hielt mich zurück, als wollte sie sagen, wir fahren später, aber alleine. Wir sind alleine in den Aufzug gestiegen. Einmal hinunter, dann nach oben, und zurück. Ich weiss nicht mehr wie oft. Sie hat mich geküsst und geküsst. Jetzt fehlen mir die Worte. Wie ein Blitz schoss der Pfeil Amors in meinen Körper . Als wir aus dem Aufzug stiegen und ich zu mir kam war sie schon weg. Sie musste den Bus noch erreichen. Ich wollte ihr folgen, aber in der Dunkelheit durch Buschwege gab ich nach einigen Metern auf.
Die nächsten Tage, als Yanet im Hotel arbeitete, war eine sehr schöne Zeit. Wahnsinn, ich war verliebt. Und meine Ehefrau hatte einen novio, der noch nicht geboren war, als ich sie kennen lernte.

4) Zurück in Deutschland
Zurück in Deutschland die Arbeit wieder aufgenommen, nur voller Gedanken, so schnell wie möglich nach Cuba zurück zukehren . Aber wir hatten Briefkontakt. Ich mit Yanet, Anja mit Yoandro. Briefe, die sie Touris mitgab oder per Email über den deutschen Reiseleiter Reiner schicken konnte. Reiner arbeitet für Neckermann und wohnt in Santiago. Er hatte mir angeboten die Post von/an Yanet weiterzuleiten und das funktioniert bis heute ganz gut.
Yanet und ich lernten uns eigentlich erst über unsere Briefe richtig kennen, auf diese Weise haben wir unsere Liebe vertieft. Natürlich ging es in den Briefen auch darum, Sachen mit nach Cuba zu bringen. In Cuba zu helfen, besonders wenn man Freunde hat, ist echt der Wahnsinn: Da merkt man, wie verwöhnt man hier ist.Was wir wegschmeissen, damit sind diese Leute zufrieden . Also, die Vorbereitungen waren im vollen Gange. 10 Monate waren vergangen und endlich ist es bald soweit. Das Hotel hatten wir im April gebucht. Im August erhielten wir von Neckermann einen Brief, dass das Hotel zu unserer Ankunftszeit geschlossen sei . Zu wenig Touris zu dieser Zeit. Das Ausgleichshotel an der Atlantikküste haben wir abgelehnt. Reiner aus Santiago schickte uns Email: Kommt bitte an eurem gebuchten Flugtag nach Santiago. Er würde uns eine Wohnung besorgen für die besagte erste Woche und dann öffnete das Hotel wieder und wir (also meine Frau und ich) könnten wie geplant einziehen. Als wir diese Nachricht gelesen haben, waren wir sehr skeptisch. Anja (meine Frau) und ich wollten in genau dieses Hotel, ich sowieso, denn Yanet wartete auf mich. Anja war in diesem zurückliegenden Jahr auch soweit verliebt, dass sie auch unbedingt zurück wollte.
Also mussten wir die erste Woche eine casa mieten. Ob das wohl angenehm ist? dachte ich ... Egal, Hauptsache Cuba! mit Neckermann haben wir alles am Telefon geklärt, sie waren sehr freundlich mit dem Umbuchungen und haben für ihre Freundlichkeit auch gleich 40 Euro kassiert. Wir hatten also dreieinhalb Wochen Cuba vor uns, eine Woche in einem casa und zweieinhalb Wochen im Hotel "Sierra Mar".

5) Erneut nach Cuba
Wir hatten viel Gepäck, denn in einem Jahr hat sich viel an Geschenken angesammelt. Aber ohne Probleme haben wir alles eingecheckt. In Holguin angekommen nahm der Stress seinen Lauf. Nach der Passkontrolle wurde mein Handgepäck durchsucht, drei Äpfel haben sie mir abgenommen. Ich wusste, dass man Obst nicht einführen darf, aber wer hat mit einer Kontrolle gerechnet? Na gut, wo bleiben die Koffer? Die Ankunftshalle wurde immer leerer. Ich befürchtete, dass sie das Radio im Koffer entdeckt hatten, was schön gepolstert zwischen all den vielen Sachen verstaut war. Und so war es. Endlich kam der Koffer mit den Lautsprecherboxen, dann der Koffer mit der Stereo-Anlage und den musste ich natürlich öffnen. Sie wollten sichergehen, dass der CD-Player kein DVD-Player ist, denn dessen Einfuhr ist verboten. Alles klar, nach anderthalb Stunden konnten wir mit durchwühlten Koffern den Flughafen verlassen.
Mit einem kleinen Taxi und unserem vielen Gepäck sind wir Richtung Santiago gefahren da natürlich heute kein Transfer-Bus zur Verfügung stand. Egal, mit einem Taxi ist man eh schneller vor Ort. Unsere Freunde standen alle am Hotel Santiago als wir ankamen. Die Freude war gross, endlich lag Yanet in meinen Armen. Es ging direkt ins casa. Sie liegt irgendwo gleich hinter der Kathedrale. Also zentral gelegen.
Von der Dachterasse konnte man abends die Lichter der Stadt erblicken, insoweit ein guter erster Eindruck. Nach einer langen Begrüssungsnacht und einer Party war unsere erste Nacht schnell vorüber.
Am nächsten Tag war der Eindruck der casa sehr gut: Familiäre Atmosphäre, gute Gastgeber, gutes Essen. In der oberen Etage sind zwei Wohnungen mit je einem Schlafzimmer sowie Bad und WC. Sie lagen nebeneinander. Die Küche war separat. Eine Wohnung für Yanet und mich, die andere für Anja und Yoandro. Die Wohnung ist gemütlich und sicher. Durch die zentrale Lage konnte alles zu Fuss erreicht werden. Ich war mit Yanet oft im Hotel Versalles, wo man für 5 $ pro Person den Pool benutzen darf. Im Preis inbegriffen ist ein Verzehrbon, das reicht etwa für 3 Bier oder ein pollo . So haben wir uns die Tage schön gestaltet, es war nie langweilig. Schon wenn man etwas benötigt, ist man von einem Geschäft ins nächste gepilgert, mit der Hoffnung es dort zu bekommen. Meistens war es natürlich Fehlanzeige und da hat man es am nächsten Tag wieder versucht . Nach der vorgesehenen Zeit habe ich im Hotel Sierra Mar eingecheckt, aber abends, wenn Yanet zurück nach Santiago musste, bin ich eben mitgefahren. Ich hatte das Glück, bei ihr übernachten zu können. Sie hat ein eigenes Zimmer und ihre Eltern haben es erlaubt, dass ich bei ihr bleiben darf. Sie sagte, ich wäre der erste, der bei ihr zuhause übernachten durfte. Ihre Eltern sind da ganz genau und streng gegen ihre Tochter. Aber ich bin gut mit ihren Eltern zurechtgekommen. Habe den Eindruck, dass sie mich auch gut leiden können. Aber das möchte ich auch gehofft haben, denn ihrer Mutter habe ich eine Waschmaschine gekauft. Ihre Mama ist sehr stolz darauf.
Jedenfalls vergingen die Tage wie im Flug. Auch das Geld war schnell ausgegeben . Zum Glück konnte man jeden Tag mit Kreditkarte Geld holen. Ds ist wenigstens unkompliziert. Hätte ich gewusst, wie schön Santiago de Cuba ist, hätte ich das Hotel Sierra de Mar storniert und wäre die ganze Zeit in Santiago geblieben. Aber aus Erfahrung lernt man eben. Santiago de Cuba ist eine schöne, wilde hektische Stadt. Es ist sehr laut, aber angenehm. Es ist eine andere Welt. Eine neue? Nein. Es ist nicht zu erklären, man muss es elbst erlebt haben. Probleme mit der Polizei oder mit Leuten, die sich einem aufdrängen hatte ich nicht. Na klar, es werden Blicke auf einen geworfen, die sagen "Ah, da ist Pepe". "Pepe" heisst einer mit Geld, aber das ist halt Cuba.
Jedenfalls ist die Liebe zwischen Yanet und mir sehr gewachsen. Wir sind zusammen, wir möchten uns nicht verlieren, wir lieben uns. Yanet möchte nie wieder ein Jahr auf mich warten. Ok, ok sagte ich, dann sehen wir uns in sechs Monaten wieder. Was solls? Ich brauche bloss einen Flug und etwas Urlaub vom Arbeitgeber und schon bin ich bei ihr. Das ist einfach, und was soll ich sagen, der Flug ist bereits gebucht. Ein Wiedersehen 2004 soll zweimal stattfinden, im Frühjahr und im Herbst.

6) Die Probleme gehen los
Probleme sind immer noch mein eheähnliches Verhältnis mit Anja. Wir leben ohne grossen Streit zusammen. Wir sprechen über unsere Liebesverhältnisse zu unseren Cubanern. Wir beide wissen nicht, wie es weitergehen soll. Zur Zeit lieben wir Cuba und was wir auf Cuba kennen gelernt haben. Von Yanet und Yoandro kommen natürlich Fragen, etwa wie wir wohnen, ob wir im gleichen Bett schlafen...
Es ist nicht normal, aber es ist wahr. Es ist ein schönes Gefühl, es bringt Bewegung in das Leben. Bewegungen, die man vorher nicht kannte. Alles ist anders. Man lebt offenener, man ist glücklich, irgendwie verrückt. Aber ich denke, wenn man mit einem Partner zusammen ist, der die gleichen Sachen erlebt und mitmachen muss, dann ist so etwas eine Sache, die man nicht alle Tage erlebt. Wie es weitergehen wird, wie sich meine Zukunft entwickelt? Ich weiss es jetzt noch nicht. Ich weiss nur, in Santiago de Cuba ist ein Mädchen, das auf mich wartet. Ich weiss, wo sie wohnt, ich weiss, was sie vor hat, ich weiss, was sie will. Ich weiss, wie schön es wird, wenn ich wieder bei ihr bin. Ich weiss, was alles passieren wird. Ich weiss, dass ich sehr glückliche Tage verbringen werde und ich weiss jetzt schon, dass ich Santiago traurig verlassen muss.
Aber es wird eine Lösung geben, es muss eine Lösung geben. Ds ist eben Cuba, Cuba mi amor.
 
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Antwort #1 - 03. Juni 2006 um 09:39

Esperanto   Offline
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Beiträge: 3149
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7) Die Kommentierung bleibt nicht aus
Interessanter wäre ein Bericht der kubanischen Seite mit ähnlicher Offenheit. So müssen wir uns mit den Ergüssen von Selbserfahrungen eines Yumas begnügen. Seine Erfahrungen sind keinem hier neu, solange er nicht völlig das kubanische Leben ignorierte. Ungewöhnlich aber die außergewöhnliche Seelenverwandschaft mit dem hiesigen Partner, die Elemente gedanklicher Inzucht aufweisen. Offenbar Ergebnis jahrzehntelanger Gemeinsamkeiten.
Die Informationen über dieses Land sind bescheiden, obwohl wir jetzt wissen, welches Schicksal drei Äpfeln bei der Einreise in Kuba drohen könnte.
 

Saludos Esperanto
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Antwort #2 - 03. Juni 2006 um 15:20

uwe   Offline
Administrator

Geschlecht: male
Beiträge: 1895
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Zitat:
Interessanter wäre ein Bericht der kubanischen Seite mit ähnlicher Offenheit.
1 bericht? doch wohl mindestens 26/jahr, wenn man vor 14taegigem wechsel der 6touris ausgeht.
solche spinner koennen einem schon fast wieder leid tun, wenn man sich vorstellt, wie sie in hamburg in ihrer wohnung zusammen auf der couch sitzen und sich "cubafilme" reinziehen.
 
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Antwort #3 - 04. Juni 2006 um 10:34

Esperanto   Offline
Administrator

Beiträge: 3149
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Zitat:
1 bericht? doch wohl mindestens 26/jahr

Uwe, da musst Du aber noch etliche Stichwörter nachliefern, bevor uns das überzeugt.
 

Saludos Esperanto
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Antwort #4 - 23. November 2006 um 13:53

littleh   Offline
Cubalibre
I love YaBB 1G - SP1!
x0||||||

Beiträge: 1
 
heisst der Reiner in Stgo. zufällig Reiner Ast? Der hat, denke ich in Stgo. überall seine Finger drin. Zwinkernd
 
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