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Reisebericht Februar / März (Gelesen: 21234 mal)
09. März 2006 um 00:55
alina   Ex-Mitglied

 
Vorab einige Hinweise auf Highlights:


Parkgebühr - Schutzgelderpressung a la cubano

Laut lachend

Kubanische Reiterspiele in der Pampa

Laut lachend

Big brother is watching you - Verkehrspolizei in Kuba

Laut lachend

 
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Antwort #1 - 09. März 2006 um 08:08

Quesito   Offline
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Zitat:
Kubanische Reiterspiele in der Pampa



Sonst wird hier andauernd nur über Reiterinnenspiele in der Großstadt berichtet!
 

Scheine, kleine Sonne! Scheine!
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Antwort #2 - 09. März 2006 um 16:31

Sharky   Offline
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Beiträge: 506
***
 
53 mal angeklickt und kein Bericht ???
Wir warten....... Schockiert/Erstaunt
 

Salu2 Sharky
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Antwort #3 - 09. März 2006 um 16:35

Alex   Offline
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na, die drei ersten Schlagzeilen gegen ja einen Vorgeschmack darauf das wohl alles ganz "normal" bzw. "wie immer" ist....  Augenrollen
 
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Antwort #4 - 09. März 2006 um 19:34
alina   Ex-Mitglied

 
Reisebericht Februar / März  - TEIL 1

Zugegeben etwas konventionell... Gleich gibts die Schutzgelderpressung, sozusagen als Bonustrack ...

Laut lachend


Es ist brütend heiß, und die Klimaanlage meines Mietwagens kämpft vergeblich gegen die Hitze der tropischen Sonne an. Selbst meine Freundin hat ihre Chancletas abgelegt und meine Sonnenmilch benutzt, um nicht "negro" zu werden. (das ist hier so schlimm, wie bei uns Grippe, Pocken und Masern zugleich zu bekommen, wie ich später erfahre)

Wir kurven durch die engen Gassen des Provinzstädtchens, in dem die Familie meiner Freundin lebt. Wir haben beinahe 900 km seit unserer Abfahrt in Havanna zurückgelegt. Die Strassen sind eng, voller Schlaglöcher und völlig unübersichtlich. Straßenschilder gibt es nicht und die Hinweistafeln für die Einbahnstrassen befinden sich – wohl aus Spargründen - nur an ausgewählten Stellen. Alle Strassen sind Einbahnstrassen hier und um von einem  Ort an einen an anderen zu gelangen braucht man gute Nerven und einen guten Beifahrer.

Mein Beifahrer ist Mima (kubanisches Kosewort), meine Freundin, und kennt weder die Verkehrsregeln noch Verkehrsschilder. Trotzdem kommandiert sich mich im Offizierston durch diese engen Gassen. Ein besonderer Spass besteht darin, mir erst kurz vor jeder Abzweigung, oder besser noch danach den Weg zu verraten.

Etwas genervt versuche ich Ihren Anweisungen zu folgen und den oft ohne Ankündigung aus dem nichts auftauchenden Schlaglöchern sowie den Fußgängern, den gegen die Fahrtrichtung entgegenkommenden Fahrradfahren, den Ochsenfuhrwerken und den Traktoren auszuweichen.

Schließlich biegen wir in den den örtlichen Malecón ein. Das karibische Meer glänzt in strahlendem Blau. Es ist gegen Mittag und außer ein paar betrunkenen alten Taugenichtsen ist niemand am Strand zu sehen.

Ich merke, wie die Unruhe meiner Freundin steigt, denn wir sind gleich da, am Haus ihrer Eltern. Kurz vor dem Ende des Malecons biegen wir in eine Allee, wo die Wohnblöcke des Neubauviertels vor uns auftauchen. Die Fassaden machen einen ungepflegten und verkommenen Eindruck und zwischen den Blöcken wuchern Unkraut und allerlei tropische Pflanzen.

Mir wird von Mima nahegelegt, die Strasse zu verlassen und auf dem Acker zwischen den Wohnblöcken zu parken. Kubaner lieben es  nun mal mit fremden Autos zu spielen und insbesondere an unbewachten Mietwagen Spiegel, Antennen und andere nützliche Gegenstände zu entfernen, so wird mir erklärt. Obwohl der Mitwagen nicht für das Gelände ausgelegt ist, verlasse ich die Strasse und holpere über riesige Wasserlachen, Erdlöcher und offenes Gelände zu den mir von meinem Führungsoffizier zugewiesenen Parkplatz.

Inzwischen hat unsere Ankunft die Neugier des gesamten Barrios geweckt und die aus alle Balkonen blicken uns neugierige Gesichter in allen Hautfarben und – schattierungen entgegen.

Meine Freundin und ich laufen die Treppen hoch und begrüßen die Familie meiner Freundin. Ich muss mich nicht vorstellen, denn Mima hat ganze Arbeit geleistet und in unzähligen Diskussionsrunden bereits Wochen zuvor das ganze Barrio über alle biographischen und anatomischen Details meiner Person in Kenntnis gesetzt.

Der Empfang ist herzlich, doch ein Großteil der Familie ist nicht zuhause. Der Vater ist in der Reismühle und O., der Sohn von Mima ist in der Schule.

Ich setze mich in eine balance, den typischen kubanischen Schaukelstuhl und lausche dem neuesten Klatsch, denn die Mutter von Mima zum besten gibt. Die Wände sind voller Flecken, denn das Wasser läuft durch die Decke. Allerdings nur wenn es regnet. Wir befinden uns im  zweiten Stock. Das Haus hat vier Stockwerke.

Das Wohnzimmer ist klein. Der Mittelpunkt des Zimmer sind Kühlschrank und Fernseher, aus dem 24 Stunden lang Telenovelas, einfältige Comedy-Shows und Propagandafilme (im Kinderprogramm) zu sehen sind. An den Wänden hängen die Bilder der Kinder und Verwandten, wobei ein besonderer Reiz darin zu bestehen scheint, die Bilder schief aufzuhängen, um  jeden Anschein von Ordnung im Keim zu ersticken.

Nach dem ersten Cafecito vernehme ich merkwürdige Geräusche auf dem Balkon. Überrascht gehe ich auf den Balkon und sehe das Schwein. Es ist mit ein schwerer Eisenkette am Geländer befestigt und schlürft vergnügt am Reis-Bohnen-Matsch des Vortages. Ich blicke vom Balkon und sehe Kinder aller Hautfarben durch den Garten rennen. Hunde streunen durch das Unkraut, während neben ihnen Hühner nach Fressbarem suchen.

Ich sehe wie eine Gruppe von Männern Kampfhähne für das nächste Wettevent abrichtet. Hausfrauen schwatzen vergnügt von den Balkonen und erzählen sich den neuesten Klatsch der Nachbarschaft, die abendlichen Wirrungen der Telenovelas und die Ankunft des exotischen Yumas.

Ich bin angekommen im Oriente, im wilden Osten Kubas.
 
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Antwort #5 - 09. März 2006 um 19:59
alina   Ex-Mitglied

 
BONUSTRACK 1:

Parkgebühr - Schutzgelderpressung a la cubano  

Laut lachend

Wir kommen gegen abend in der Märtyrerstadt Santa Clara an. Ich kenne die Stadt aus meinen vorigen Besuch, habe aber keine Lust, nach Casas zu suchen oder die mir bekannte Adresse im Gewirr der Gassen aufzuspüren.

Naja, so folgen wir einem etwas dunkler schattierten Guajiro zu einem so genannten Geheimtipp, den dieser sicher nutzt, um dort seine verdiente Kommission abzukassieren.

Eigentlich nichts besonderes.

Allerdings packt mich dann doch das Jagdfieber und ich beginne mit Unterstützung von Mima mit der Abuela zu verhandeln, denn angesichts der vier Handies !!!, der geräumigen Ledergarnitur, der gut ausgestatteten DVD-Sammlung sowie des neuesten PCs mit Windows XP Professional Betriebssystem und Internetzugang frage ich mich, ob meine Subventionen richtig angelegt sind.

Nach endlosen Diskussionen ruft Abuela per Telefon ihren Sohn an, um zu fragen, ob man nicht das Frühstück einschließen könnte.

Leider zeigt dieser keine Kompromissbereitschaft und es bleibt bei den 25 CUC - ohne Frühstück.

Nun aber beginnt der Spass: - Abuela erwähnt beiläufig, dass - leider - viele Autos beschädigt werden und dass es doch besser wäre den Jungen des Nachbarn als Wächter anzustellen, denn dann würde nichts passieren.

Ich gehe zum Nachbarn, einem finster dreinblickenden Burschen mit gut trainierten Bizeps. Der klärt mich ungefragt über die Macken und Kratzer meines Wagens auf und zeigt mir das kaputte Typenschild des Honda Atos sowie die beschädigte Scharnierleiste.

2 CUC möchte er haben, so erfahre ich, dass sei der Standardtarif. Ich kläre ihn auf, dass ich selbst in Havanna nicht mehr als 1 CUC bezahlt habe und schaue mich weiter im Barrio um.

Lange muss ich nicht suchen, denn direkt neben dem Haus befindet sich ein großer Parkplatz, wo zwei verdiente Altrevolutionäre im Wachhäuschen die zerbeulten Wracks der Nachbarschaft bewachen. Gut denke ich, da kann ich meinen auch parken, zumal noch massig Platz auf dem Parqueo ist. Ich gehe also auf einen der Alten zu und biete 1 CUC für eine Nachtwache. Eigentlich ein gutes Geschäft, wenn man bedenkt, dass die beiden Alten sowieso die Nacht auf den Beinen sind. Doch die Alten faseln was von "nur für staatliche Fahrzeuge" oder so und weisen mich ab.
Auch das Argument, dass in zivilisierten Ländern Autos nichts beschädigt werden, zieht nicht.

Langsam beginne ich zu begreifen, dass die Jungs hier alle zusammenarbeiten und in mir steigt die Wut hoch.

Nach dem ersten Stadtbummel kommen mir doch Bedenken, zumal sich um mein Fahrzeug ein Gruppe junger Typen schart und nicht von freundlichen Motiven auszugehen ist.

Laut lachend Laut lachend

Die 2 CUC sind übrigens der Standardtarif für den Oriente.

Ärgerlich Ärgerlich

In Holguin erfahre ich, dass die Polizei bei Beschädigungen die Casa-besitzer belangt und denen eine Multa erteilt.

Erinnert mich irgendwie an Chicago 1930.

8) 8) 8)

PS - Als wir abends vom Stadtbummel zurückkehren ist  die Familie des Hauses gerade beim Essen

- es gibt -

Langostas  Laut lachend Laut lachend Laut lachend
 
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Antwort #6 - 09. März 2006 um 20:02
alina   Ex-Mitglied

 
Zitat:
Sonst wird hier andauernd nur über Reiterinnenspiele in der Großstadt berichtet!


Richtig, Quesito, hier geht's aber um richtige Reiter.  Laut lachend Laut lachend Laut lachend

Die spinnen die Guajiros!  Laut lachend Laut lachend

Mehr verrate ich nicht, denn schließlich muss die Spannuung erhalten bleiben-

Laut lachend
 
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Antwort #7 - 09. März 2006 um 21:45

Quesito   Offline
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***
 
Ich weiß schon, in Boniato gibt es auch ein rodeo - durfte ich mir schon mal anschauen!

Du erzählst sehr schön! Kommt einen alles sehr bekannt vor. Die arme Casa particularfamilie - so wie sie die Kubis zubereiten sind Lugusten wahrlich keine Delikatesse!
 

Scheine, kleine Sonne! Scheine!
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Antwort #8 - 09. März 2006 um 22:01

derhelm   Ex-Mitglied
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**
 
Du hättest den Wagen einfach vor dem parqueo estatal abstellen sollen ohne was zu zahlen.
Da sie ohnehin da sitzen passiert auch nix und wenn doch werden sie auch gewissen Ärger bekommen.

Ich mach mich auf der Suche nach bewachten Parkplätzen in Cuba nicht mehr verrückt. Vor einem Kaufhaus, in der Einfahrt einer Klinik oder ähnliches passiert meistens nichts, da Wachpersonal rumstreift. Manchmal spendiere ich 20 CUP, wenn mich ein Wächter anspricht und sagt, dass es ok ist. Wenn nicht, bleibt der Wagen einfach stehen und sie haben das Problem.
 
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Antwort #9 - 09. März 2006 um 22:13
alina   Ex-Mitglied

 
Zitat:
Ich weiß schon, in Boniato gibt es auch ein rodeo - durfte ich mir schon mal anschauen!

Du erzählst sehr schön! Kommt einen alles sehr bekannt vor. Die arme Casa particularfamilie - so wie sie die Kubis zubereiten sind Lugusten wahrlich keine Delikatesse!


Falsch geraten!

BONUS Track 2:

Kubanische Reiterspiele in der Pampa

Ich hatte den Wunsch geäüßerst mal an den Strand zu gehen und so starten mima, ich, O. mit seiner novia L. sowie der kleine R. die Fahrt zum bekannten Strand.

Unterwegs rasen wir durch ein Städtchen, welches wie viele andere auch unter der mörderischen Mittagssonne wie ausgestorben scheint.

Plötzlich sehen wir am Ortsrand an eine größere Ansammlung von Guajiros, welche erregt hin und her springen. Pferde scheinen auch mitzuwirken und ich habe Lust mir das Spektakel mal näher anzuschauen.

Als wir näher kommen, sehen wir dass eine Wäscheschnur zwischen zwei hohe Pfosten gespannt ist. Vor dem Seil steht ein kubanischer Guajiro, auf seinem Pferd sitzend,  in John Wayne Montur und Cowboyhut und fuchtelt mit einem kleinen Stab durch die Luft. Bei näherem Hinschauen stellen wir fest, dass an den Wäscheschnur kleine Ringe hängen.

Um den Guajiro scharen sich die Guajiros des Ortes und schreien mit Geldscheinen winkend irgend welches unverständliches Zeug. Ein Typ mit einem Block notiert die Gebote und schreibt die Wetten in einen Block, während ein anderer mit einer Plastiktüte die Geldscheine verwahrt.

Wie in der esquina caliente schreien sich die Guajiros an und ich habe das Gefühl, dass es hoch hergeht.

Wir werden gebeten zur Seite zu gehen und die Menge macht eine enge Gasse frei.

Der Reiter reitet davon und postiert sich ca. 250 Meter entfernt an einem Gebäuder.

Das Geschrei verstummmt und weicht einer gespannten Erwartung. Plötzlich bäumt sich das Pferd auf und Reiter und Pferd stürmen auf die Wäscheleine zu, der Reiter mit dem Stock in der Hand. In rasender Geschwindigkeit passiert er die Wäscheleine.

Erst nach mehereren Metern verlangsamt er das Tempo und kehrt mit dem Stäbchen zurück, in der Hand den ca. 5 cm grossen Ring, welcher auf dem Stäbchen sitzt.

Getroffen.

Sofort erhebt sich ein Geschrei: die Sieger jubeln, während die Verlierer schnaubend vor Wut ihre Scheine in den Staub werfen und von Betrug, Pech und sonstigem schimpfen.

Das ganze Spektakel wiederholt sich mit unterschiedlichen Protagonisten und unterschiedlichem Reiterglück.

Später erfahren wir, dass es sich um "Cinta" handelt, ein beliebtes Freizeitspektakel der Guajiros der Gegend.

Manches Casa hat hier schon seinen Besitzer gewechselt, so wird gemunkelt.

Leider konnte ich keine Fotos machen, denn meine Kamera war gerade in der Ladestation.

Augenrollen Augenrollen Augenrollen

 
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Antwort #10 - 09. März 2006 um 22:21
alina   Ex-Mitglied

 
Zitat:
Du hättest den Wagen einfach vor dem parqueo estatal abstellen sollen ohne was zu zahlen.
Da sie ohnehin da sitzen passiert auch nix und wenn doch werden sie auch gewissen Ärger bekommen.



Hmm. Ging aber nicht, da eine Schranke den Eingang versperrte und die Typen mich nicht rein ließen.

Ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass es hier um Erpressung ging, nach dem Motto: Zahlen oder deine Karre ist futsch und Du zahlst auch - allerdings der Mietwagenfirma.

Die Beschädigungen am Fahrzeug waren nicht durch einen Unfall verursacht, sondern ein klares Zeichen von Vandalismus.

Ärgerlich Schockiert/Erstaunt
 
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Antwort #11 - 10. März 2006 um 10:28

Elisabeth   Offline
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paroliño
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Du bist wohl im wilden Manzanillo gelandet?

Die Stadt mit den immer noch sehr aufrechten Militantes.
Es wundert mich, dass die solche Wettspiele zulassen. Die ganze Sache wurde vermutlich relativ schnell abgewickelt?

 

Elisabeth
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Antwort #12 - 15. März 2006 um 22:13
alina   Ex-Mitglied

 
Bevor es zum Teil 2 geht einige kurze Themen

Elektrizität

Während meiner Reise wurde ich von apagones verschont. Die Kubaner versuchen die Stromerzeugung zu dezentralisieren und in den einzelnen Provinzen kleine Kraftwerke einzurichten, um so die Anfälligkeit gegen einen zentralen Ausfall in einem Kraftwerk zu reduzieren.

Immer wieder überraschend die Leichtsinnigkeit der Kubaner beim Umgang mit dem Strom. In einer Casa war der Temperaturregler direkt über dem Brausekopf angeordnet. Für Gäste unter 1,80 cm war der Regler nicht erreichbar. Beim Verstellen des Reglers schlugen heftige Funken. Nicht viel hätte gefehlt und ich hätte in Kuba meine letzte Reise angetreten.

Wie mir der Vermieter später nachträglich erklärte, war die Konstruktion dazu gedacht, nur bei ausgeschalteter Dusche Veränderungen der Temperatur vorzunehmen.

Mein kleinen Scherz, dass der Schalter für den Besucher ohne Physikkentnisse doch etwas gefährlich sei, entgegnete er mit einem entwaffnenden Grinsen.

Der Mann ist ausgebildeter Elektoringenieur.

Ein weitere technische Meisterleistung kubanischer Ingenieurskunst konnte ich in der Wohnung der Eltern meiner Freundin beobachten. Mir war schon bei der ersten Besichtigung aufgefallen, dass zwei aus einer Wand kommenden, nur notdürftig isolierten Drähte in einer Dedorantdose endeten.

Das schien mir nach längerem Nachdenken doch etwas merkwürdig zu sein, und so fragte ich schließlich nach dem Sinn dieser Konstruktion.

Der Vater meiner Freundin (von mir scherzhaft Polo Montanez genannt) nahm die Dose in die Hand und drehte den Deckel der Dose – das Licht ging an. Ich dachte erst an einen schlechten Scherz und probierte diese Konstruktion selbst aus – es funktionierte. Irgendein Genie hatte tatsächlich die Enden der Drähte innerhalb der Deodarantdose kunstvoll verbunden, so dass eine Drehung des Deckels den Schaltvorgang auslöste.

Alle Achtung. Selbst einem Yuma aus dem Land der Tüftler nötigt diese Konstruktion Respekt ab!
Polo Montanez sah mein verblüfftes Gesicht, lachte nur und klopfte mir auf die Schulter. „El cubano inventa“ bemerkte er. Seine Frau murmelte irgend etwas davon, dass der Schalter in La Habana  50 pesos kosten würde.

Das Beweisphoto werde ich bald einstellen.   Augenrollen Augenrollen



Negros

Auch wenn Mima selber nicht die "Hellste" ist  Laut lachend, ist es immer wieder lustig (+ erschreckend), ihre politisch unkorrekten Bemerkungen zu ihren dunkler gefärbten Landsleuten zu hören.

"Creme Dich ein, sonst wirst Du noch ganz schwarz" (zu ihrem kleinen Neffen)   Laut lachend

"Olivier braucht ein Fahrrad, denn wenn er den ganzen Weg zur Schule zu Fuß geht, wird er noch ganz schwarz."   Laut lachend

"In Santiago mußt Du auf Deine Sachen aufpassen, denn da gibt es so viele Neger".   Laut lachend

"ich fühle mich in dem Haus nicht wohl, denn da wohnen so viele Neger."    Laut lachend

Auch ihr Papi übernimmt dieses etwas einfältige Erklärungsmuster:

"Junge, ich glaube, wir haben Dich auf dem Müll aufgelesen" (scherzhaft zu seinem Sohn, der einen Teint schwarzer geraten ist als er selbst)   Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt

Wirklich nichts für politisch korrekte Zeitgenossen. ich fand es einfach nur skurrill  Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt

 
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Antwort #13 - 15. März 2006 um 22:49

El Hombre Blanco   Ex-Mitglied
Viva Cuba, pero libre!

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Zitat:
Der Vater meiner Freundin (von mir scherzhaft Polo Montanez genannt) nahm die Dose in die Hand und drehte den Deckel der Dose – das Licht ging an. Ich dachte erst an einen schlechten Scherz und probierte diese Konstruktion selbst aus – es funktionierte. Irgendein Genie hatte tatsächlich die Enden der Drähte innerhalb der Deodarantdose kunstvoll verbunden, so dass eine Drehung des Deckels den Schaltvorgang auslöste.

Wurde so was ähnliches nicht schon in Suite Havana gezeigt? Da wo so'n Typ per Handy Schockiert/Erstaunt bei 'nem Kumpel nachfragt, ob er nicht einen Lichtschalter besorgen könne?
 
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Antwort #14 - 15. März 2006 um 23:24

Quesito   Offline
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x0|Kassel||europe|257|251|

Geschlecht: male
Beiträge: 651
***
 
Zitat:
"ich fühle mich in dem Haus nicht wohl, denn da wohnen so viele Neger."


Unsere Forums-Antirassismuskampagne-Aktivistin Mamita weilt wohl noch in Afrika - darum übernehme ich Ihren Job.
Was Du jetzt in deutsch "Neger" nennts, welches Wort-Äquivalent benutzen dafür die Kubaner.

Diesen kubanische Rassismus verstehe ich auch nicht, denn selbst die wirklich dunkle VC mit noch dunklerer MiniVC als Töchterchen lästert über die noch dunkleren "Haitischwarzen" ab. Auch für unseren Nationalspieler Asamoa, den ich zum Scherz immer "tu primo" nenne - Condi Rice ist "tu prima", hat sie nur ein "que fea" übrig. Dabei ist hat auch Ihre Großmutter mütterlicherseits stammt halb aus Haiti- halb aus Jamaica) auch so dunkel.

 

Scheine, kleine Sonne! Scheine!
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